Vom blauen zum grünen Planeten - Felix Finkbeiner, Gründer von Plant-for-the-Planet

Vom blauen zum grünen Planeten - Felix Finkbeiner, Gründer von Plant-for-the-Planet

53 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

In der 32. Episode des Future of Leadership Podcasts erläutert
Felix Finkbeiner, Founder von Plant-for-the-Planet den Prozess
wie aus einer Idee in einem Schulreferat eine global präsente
Organisation wurde. Er geht auf Fragen ein, wie z.B. Menschen
davon überzeugt werden, ihren Beitrag zum Aufforsten zu leisten
und klärt falsche Informationen aus der Presse anhand des
aktuellen Projekts auf der Yucatán-Halbinsel (Mexiko) auf.


Der damals 9-jährige Felix Finkbeiner befasste sich in einem
Schulreferat mit der Klimakrise und forderte seine Mitschüler
auf, in jedem Land eine Million Bäume zu pflanzen. Aus dieser
Idee heraus wurde die Stiftung Plant-for-the-Planet gegründet.
Inspiriert von der Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai,
die mit einer Frauengruppe innerhalb von 30 Jahren 30 Millionen
Bäume gepflanzt hatte, hat Felix Finkbeiner mit seinen Freunden
selbst angefangen, Bäume zu pflanzen. Mithilfe von
Lokaljournalisten haben sich immer mehr Schulen an dieser Aktion
beteiligt und so gelang es der jungen Gruppe immer bekannter zu
werden. Die Organisation verfolgt heute den Zweck, den Kindern
und Jugendlichen ein Bewusstsein für die aktuelle Klimakrise zu
schaffen. Durch Aufforstungsaktionen will Plant-for-the-Planet
Wälder an globalen Orten wiederherstellen, die degradiert oder
komplett zerstört wurden. Mit der „Trillion Tree Campaign“
verfolgen sie das Ziel, eine Billion Bäume auf der Welt zu
pflanzen.


Plant-for-the Planet erreichte ihren Erfolg durch die
Unterstützung vieler junger Kinder und ihrer Eltern, die aus
einem Projekt eine Organisation geschaffen haben. In einem
Vortrag, an dem Schokoladenunternehmen beteiligt waren, gab es
2012 die Idee, für jede Tonne Schokolade, die produziert wird,
einen Euro für die Baumpflanzung zu spenden. Als die Unternehmen
von dieser Idee abgeneigt waren, hat die Organisation die
Initiative selbst ergriffen und angefangen, Schokolade zu
produzieren. Heute wird die Schokolade in mehr als 20.000
Filialen in Deutschland geliefert und verkauft. Weiteren Anteil
am Erfolg hatte die jüngere „Fridays-for-Future“-Bewegung. Sie
haben dazu beigetragen, die Menschen auf die Klimakrise
aufmerksam zu machen und im Endeffekt mehr Geld für
beispielsweise Aufforstung zu spenden.
Auf die Frage, wie die Organisation aufgebaut ist, erklärte Felix
Finkbeiner, dass Plant-for-the-Planet in ihren Akademien
Tagesworkshops für Kinder von 10 bis 12 Jahren anbieten. Die
Redner dieser Workshops sind selbst Kinder im selben Alter. Sie
entwickeln gemeinsam Pläne, die den Eltern dann präsentiert
werden. Heute gibt es ca. 1.500 Akademien in 74 verschiedenen
Ländern und 90.000 Teilnehmern.


Durch globale Aufforstung allein wird es schwierig die Klimakrise
zu lösen. Felix Finkbeiner ist der Meinung, dass wir diese nur
durch drastische Reduzierung der CO2-Emissionen und durch massive
Baumbepflanzung meistern können. Das Ziel des derzeitigen
Projekts in Mexiko ist es in diesem Land bis 2030 100 Millionen
Bäume gepflanzt zu haben. Über die organisationseigene App kann
man sich auch an anderen Aufforstungsprojekten beteiligen.
Transparenz erzielt das Unternehmen anhand von Satellitenbildern
die einen „Vorher-Nachher“-Vergleich zeigen. Außerdem werden alle
offenen Fragen auf ihrer Webseite beantwortet.


Felix Finkbeiner befürwortet die CO2-Steuer, verlangt allerdings
auch, dass diese europaweit gültig ist. So kann man mehr Geld für
Klimaprojekte investieren. Die Vision der Zukunft sieht der
Gründer der Organisation in der Wiederherstellung zerstörter
Ökosysteme. Der globale Temperaturanstieg soll nach Wunsch Felix
Finkbeiners nicht die 2°C überschreiten. Die derzeit 3 Billionen
Bäumen auf der Welt sollen zukünftig auf 4 Billionen ansteigen.
Das ist laut einer Studie der ETH Zürich aus 2019 erreichbar,
ohne auf landwirtschaftliche Flächen zu verzichten.

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