Zeichen & Zeiten: Anthony McCarten – „Going Zero“– eine Rezension von Constanze Matthes

Zeichen & Zeiten: Anthony McCarten – „Going Zero“– eine Rezension von Constanze Matthes

9 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

„Es gibt keine Geheimnisse mehr. Wir alle stehen heute nackt im
grellen Scheinwerferlicht.“


Noch vor einigen Jahren recht naiv, wunderte ich mich über
Online-Werbung. Ich hatte zu Hause an einem Abend nach einer
neuen Waschmaschine gegoogelt. Tags darauf konnte ich mich vor
Angeboten nicht retten, als ich im Büro das Internet öffnete.
Überall schwirrten Anzeigen auf den Seiten, die ich aufrief.
Zweifellos: Wir sind gläsern. Alles, was wir tun, was wir in das
weltweite Netz hineintragen, wird gesammelt. Nicht nur
Krimi-Serien zeigen uns, was mittlerweile Behörden an Daten
selbst rein legal zusammentragen können. Weit beängstigender sind
die Möglichkeiten und Wege der Tech-Konzerne. Ein erschreckendes
Bild zeigt uns der Neuseeländer Anthony McCarten in
seinem neuen Roman „Going Zero“ auf, wobei er das Thema der
Überwachung mit einem weiteren größeren Problem auf
beeindruckende Weise verknüpft. …


Constanze Matthes, ich bin Journalistin und
leidenschaftliche Leserin. Die Liebe zu den Büchern begann im
zarten Alter von vier, fünf Jahren, als meine Mutter mich zum
ersten Mal in die kleine Bücherei unseres Dorfes mitnahm. Wenige
Jahre später schleppte ich die Bücher dann stapelweise allein
nach Hause. In der Schule las ich stets die Pflichtlektüre und
war meinen Mitschülern ein gern gesehener Gesprächspartner, um
den Inhalt des zu lesenden Buches in der Pause vor der
Deutschstunde zu erzählen. Sollte man an dieser Stelle „verraten“
sagen?


Nach dem Abitur und einem Auslandsaufenthalt in Norwegen
studierte ich im Hauptfach Germanistik mit Schwerpunkt
Literaturwissenschaft. Allerdings las ich dann nicht immer die
Pflichtlektüre der mehrseitigen Lektüreliste und besuchte viel
eher die wunderbare Bibliothek des Deutschen Literaturinstituts.
Vor allem dann, wenn meine Mitbewohnerin den Koffer-Fernseher
über das Wochenende wieder nach Hause mitnahm. Noch heute bin ich
„fernseherlos“ und investiere vielmehr meine Zeit in große und
kleine Geschichten, dicke und dünne Bücher.

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