Führung mit Geschmack in der Nase. Lena Jüngst, Chief Evangelist bei air up

Führung mit Geschmack in der Nase. Lena Jüngst, Chief Evangelist bei air up

57 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

In der 35. Episode des Future of Leadership Podcasts diskutieren
Lena Jüngst, Chief Evangelist bei air up, und Sebastian Morgner
über die Aufgaben eines Chief Evangelisten, Hintergründe zur
Geschäftsidee des Unternehmens und die Strategie während der
Corona-Pandemie. Sie erklärt, wie man Geschmack durch die Nase
simuliert und wie dies in Zukunft langfristig und nachhaltig die
Ernährung ändern kann.


Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit in einem Projekt im Bereich der
Neurowissenschaften hatte Lena Jüngst eine Idee, die ihr
bisheriges Leben schlagartig verändern sollte. Mithilfe einer
Trinkflasche, die den Geschmack von Wasser mit natürlichen
Duftpods aromatisiert, gelang es ihr mit ihrem Unternehmen air up
eine neue Ebene des Wassertrinkens zu erreichen. Durch die
Erkenntnis, dass ein Großteil des Geschmacks beim Essen oder
Trinken durch die Nase wahrgenommen wird, entwickelte sie mit den
einzigartigen Trinkflaschen ein physisches Produkt, dessen Basis
auf dem wissenschaftlichen Phänomen des „retronasalen Riechens“
beruht. Heute nimmt sie eine Führungsposition als „Chief
Evangelist“ bei air up wahr, in der sich ihre Aufgaben in
Produktvision, Markenaufbau und Corporate Communication
kategorisieren lassen.


Das Start-Up-Unternehmen wurde erst vor drei Jahren gegründet und
hat heute mehr als 100 Beschäftigte. Auf die Frage, wie Lena
Jüngst als Mitgründerin in kürzester Zeit große Erfolge feiern
konnte, antwortete sie, dass air up von einem großen Gründerteam
bestehend aus fünf Personen profitiere. Zwar war es schwieriger
Entscheidungen zu treffen, aber man konnte die Aufgaben besser
aufteilen, sodass man auch schneller professionell in der eigenen
Sache wurde. Da das Thema Finanzen der Gruppe Probleme bereitete
und sie erkannten, dass sie schnell Geld benötigten, wandten sie
sich an Investoren. Dementsprechend hat das Team Anteile an drei
Investorengruppen verkauft, die Expertise in den Bereichen
Produktion, Marktanalyse und Unternehmensaufbau haben. Für den
weiteren Verlauf wurden vorerst junge und motivierte Leute
angestellt, für die die Gehälter keine primäre Bedeutung hatten.
Nach und nach wurden Second Level Personen engagiert, die
Experten in gewissen Fachgebieten waren.


Den größten Schritt zum Erfolg sah und sieht Lena Jüngst in der
Produktion und dem Markenaufbau. Ersteres erforderte die
Entwicklung von Maschinen für die Duftpods. Für den Aufbau der
Marke orientierte man sich an einer jungen Zielgruppe. Zusätzlich
arbeitete man am eigenen online Auftritt, der durch den eigenen
Webshop mehr Ansehen erregt hat. Der Einbruch der Pandemie
brachte zwar Ungewissheit innerhalb des Unternehmens hervor,
diese hat man jedoch schnell in Griff bekommen. Man hatte schon
vorher Strukturen für das Home-Office aufgebaut, die die
Umstellung erleichtert haben. Der Wechsel hat nach Aussage von
Lena Jüngst sogar mehr Effizienz in das Start-Up hineingebracht.
Das firmeneigenes „Wikipedia“ für alle internen Prozesse und
Erkenntnisse führte zu mehr Transparentes und zu effizienterem
Arbeiten.


Obwohl das Unternehmen noch so jung ist, beweisen die Gründer ein
feines Gefühl in der Führung. Heute ist man viel offener in der
Strategie, was den Mitarbeitenden die Möglichkeit verschafft,
ihre Expertise in die Firma miteinzubringen. Nichtsdestotrotz
besteht aber immer die Ungewissheit was die Zukunft angeht. Dies
sieht Lena Jüngst allerdings als kein zu großes Problem, da sie
vorher im kreativen Bereich tätig war und Erfahrung damit hat, in
einen leeren Raum etwas einzubringen.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: