Audimax: Parviz Amoghli und Alexander Meschnig – Neue Kriege bzw. Siegen (Teil 2)

Audimax: Parviz Amoghli und Alexander Meschnig – Neue Kriege bzw. Siegen (Teil 2)

Nachdem der erste Teil der Serie „Von der Unmöglichkeit, zu siegen“ sich mit der Frage beschäftigt hat, warum die Ära der klassischen Staatenkriege und mit ihr die des wirklichen Sieges im Sinne von Clausewitz ihrem Ende entgegengeht, setzen wir uns...
52 Minuten
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Während sich der akademische Diskurs verengt, findet sich hier ein Forum des freien Geistes. Renommierte Kultur- und Sozialwissenschaftler halten Vorträge mit universitärem Anspruch – exklusiv im Kontrafunk. Für alle, die noch konzentriertes Zuhören...

Beschreibung

vor 2 Monaten
Nachdem der erste Teil der Serie „Von der Unmöglichkeit, zu siegen“
sich mit der Frage beschäftigt hat, warum die Ära der klassischen
Staatenkriege und mit ihr die des wirklichen Sieges im Sinne von
Clausewitz ihrem Ende entgegengeht, setzen wir uns im zweiten Teil
mit der Kriegsführung nach 1945 und mit der des 21. Jahrhunderts
auseinander: den sogenannten neuen Kriegen. Letztere finden ihre
empirische Gestalt insbesondere in zwei Varianten. Da ist zum einem
der hybride Krieg, wie ihn Russland acht Jahre lang, zwischen 2014
und 2022, gegen die Ukraine geführt hat und in dem militärische und
nicht-militärische Interventionen ununterscheidbar geworden sind.
Zum anderen die in der Kriegsforschung „wilde Kriege“ oder „Low
Intensity Wars“ genannten Konflikte, wie sie exemplarisch in der
Konfrontation des militanten Islam gegen den Westen ihren Ausdruck
finden. Gemeinsam ist den beiden aktuellen Erscheinungsformen der
neuen Kriege ihre Multidimensionalität und die Ausweitung des
Gefechtsfeldes. Als Folge dieser Entgrenzung können wir eine
Totalisierung des Krieges beobachten, in dem zivile Opfer nicht nur
länger hinzunehmende Kollateralschäden sind, sondern ein
wesentlicher Teil der Kriegführung. Dieser Totalisierung des
Krieges steht mental ein postheroischer Zeitgeist gegenüber, der
seit den späten 1960er-Jahren die Entmilitarisierung der deutschen
Gesellschaft, inklusive des Militärs, befördert hat. Entsprechend
verfügt die Berliner Republik derzeit über keine Gesamtstrategie
dafür, den neuartigen Formen der Kriegsführung und den daraus
resultierenden Bedrohungen aktiv entgegenzutreten.

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