Wissenschaftsradio: Klimawandel (Helga Kromp-Kolb)

Wissenschaftsradio: Klimawandel (Helga Kromp-Kolb)

37 Minuten

Beschreibung

vor 8 Jahren



„Auswanderung“ ist keine Lösung gegen Klimawandel:


Was hat der Weltklimagipfel in Paris gebracht? Was hat
Österreich noch alles zu tun? Und was tun gegen
Wetter-Extreme, die sich wie das Zika-Virus weltweit
verbreiten? Diesen Fragen stellt sich Helga Kromp-Kolb,
Klimaexpertin an der Uni für Bodenkultur in Wien, im
„Wissenschaftsradio“.


Dass der Klimawandel nur eine „Verschwörung“ ist, wie es eine
FPÖ-Politikerin auf Facebook dargelegt hat, will Helga
Kromp-Kolb so nicht gelten lassen. Es sei erwiesen, dass die
Menschen überwiegend diesen Wandel verursachen würden, so die
Klimaexpertin von der Universität für Bodenkultur. Die
Ergebnisse des Weltklimagipfels in Paris vor wenigen Wochen
stimmen sie positiv. Ziel war es, die Erderwärmung auf zwei
Grad Celsius zu begrenzen. Und zwar über jenem Limit, dass es
gab, bevor die Industrie weltweit richtig groß geworden ist.
Bis zum Jahr 2030 soll Österreich seine Treibhaus-Ausstöße um
die Hälfte verringert haben. Das sei praktisch „morgen“, so
Kromp-Kolb. Vor allem im Bereich der Energiegewinnung gibt es
noch viel zu tun. Nach wie vor wird zu viel auf fossile
Energie (Gas, Öl, Kohle) gesetzt.


Westfrankreich und die britischen Inseln mussten heuer
bereits widrigsten Wetterbedingungen trotzen. Starke
Niederschläge bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h
haben die Stromversorgung von Zehntausenden in beiden Ländern
unterbrochen, viele Menschen wurden schwer verletzt. In
Taiwan wiederum hat sich kürzlich ein schweres Erdbeben
ereignet. In Japan hat es vor wenigen Wochen eisige
Temperaturen und Tote gegeben. Weltweit nehmen Wetter-Extreme
zu. In Österreich könnte die Pasterze, der Gletscher auf dem
Großglockner, bis 2050 geschmolzen sein. Das erhöhe das
Risiko von Steinschlägen und Muren, so Kromp-Kolb, da das im
Eis eingeschlossene Geröll durch die Schmelze frei werde.
Hier bedarf es dann Waldflächen mit robusten Bäumen, welche
die Gefahr derartiger Naturphänomene etwas verringern können.
Laut einer aktuellen IMAS-Umfrage haben je 60 Prozent der
ÖsterreicherInnen Sorge, Opfer einer Naturkatastrophe oder
eines Einbruchs zu werden. Um Daten über die Auswirkungen des
Klimawandels zu sammeln, wurde kürzlich der Satellit
„Sentinel 3-A“ ins All befördert; aus rund 800 Kilometern
Höhe soll er als eine Art „Wächter“ die Ozeane im Blick haben
und das Ansteigen des Meeresspiegels messen.


Vom/Von der neuen BundespräsidentIn erwartet sich Kromp-Kolb
klare Worte zum Klimaschutz. Sie wisse noch nicht, wen sie
wähle, werde die Entscheidung aber von der Klimapolitik
des/der Kandidaten/Kandidatin abhängig machen. Dass kürzlich
ein neuer „neunter“ Planet entdeckt worden ist, quittiert sie
mit den Worten eines britischen Journalisten, der nach der
Entdeckung von Wasser am Mars meinte: „Schön, dass es
gefunden wurde. Aber die Marsianer suchen immer noch nach
intelligentem Leben auf der Erde. Vergeblich.“ Vorrangig sei
wichtig, etwas gegen die Folgen des Klimawandels zu tun. Das
„Auswandern“ von Menschen auf den Mars oder das Leben in
Raumschiffen im Fall, dass die Erde zum wüsten Planeten wird,
sei keine Lösung. Wie Helga Kromp-Kolb die umstrittene
Erlaubnis in Großbritannien sieht, mit Embryonen zu
experimentieren (Stichwort „Designer-Babys“), und was sie
sich vom neuen/von der neuen PräsidentIn in den USA, der/die
heuer gewählt wird, in Sachen Klimaschutz erwartet, verrät
sie im „Wissenschaftsradio“. Außerdem: Wie umweltfreundlich
lebt eine Studierenden-WG in Wien? Ein Experte macht in der
Sendung den großen Check.


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