Untersuchung des Problemlösens Medizinstudierender bei der Fallbearbeitung
Beschreibung
vor 11 Jahren
Einleitung Klinisches Problemlösen (Medical Problem Solving,
Clinical Reasoning) wird als eine der wichtigsten Kompetenzen des
Arztes betrachtet. Um diese Kompetenz bereits im Studium gezielt
fördern zu können, ist Kenntnis über das Problemlösen
Medizinstudierender erforderlich. In dieser Studie wurde ein Modell
aus der Problemlöseforschung adaptiert und verwendet, um die
kognitiven Tätigkeiten im Problemlösen Medizinstudierender während
der Fallbearbeitung zu erfassen. Methode Das Modell wurde mit Hilfe
der qualitativen Textanalyse aus einer Pilotphase und aus dem
Problemlösemodell nach Schoenfeld erstellt. 23 Studierende im
klinischen Studienabschnitt bearbeiteten drei Fälle aus der
Nephrologie mittels der Laut-Denk-Methode. Das Vorwissen wurde
durch eine vorgeschaltete Lernphase und ein Assessment
kontrolliert. Die transkribierten Aufnahmen wurden mit dem
erstellten Modell kodiert. Es wurden qualitative und quantitative
Methoden zur Auswertung angewendet. Ergebnisse Das „Modell für
komplexes Problemlösen, adaptiert nach Schoenfeld“ beinhaltet
folgende acht verschiedene kognitive Tätigkeiten: Benennung,
Analyse, Exploration, Planung, Implementierung, Evaluation,
Repräsentation und Integration. Alle Fallbearbeitungen konnten mit
dem Modell kodiert werden, alle Tätigkeiten kamen vor. Wenn alle
zentralen Tätigkeiten in einer Fallbearbeitung vorkamen,
insbesondere Evaluation, Repräsentation und Integration, wurde dies
als „vollständiges Modell“ benannt. Es wurde in der Mehrheit der
Fallbearbeitungen gefunden (56%). Dieses Muster war personen- und
fallunabhängig und korrelierte signifikant mit der richtigen Lösung
des Falles. Diskussion Das „Modell für komplexes Problemlösen,
adaptiert nach Schoenfeld“ ist geeignet, empirisch die kognitiven
Tätigkeiten Medizinstudierender zu beschreiben. Die Tätigkeiten
Evaluation, Repräsentation und Integration sind entscheidend für
die richtige Lösung des Falles. Weitere Studien sollen untersuchen,
ob das Modell in anderen Kontexten angewandt werden kann und wie im
Medizinstudium die Problemlösekompetenz gezielt gefördert werden
kann.
Clinical Reasoning) wird als eine der wichtigsten Kompetenzen des
Arztes betrachtet. Um diese Kompetenz bereits im Studium gezielt
fördern zu können, ist Kenntnis über das Problemlösen
Medizinstudierender erforderlich. In dieser Studie wurde ein Modell
aus der Problemlöseforschung adaptiert und verwendet, um die
kognitiven Tätigkeiten im Problemlösen Medizinstudierender während
der Fallbearbeitung zu erfassen. Methode Das Modell wurde mit Hilfe
der qualitativen Textanalyse aus einer Pilotphase und aus dem
Problemlösemodell nach Schoenfeld erstellt. 23 Studierende im
klinischen Studienabschnitt bearbeiteten drei Fälle aus der
Nephrologie mittels der Laut-Denk-Methode. Das Vorwissen wurde
durch eine vorgeschaltete Lernphase und ein Assessment
kontrolliert. Die transkribierten Aufnahmen wurden mit dem
erstellten Modell kodiert. Es wurden qualitative und quantitative
Methoden zur Auswertung angewendet. Ergebnisse Das „Modell für
komplexes Problemlösen, adaptiert nach Schoenfeld“ beinhaltet
folgende acht verschiedene kognitive Tätigkeiten: Benennung,
Analyse, Exploration, Planung, Implementierung, Evaluation,
Repräsentation und Integration. Alle Fallbearbeitungen konnten mit
dem Modell kodiert werden, alle Tätigkeiten kamen vor. Wenn alle
zentralen Tätigkeiten in einer Fallbearbeitung vorkamen,
insbesondere Evaluation, Repräsentation und Integration, wurde dies
als „vollständiges Modell“ benannt. Es wurde in der Mehrheit der
Fallbearbeitungen gefunden (56%). Dieses Muster war personen- und
fallunabhängig und korrelierte signifikant mit der richtigen Lösung
des Falles. Diskussion Das „Modell für komplexes Problemlösen,
adaptiert nach Schoenfeld“ ist geeignet, empirisch die kognitiven
Tätigkeiten Medizinstudierender zu beschreiben. Die Tätigkeiten
Evaluation, Repräsentation und Integration sind entscheidend für
die richtige Lösung des Falles. Weitere Studien sollen untersuchen,
ob das Modell in anderen Kontexten angewandt werden kann und wie im
Medizinstudium die Problemlösekompetenz gezielt gefördert werden
kann.
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