Karsten Klemme - Paradoxon: Die verwundeten Heiler - Teil 3/5: Ein geringes und demütiges Volk

Karsten Klemme - Paradoxon: Die verwundeten Heiler - Teil 3/5: Ein geringes und demütiges Volk

Paulus schreibt in seinem Brief an die Korinther:…
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Beschreibung

vor 1 Jahr
Paulus schreibt in seinem Brief an die Korinther: ‚Gerade wenn ich
schwach bin, bin ich stark‘. (2.Kor. 12,10 HFA) In der Lehrserie
'Paradoxon' wollen wir der hinter diesen Worten verborgenen
Wahrheit nachspüren. Wenn unsere Schwäche die Liebe ist, dann
können wir sehr stark werden. Im dritten Teil beschäftigen wir uns
mit dem dritten Kapitel des Propheten Zefanja. Dieser tritt um das
Jahr 630 v.Chr. in Jerusalem auf und stellt mehrfach die Armen und
Demütigen in den Mittelpunkt. Nach einer Zeit der Reinigung spricht
Gott: 'Und ich werde in deiner Mitte ein demütiges und geringes
Volk übrig lassen, und sie werden beim Namen des HERRN Zuflucht
suchen.' (Elberfelder Übersetzung) Luther übersetzt: 'Ich will in
dir übrig lassen ein armes und geringes Volk; die werden auf des
HERRN Namen trauen.' Das Wort 'Demut' kann man als die 'Tugend, die
aus dem Bewusstsein unendlichen Zurückbleibens hinter der
erstrebten Vollkommenheit hervorgehen kann' bezeichnen. Eine andere
Definition wäre: 'Die realistische Selbsteinschätzung des Menschen
in seiner Position in der Welt, seiner eigenen Geringheit im
Vergleich mit der Größe Gottes, aber zugleich seine Würde und
seinen Wert als Geschöpf und Kind Gottes.' Romano Guardini nennt
drei Stufen der Demut: 1- Ihre erste Stufe ist Bescheidenheit,
welche sagt: Andere sind auch noch da und sind vielleicht besser
als ich. Der Bescheidene schätzt andere hoch, ist aber auch von
seinem eigenen Wert überzeugt. Er hat es nicht nötig, sich auf
Kosten anderer vorzudrängen und zu profilieren. Er versucht, auch
die Fähigkeiten seiner Mitmenschen zu sehen und zu fördern. In
diesem Zusammenhang ist Demut die Abwesenheit von übertriebenen
Ansprüchen an andere und die Aufmerksamkeit für sie. 2- Ihre zweite
Stufe ist das Stehen in der Wahrheit, über welche die eigene Person
sich selbst vergisst. Hier zeigt der Demütige sein wahres Gesicht:
Er unterstellt sich der wirklichen Lage der Dinge und den
Erfordernissen der Situation. Er kann von sich, seinen Stimmungen
und Interessen absehen und so seine Mitmenschen und ihre
Bedürfnisse verstehen. Im Englischen kommt das in dem Wort
'under-stand' zum Ausdruck. 3- Die dritte Stufe der Demut ist nach
Guardini 'die Liebe, die jene heilige Bewegung mitvollzieht, in
welcher der große Gott sich ins Kleine hinabgeworfen hat.' 'Denn so
spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name heilig
ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die
zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke
(‚neuer Mut‘ HFA oder ’zu beleben’ ELB) den Geist der Gedemütigten
und das Herz der Zerschlagenen.' (Jesaja 57,15 LUT)

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