Zeichen & Zeiten: Janina Ramirez – “Femina” – eine Rezension von Constanze Matthes
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Beschreibung
vor 2 Jahren
„Es gab sie noch immer, diese Welt in ihrer erfreulichen
Mittelmäßigkeit.“
„Ob nun vergessen, übersehen oder absichtlich herausgeschrieben –
es ist ein Wunder, dass überhaupt weibliche Stimmen erhalten
geblieben sind.“
Femina – so hießen im Mittelalter Randnotizen, die in Büchern auf
Texte hinwiesen, die von Frauen verfasst worden sind. Dabei sind
weibliche Stimmen im Lauf der Jahrhunderte bewusst unterdrückt
oder gar entfernt worden, wird die bis heute andauernde Sicht auf
die damalige Zeit ihnen nicht wirklich gerecht. Die britische
Kulturhistorikern sowie Literatur- und
Sprachwissenschaftlerin Janina Ramirez wirft in ihrem
großartigen Buch „Femina“ einen anderen Blick auf das Mittelalter
und konzentriert sich auf Frauenfiguren, die sehr wohl Einfluss
hatten – ob politisch, kulturell oder religiös. Ihr Werk ist
dabei eine Reise durch die Jahrhunderte und durch weite Teile
Europas und zeichnet eine mittelalterliche Welt, die
kosmopolitisch, mobil und offen war. …
Constanze Matthes, ich bin Journalistin und
leidenschaftliche Leserin. Die Liebe zu den Büchern begann im
zarten Alter von vier, fünf Jahren, als meine Mutter mich zum
ersten Mal in die kleine Bücherei unseres Dorfes mitnahm. Wenige
Jahre später schleppte ich die Bücher dann stapelweise allein
nach Hause. In der Schule las ich stets die Pflichtlektüre und
war meinen Mitschülern ein gern gesehener Gesprächspartner, um
den Inhalt des zu lesenden Buches in der Pause vor der
Deutschstunde zu erzählen. Sollte man an dieser Stelle „verraten“
sagen?
Nach dem Abitur und einem Auslandsaufenthalt in Norwegen
studierte ich im Hauptfach Germanistik mit Schwerpunkt
Literaturwissenschaft. Allerdings las ich dann nicht immer die
Pflichtlektüre der mehrseitigen Lektüreliste und besuchte viel
eher die wunderbare Bibliothek des Deutschen Literaturinstituts.
Vor allem dann, wenn meine Mitbewohnerin den Koffer-Fernseher
über das Wochenende wieder nach Hause mitnahm. Noch heute bin ich
„fernseherlos“ und investiere vielmehr meine Zeit in große und
kleine Geschichten, dicke und dünne Bücher.
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