Allogene periphere Blutstammzelltransplantation nach dosisreduzierter Konditionierung bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie abhängig von zytogenetischen und molekulargenetischen Aberrationen

Allogene periphere Blutstammzelltransplantation nach dosisreduzierter Konditionierung bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie abhängig von zytogenetischen und molekulargenetischen Aberrationen

Beschreibung

vor 9 Jahren
Bei Patienten mit AML und MDS hat die Identifikation von
zytogenetischen und molekularen Aberrationen eine herausragende
Bedeutung. Als wichtige unabhängige Prognoseparameter nehmen sie
einen entscheidenden Einfluss auf die Planung der Therapiestrategie
und sind darüber hinaus zum genetischen Monitoring der
Krankheitsaktivität geeignet. In der vorliegenden Arbeit konnte die
Effektivität des FLAMSA-RIC-Protokolls in zytogenetisch und
molekulargenetisch definierten Subgruppen herausgearbeitet werden.
Im ersten Teil der Analyse wurden 141 Patienten mit normalem
Karyotyp und bekanntem Mutationsstatus für NPM1 und FLT3
untersucht. Dabei konnten vielversprechende Resultate bei
Transplantation im primären Induktionsversagen beobachtet werden.
Bei Patienten, die jenseits der ersten kompletten Remission
transplantiert wurden, konnte die prognostische Relevanz der
molekularen Subgruppen bestätigt werden, was sich sowohl in den
unterschiedlichen Eigenschaften der Patienten im Rezidiv und bei
Transplantation als auch in den unterschiedlichen Ergebnissen der
Patienten mit verschiedenen Genotypen zeigte. Bei Transplantation
jenseits der ersten kompletten Remission, zeigten Patienten mit
einem günstigen Genotyp (NPM1mut/FLT3wt) signifikant bessere
Ergebnisse nach Transplantation als Patienten mit einem ungünstigen
Genotyp (NPM1wt/FLT3wt und FLT3-ITD mit oder ohne NPM1-Mutation).
Der prognostische Wert der günstigen molekularen Marker blieb auch
bei Transplantation jenseits der ersten kompletten Remission
erhalten. So waren die Ergebnisse in der Gruppe von Pateinten mit
günstigem Genotyp bei einer Transplantation in erster kompletter
Remission und jenseits der ersten kompletten Remission
vergleichbar. Dagegen zeigten Patienten mit einem ungünstigen
Genotyp signifikant schlechtere Ergebnisse, wenn die
Transplantation jenseits der ersten kompletten Remission erfolgte.
Im zweiten Teil der Arbeit wurden die Ergebnisse von 173 Patienten
mit AML und MDS und einer Hochrisiko-Zytogenetik analysiert. Die
Resultate unterstreichen die Bedeutung des FLAMSA-RIC-Regimes als
hocheffektives Konditionierungsprotokoll bei der allogenen
Stammzelltransplantation von Patienten mit MDS und AML und einer
ungünstigen Zytogenetik. Für MDS-Patienten konnte eindrucksvoll
gezeigt werden, dass eine Transplantation vor dem Übergang in eine
sekundäre AML signifikant bessere Überlebensraten erzielt als nach
der Transformation in eine akute Leukämie. Des Weiteren wurden
zytogenetisch definierte Subgruppen innerhalb der klassischen
ungünstigen Prognosegruppe identifiziert, die eine differenziertere
Abschätzung der Prognose ermöglichen.

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