Die Flucht vor dem Moment. Erst Durchfühlen schenkt Ankommen.

Die Flucht vor dem Moment. Erst Durchfühlen schenkt Ankommen.

48 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Hiermit dreht es sich um ein überraschend ungewöhnliches Thema: Es
geht um Flucht. Anfangs prüfen wir, ob es Zeit ist aus dem Land zu
flüchten, da sich die äußeren Umstände vermutlich immer mehr
verschärfen. Beispielsweise, wenn ich als Vater gezwungen bin meine
Kinder impfen zu müssen, da es keinen anderen Weg mehr zu geben
scheint. Dieser massive Eingriff in familiäre Strukturen ist
momentan ein durchaus realistische Szenario. Gleichzeitig ist es
eine der unzähligen, spekulativen Möglichkeiten, wie sich das, was
wir aktuell erleben, weiter entwickeln könnte. Wiederholt wird uns
bewusst, dass wir in der Tiefe nicht wissen, was wirklich geschieht
und was der große Sinn dahinter ist. In unserer Vorstellungskraft
sind wir schlichtweg begrenzt und werden dabei auch noch von
Konditionierungen beeinflusst, die vom Unbewussten her unser Leben
dirigieren. Diese Einsichten zeigen uns, wie normal es für uns
Menschen ist immer wieder zu flüchten. Die allseits präsenteste
Flucht ist die Flucht aus dem gegenwärtigen Moment. Fast genauso
allgegenwärtig ist die Flucht vor dem Erleben des
Wirklich-Berührt-Seins sowie vor dem intensiven Kontakt mit dem,
was in mir ist. Wenn wir nicht fühlen wollen, flüchten wir lieber.
Wir entwickelten so viele Wege und Mechanismen, um derart tiefe
Kontakte zu vermeiden. Gleichzeitig sehnen wir uns nach genau
dieser Verbindung. Es ist die Verbindung mit unserem innersten
Wesen sowie die Verbindung mit allen Aspekten des Lebens. Doch
sobald ich nicht bereit bin, wirklich da zu bleiben, sondern aus
Angst vor unangenehmen Erfahrungen flüchte, gehe ich immer wieder
aus dieser Verbundenheit. Ich zerstöre die Einheit, nach der ich
mich gleichzeitig so sehr sehne. Irgendwie absurd … Diese
Fluchtreflexe wirken so, als ob wir Menschen uns wie der Hund
verhalten, welcher permanent dem eigenen Schwanz nachjagt. Das von
Angst getriebene Fluchtspiel würde sofort enden, wenn ich innehalte
und da bin. Nun kann ich mich für die Fülle des Lebens öffnen, die
mir mit jedem Moment gegeben wird. Falls ich stattdessen flüchte,
da ich das Gegenwärtige nicht ertrage, werde ich anhaltenden Mangel
erleben. Wenn ich wiederum mit der Angst in Kontakt sein kann, ohne
mich damit zu identifizieren, entwickelt sich Freude. Nun öffnet
sich der Blick aufs Paradies. Die große Sehnsucht des
Irgendwann-Ankommens erfüllt sich nicht, solange ich auf der Flucht
lebe. Wir sollten unser FlüchtlingsDaSein beenden, um endlich voll
in unserer Seele, in unserem Geist, in unserem Körper sowie in
unserem Leben anzukommen. Einfach da sein und genau da bleiben, wo
wir gerade sind. Denn hier zeigt sich das, was wirklich sein will.
Was das Leben gerade wirklich will und was ich somit leben sollte.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: