Hinter Gittern – wie Journalist*innen in Ägypten zum Schweigen gebracht werden

Hinter Gittern – wie Journalist*innen in Ägypten zum Schweigen gebracht werden

47 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
„Für mich war die Botschaft ganz klar – für mich gibt es keinen
Platz mehr in Ägypten.“ Dies erkannte die Investigativ-Journalistin
Basma Mostafa, nachdem sie im Oktober 2020 bereits zum dritten Mal
wegen ihrer journalistischen Arbeit verhaftet wurde. Unter
Präsident Abdel Fattah al-Sisi ist Ägypten eines der Länder mit den
meisten inhaftierten Journalist*innen weltweit geworden. Manche
werden jahrelang ohne Urteil oder Anklage festgehalten, andere in
Massenprozessen zu langen Haftstrafen verurteilt. Aktuell liegt das
Land auf Platz 166 von 180 in der Rangliste der Pressefreiheit von
Reporter ohne Grenzen. „Es werden Menschen verhaftet, weil sie vor
ein paar Stunden einen kritischen Facebook-Post veröffentlicht
haben, in dem sie die Politik oder die Regierung kritisieren“,
berichtet Basma Mostafa. Dieser repressive Umgang soll
Journalist*innen zum Schweigen bringen. Da Basma Mostafa sich weder
unterordnen und eine Stimme des Regimes werden wollte, noch
dauerhaft hinter Gittern verschwinden wollte, entschloss sie sich,
Ägypten zu verlassen und lebt seit Juni 2021 mit ihrer Familie in
Deutschland. Auch Christopher Resch, Pressereferent für Nahost und
Nordafrika bei Reporter ohne Grenzen, sieht die zahlreichen
Verhaftungen von Medienschaffenden als größtes Problem für die
Arbeit von Journalist*innen in Ägypten. Nicht umsonst stuft
Reporter ohne Grenzen Präsident al-Sisi als einen Feind der
Pressefreiheit ein.

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