Prof. Dr. Heidi Höppner: "Warum unser Gesundheitwesen Inkubatoren für interprofessionelle Versorgungsprojekte braucht!"

Prof. Dr. Heidi Höppner: "Warum unser Gesundheitwesen Inkubatoren für interprofessionelle Versorgungsprojekte braucht!"

43 Minuten
Podcast
Podcaster
WoMen for Change: Lasst uns gemeinsam Gesellschaft verändern!

Beschreibung

vor 7 Monaten

In meinem Spitzenfrauen-Podcast spreche ich mit Frauen, die an
der Spitze angekommen sind - oder sich auf den Weg dorthin
machen. Es geht um Führung, unterschiedliche Karrierewege - und
um Transformation und Kommunikation. Heute zu Gast: Prof. Dr.
Heidi Höppner.




Heidi Höppner hat Arzthelferin und Physiotherapeutin gelernt,
sich stetig fortgebildet und dann erst Soziologie und später
noch Public Health studiert.




Mit 41 Jahren wurde Heidi Höppner zur ersten Professorin für
Physiotherapie berufen.




Seit vergangenem Jahr hat sie nun die Professur für
Interprofessionelle Gesundheitsversorgung und
Systemgestaltung an der Alice Salomon Hochschule in Berlin
inne.




Was für ein bewegtes Leben - in dessen Mittelpunkt die Freude an
Neuem und Lebenslanges Lernen stehen. „Ab und zu ist es dieser
eine Satz, der Dich bewegt“, sagt Heidi Höppner. Sätze, Sprüche
und Anmerkungen hätten sie immer wieder bewogen, neue
Entscheidungen zu treffen. „Es ist dieses: Ich sehe Dich, ich
traue Dir etwas zu, traue Dich!“, was sie genährt hat.


Was sie ganz besonders prägt, ist ihre Bemühung, neue Strukturen
in einem sehr stark hierarchisch geprägten Gesundheitswesen zu
schaffen. Ein großes Problem sei die starke Hierarchie und die
Dominanz der ärztlichen Berufe: „Wir trauen den anderen Berufen
viel zu wenig zu. Dabei sind die Finger und die Hände meiner
Kolleg:innen in der Physiotherapie beispielsweise so filigran,
dass sie fast ein bildgebendes Verfahren ersetzen könnten. Man
könnte schon so früh etwas erkennen und verhindern“, sagt sie -
„doch bei uns gibt es erst eine Therapie, wenn das Kind schon in
den Brunnen gefallen ist.“


Ihre Idee: Es brauche Inkubatoren für
interprofessionelle Versorgungsprojekte. „Das würde uns
sicherlich helfen.“ Es sei aber auch eine Frage des Mindsets.
„Wenn ich als Berufsgruppe denke, der oder die Patient:in ist
doch gut bei mir versorgt - und nicht erkenne, dass da eine Lücke
ist, dann läuft gehörig etwas schief", sagt sie. Deshalb brauche
es mehr und bessere Informationen und den Abbau von Vorurteilen.


„Wir Frauen könnten da vieles bewegen in Richtung
Interprofessionalität“, meint Heidi Höppner, und spricht mir da
voll aus dem Herzen. „Holt die Berufe im Gesundheitswesen heraus
aus ihrem engen Korsett“, fordert sie. Liebe Frauen - eine
Aufgabe, um die wir uns in den nächsten Monaten und Jahren
kümmern sollten. Seid gespannt und freut euch auf das Interview
mit Prof. Dr. Heidi Höppner.

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