Episode #60: Wie viele Kleidungsstücke gehören in (m)eine Garderobe?

Episode #60: Wie viele Kleidungsstücke gehören in (m)eine Garderobe?

Letztens wurde ich gefragt, wie viele Kleidungsstücke, denn in eine Garderobe gehören und von welchen Teilen wie viele genau, bitte. Oh je. Das ist so eine schwierige Frage, weil ja jeder andere Bedürfnisse und Anlässe hat. Dies schon mal vorab,...
22 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

Letztens wurde ich gefragt, wie viele Kleidungsstücke, denn in
eine Garderobe gehören und von welchen Teilen wie viele genau,
bitte. Oh je. Das ist so eine schwierige Frage, weil ja jeder
andere Bedürfnisse und Anlässe hat.


Dies schon mal vorab, ich werde die Frage in diesem Podcast nicht
mit konkreten Zahlen beantworten, dafür aber von einem Experiment
berichten, das ich gerade für mich durchführe. Hinter der Frage
der Kundin steckte auch der Wunsch nach einer Capsule Wardrobe,
die ja seit ein paar Jahren in aller Munde ist. Ich selbst habe
im Blog auch schon einige Experimente dazu beschrieben und habe
irgendwann wieder Abstand davon genommen, nur eine bestimmte
Anzahl von Kleidungsstücken haben zu wollen, Wenn ich mir ansehe,
wie wenige Teile ich pro Saison im Schrank habe, läuft das
Anzahlmäßig sowieso unter Capsule Wardrobe.
Was ist eine Capsule Wardrobe?

Unter einer Capsule Wardrobe versteht man eine kleine, feine, in
sich maximal kombinierbare Garderobe. Es gibt wie gesagt Ansätze,
da heißt es zum Beispiel, dass eine CW nicht mehr als 37 Teile
enthalten darf. Ich bin ja grundsätzlich für eine übersichtliche
Garderobe, aber wenn diese mehr als 37 Teile enthält und die
Teile auch regelmäßig im Einsatz sind, ist ja alles gut. Ich
würde meine Garderobe immer dann hinterfragen, wenn ich merke,
dass Kleidungsstücke dabei sind, die einfach nur vor sich
hinvegetieren, von links nach rechts geschoben und einfach nicht
getragen werden.


Da ich bei meiner Wintergarderobe nun mau bestückt bin, möchte
ich dies als Chance sehen, ein bestimmtes Konzept zu testen. Und
zwar lese ich schon seit ein paar Jahren gelegentlich den Blog
The Vivienne Files. Dies ist wirklich ein toller Blog für alle,
die ihre Garderobe minimieren und gleichzeitig die
Kombinationsmöglichkeiten maximieren möchten. Das geht, wenn man
etwas Gehirnschmalz aktiviert und einen Plan für die Garderobe
macht. Die Autorin Janice stellt schon seit Jahren immer wieder
Beispielgarderoben zusammen, die auf einer Farbpalette aufbauen
und manchmal für einen bestimmten Anlass, wie eine
Geschäftsreise, gedacht sind.
Das 4x4 Prinzip

Am besten finde ich, dass sie immer wieder nach ihrem Prinzip die
Kleidung auswählt und die Zusammenstellungen immer funktionieren.
Um die eingangs gestellte Frage nach der Größe einer Garderobe
und wie viele Teile wovon, zumindest ansatzweise beantworten zu
können, probiere ich das 4x4 Prinzip aus und bin schon mittendrin
in der Umsetzung. Die Beispielgarderoben aus The Vivienne Files
sind eine tolle Inspiration für mein Projekt. Ich gehe nach dem
4x4 Capsule Wardrobe Prinzip vor. Nicht, weil ich mich unbedingt
auf diese 16 Teile reduzieren will, sondern, weil ich damit einen
Grundstock an Winteroutfits haben möchte, den ich dann nach Gusto
erweitern kann.


Bei der 4x4 Capsule Wardrobe erstellt man eine Garderobe aus 16
Teilen (nur Kleidungsstücke). Dabei konzentriert man sich immer
auf 4 bestimmte Teile, um die Garderobe aufzubauen. So kann man
sich langsam zur kompletten Capsule Wardrobe durcharbeiten. Um
das zu visualisieren, stell dir ein Raster mit 4 Reihen und 4
Spalten vor. Wir gehen reihenweise vor:


In die erste Reihe kommt die erste Core of Four: die vier
Kernteile
2 Oberteile und 2 Unterteile in einer neutralen Farbe wie
Marineblau … Die gezeigten Garderoben sind oft sehr klassisch,
aber das Prinzip lässt sich auf jeden Stil umsetzen.


In die zweite Reihe kommen die nächsten 4 Kernteile:
Wieder 2 Ober- und Unterteile, in einer anderen neutralen Farbe
wie z. B. Grau.


In die dritte Reihe kommen die Mileage Four:
Das sind 4 Oberteile, die mit allen bisherigen 8 Teilen
kombinierbar sind. Hier können weitere Farben oder Muster ins
Spiel kommen. Nehmen wir mal an, es kommt Pink hinzu.


In die 4. Reihe kommen die Expansion Four:
Weitere 2 Oberteile, ein Kleid und ein weiteres Unterteil.


Zusammengefasst wäre die erste Reihe dunkelblau, die zweite Grau,
bei der dritten käme Pink hinzu und ggf. Noch zwei weitere
Akzentfarben. Und in der letzten Reihe darf es auch bunter sein,
wenn man das mag. Aber die Sachen aus dieser Reihe müssen
natürlich mit den bisher genannten Teilen kombinierbar sein. Es
ist schon wie ein Rätsel, das man lösen muss. Die Farben kommen
aber immer aus der vorher festgelegten Farbpalette, weil es sonst
nachher deutlich schwieriger ist, alles mit möglichst allem zu
kombinieren.


Mithilfe dieses Rasters habe ich mir am ipad eine Collage
erstellt, die nun auf meinem Homebildschirm meines Handys
hinterlegt ist, damit ich sie immer zur Hand habe. Das hilft mir,
wenn ich Stoffe oder Kleidung kaufe und ruft mir immer wieder ins
Gedächtnis, wo ich hin möchte diesen Winter, also stylemäßig. Ich
liebe dieses Gedankenspiel einfach und bin gespannt, wie gut
meine 4x4 funktionieren werden.
Meine Farben

Meinen Farben bleibe ich treu. Meine erste Reihe ist ein
rauchiges Blau oder Jeansblau, die zweite Grau, in der dritten
Reihe wo Muster und Farben hinzukommen können, bleibe ich
erwartungsgemäß eher neutral mit zwei dezent gestreiften Shirts
und zwei weiteren einfarbigen Oberteilen. Die Farben, die
voraussichtlich hinzukommen werden, sind wollweiß, rosa und ein
helleres Blau. In die vierte Reihe habe ich auch schon etwas
eingefügt, möchte da aber noch flexibel bleiben. Das sind
sozusagen meine Joker.


Da ich gerade in den Monaten, wo ich Nähcamps habe, nicht so viel
Zeit zum Nähen finde, werde ich einen Teil meiner Garderobe
kaufen, am liebsten Second Hand und einen Teil selber nähen.


Damit ich das im Alltag auch nicht vergesse, habe ich mir jetzt
jeden Freitag von 14-17 Uhr im Kalender rot geblockt mit dem
Vermerk Tiger Time. Das habe ich von der amerikanischen
Podcasterin Amy Porterfield. Sie verteidigt ihre Zeit für sich,
ihre Tiger Time, mit Krallen und das Bild finde ich sehr
aussagekräftig. Das habe ich den Clubmitgliedern auch gleich zu
Anfang des Clubs mit auf den Weg gegeben. Wie heißt es so schön,
Practice what you Preach. Daher habe ich nun also auch 3 Mal im
Monat Tiger Time für mich eingeplant und das funktioniert gut.
Dadurch bin ich auch mal einen Tag in der Woche früher zuhause
und kann mich zwischendrin mit den Kindern unterhalten. Manchmal
bin ich auch ganz alleine, denn die Jungs sind schon sehr
selbstständig und tauchen manchmal erst abends wieder auf. Das
hat schon echt seine Vorteile, wenn die Kinder größer werden.
Meine Nähprojekte

Genäht habe ich durch meine Tiger Time bereits einen cleanen
Parka und ein gestreiftes Jerseyshirt. Ich habe bereits zwei
schöne graue Wollstoffe von Zuleeg für ein Oberteil und eine Hose
zuhause. Neuerdings stöbere ich viel bei Kleiderkreisel, dazu
hatte ich in der letzten Episode #59 bereits etwas erzählt. Dort
habe ich bereits einen Wollpulli und einen Blazer (allerdings aus
Leinen, also eher für den Frühling) für kleines Geld erstanden.
Da ich nicht stricke und nicht gerne dickere Strickstoffe vernähe
aber schnell friere, kaufe ich mir Stricksachen auf jeden Fall
fertig. Und zwei Sachen habe ich mir auch neu gekauft, höre dir
dazu gleich im Anschluss die Episode #59 an.


Um jetzt noch mal auf die Frage eingangs zurückzukommen: Wie
viele Teile braucht man in seiner Garderobe, habe ich ja gesagt,
dass es von den Lebensumständen abhängt und weiteren Variablen
wie Stil, Anlässe, Budget…


Bei The Vivienne Files habe ich übrigens noch eine Formel zur
Berechnung einer Gesamtanzahl von Kleidungsstücken gefunden. Das
ist dann was für dich, wenn du sehr faktenorientiert und
wissenschaftlich an das Thema Garderobe herangehen möchtest. Aber
andererseits auch nicht schlecht um einfach mal ein Gefühl dafür
zu bekommen, mit wie vielen oder wenigen Teilen man eigentlich
auskommen kann, wenn man sich denn reduzieren möchte.


https://www.theviviennefiles.com/2015/07/how-many-pieces-of-clothing-do-you-need-2.html/
Die Elemente für die Formel:

1. Anzahl der Tage für die die Garderobe geplant wird. Z. B: 365
Tage für eine Jahresgarderobe (oder z. B. 180 Tage für die
Übergangszeit)


2. Wie viele Outfits trägst du pro Tag? Sie rechnet mit 1.2, weil
sie einmal in der Woche einen Tag hat, wo sie zwei Outfits
braucht.


3. Wie viele Kleidungsstücke brauchst du für ein Outfit? Z. B.
ein Oberteil und ein Unterteil, also 2.


4. Wie häufig möchtest du dieses Kleidungsstück im Jahr tragen?
z. B. einmal im Monat. Das ist Janices Beispiel.


--> Hier ein Beispiel ihrer Formel:


Eine komplette Garderobe für ein ganzes Jahr :


365 x 1.2 Outfits pro Tag x 2 Teile pro Outfit / 12 = 73
Kleidungsstücke werden benötigt.


Mein Beispiel:
1. Anzahl der Tage für die die Garderobe geplant wird. Z. B: 365
Tage für eine Jahresgarderobe
2. Wie viele Outfits trägst du pro Tag? Da rechne ich mal mit
1.1, weil ich eher selten mal das Outfit am Tag wechsle.
3. Wie viele Kleidungsstücke brauchst du für ein Outfit? 2-3,
also 2.5
4. Wie häufig möchtest du dieses Kleidungsstück im Jahr tragen?
Die Frage finde ich am schwierigsten, weil ich mir noch nie so
wirklich überlegt habe, wie oft ich ein Teil trage. Ich habe
Basics wie meine Jeans, die ich bestimmt 1 mal pro Woche trage,
wenn nicht sogar öfter und Teile, die ich seltener als 1 mal pro
Monat trage. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass ich meine Teile
im Schnitt 2 mal pro Monat trage.


Mal gucken, was bei der Berechnung herauskommt:
365 x 1.1 Outfits pro Tag x 2.5 Teile pro Outfit / 24 = 42
Teile
Damit weiß man natürlich nicht, wie viele Teile wovon und in
welcher Farbe, aber es ist mal ganz witzig, so eine Kalkulation
zu machen.


Ich denke, wenn man in einer Region wohnt wo die Jahreszeiten
ausgeprägt sind braucht man mehr als in einer Region wo die
Temperaturen und Witterung nicht so stark schwankt.


Ich hoffe, die Podcast-Episode hat dich inspiriert.


 
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Deine Elle



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Wenn dir diese Episode des Näh deinen Stil Podcasts gefallen
hat, würde ich mich sehr über eine positive Bewertung
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