Episode #75: In oder out? Meine Meinung zu diesen 7 Modetrends in 2020

Episode #75: In oder out? Meine Meinung zu diesen 7 Modetrends in 2020

Kürzlich habe ich mich quer durch diverse “Das sind die Modetrends für den Frühling/Sommer 2020” geklickt und gelesen. Wenn du eine treue Zuhörerin meines Podcasts bist, dann weißt du, dass ich selten einem Hype folge, aber ich informiere...
29 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren


Kürzlich habe ich mich quer durch diverse “Das sind die
Modetrends für den Frühling/Sommer 2020” geklickt und gelesen.
Wenn du eine treue Zuhörerin meines Podcasts bist, dann weißt
du, dass ich selten einem Hype folge, aber ich informiere mich
trotzdem gerne ab und an, was gerade angesagt ist, einfach um
auf dem Laufenden zu bleiben und Inspiration für meine
Kundinnen zu finden. Und auch um zu schauen, ob nicht
vielleicht doch etwas dabei ist, was ich für mich und zu meinem
Stil passend finde. Du erhältst hier also meine absolut
subjektive Trendschau für den Frühling/Sommer
2020.


Bevor ich mit den angesagten Trends loslege, muss ich mal meine
Freude darüber teilen, dass nun anscheinend ein schlimmer Trend
wieder out ist. Sagen zumindest die vorherrschenden Magazine,
nämlich der Chunky Sneaker Trend. Auch Dad oder Ugly Sneaker
genannt.


Ich fand schon in den 90ern diese Buffalo Plateau Sneaker
ziemlich schlimm. Genauso wenig konnte ich den Ugly Sneakern
(der Name sagt alles), etwas abgewinnen. Ich finde ja viele
Styles, die nicht zu mir passen, an anderen toll, aber bei
diesen Schuhen fiel es mir von Anfang an schwer, diese in
irgendeiner Form gut zu finden.


Was wird uns denn am Trendbüffet dieses Jahr so präsentiert?
Bei einem Büffet muss man ja immer aufpassen, dass man nicht zu
viel futtert. Genauso ist es am Trendbüffet. Picke dir gezielt
etwas heraus, das zu dir passt oder, wenn es nicht passt, setze
einfach aus.


Es ist ja auch immer spannend zu sehen, was von den Laufstegen
tatsächlich am Ende des Tages in den Läden für Normalsterbliche
hängt. Die extravaganten Outfits der Designer sind sicherlich
eine Inspirationsquelle, aber in der Regel ja viel zu
überkandidelt für den Endverbraucher. Auch manche Farbe des
Jahres setzt sich nicht bis in die Outfits durch, die man so
auf der Straße sieht. Zumindest nicht hier am Rande von Berlin.
In der Stadt mag das schon wieder anders aussehen.
Hier kommen also 7 Trends, die ich mir herausgepickt habe für
diese Episode. Es sind Trends, die mir entweder gut gefallen,
oder ...nicht.
1. Klassische Anzüge, Dandy Dreiteiler, Herrenhemd

Männerhemden trägt man zu Bundfaltenhosen. Statt Ballerinas
soll man Combat Boots dazu kombinieren. Und wenn es richtig
kalt ist einen Rollkragenpullover, über dem man das Hemd bis
zum Bauchnabel aufknöpft.


Das Herrenhemd soll Stylish, praktisch und unkompliziert sein
und gleichzeitig einen makellos eleganten Look erzeugen. Im
Gegensatz zu den vergangenen Jahren, sind Statement-Sprüche
oder weitere Verzierungen wie Galonstreifen, Patches nicht mehr
so angesagt. Solche Statement Teile können schon ganz cool
sein, aber langfristig sind die schlichteren Teile einfach die
Langstreckenläufer. Denn die kannst du immer wieder tragen, neu
kombinieren und Trends über Accessoires aufgreifen.


Von kibadoo gibt es einen neuen Schnitt, die Boyfriend Bluse,
mit der du diesen Trend gleich umsetzen kannst. Bei styleARC
gibt es auch einiges in die Richtung, aber im Grunde findet
sich eine Hemdbluse vermutlich bei allen größeren
Schnittanbietern. Ob mit oder ohne Kragen, kannst du ja selbst
entscheiden.


Einen klassischen Anzug habe ich nicht im Schrank, aber eine
Art Anzughose aus Leinen, die so ein bisschen in diese Dandy
Richtung geht. Die habe ich im Schlussverkauf gekauft und daher
noch nicht so oft tragen können. Aber jetzt wo ich so drüber
nachdenke, gehen mir schon ein paar Kombinationsideen durch den
Kopf! Einen Dreiteiler werde ich mir wohl nicht anschaffen,
aber diese Anzugelemente als Akzent finde ich schon ganz cool.


Bei so viel Klassik: ist klar, dass da einiges für den
klassischen Typ dabei ist, aber schon etwas extravaganter.
2. Jeans-Upcycling

Glamour schreibt: “Nicht nur bei Diy-Fans ist Upcycling
beliebt, auch viele bekannte Designer und große Modelabels
bedienen sich immer häufiger an bereits Vorhandenem – Resten
von Stoff oder alten Textilien – und nähen diese neu zusammen.
Ein sehr bekanntes Beispiel: Das Modelabel Vetements kreierte
2017 aus alten Levi's neue Denim-Hosen, die anschließend für
das 15-fache des ursprünglichen Preises verkauft wurden!
Upcycling ist also nicht nur kreativ, sondern kann auch
ziemlich lukrativ sein. Warum der Fashion Hype so groß ist? Die
entstehenden "neuen" Kleidungsstücke sind viel individueller
als konventionelle Massenware und somit auch begehrlicher.”


Mein Upcycling-Herz schlägt höher! Ich habe gestern gleich mal
in meinem Upcycling-Stapel 3 Jeans rausgefischt und eine Idee
für ein Kleid gesehen. Das Schöne, bei solchen Projekten ist
einfach, dass ich mit dem Vorhandenen auskommen muss. So ist
damals auch der Schnitt für die Chobe Upcycling-Tasche
entstanden. Das Ebook dazu findest du bei mir im Shop.


Gerade für den Sommer sind Jeansröcke, die aus alten Jeans
gemacht wurden, cool um ein Outfit sehr lässig zu machen. Super
für alle, die viel Natürlichkeit/ Unbändigkeit im Stiltyp haben
oder aber mehr Natürlichkeit und Lässigkeit in ihren Look
bringen wollen. Es hängt ja auch immer davon ab, wie abgewetzt
so eine Jeans schon ist und wie wild sie gepatcht wird im neuen
Kleidungsstück.


Wenn deine Lieblingsjeans also schon seine besten Zeiten hinter
sich hat, dann kannst du die gute Passform an Bund und Po
gleich für einen Rock weiter nutzen.


Dieser Trend ist nicht für jeden. Ich fühle mich sehr
angesprochen, weil hier neue Kleidungsstücke entstehen können,
ohne dass neue Ressourcen beansprucht werden müssen. Das
Abgwetzte, Gepatchte, Unperfekte passt auch nur zu bestimmten
Stiltypen so richtig gut, oder muss eben kombiniert werden mit
richtig guten Teilen. Also z. B. beim klassischen Typ würde ich
schauen, dass die Jeans weniger abgewetzt ist und ein Oberteil
dazu gewählt wird, das sehr hochwertig aussieht. Die Schuhe
sollten dann auch wieder hochwertig sein. Das ist eben sehr
individuell. Jeans auf Jeans geht dieses Jahr auch super.
3. Weite Hosen

Das ist jetzt eine gute Überleitung, weil sowohl im Jeans, als
auch in anderen Bereichen die Hosen deutlich weiter werden als
in den letzten Jahren. Man hat es ja schon gemerkt durch den
Culottes Trend, aber die Skinny Jeans ist immer noch
omnipräsent. Nun sind aber Bootcut und noch weiter geschnittene
Modelle auf dem Vormarsch. Für alles Skinny-Hasser also eine
gute Nachricht. Anzughosen dürfen auch überlang sein, so dass
sie den Boden streifen, aber ehrlich gesagt, sieht die Hose
dann spätestens nach einer Woche kaputt aus. Ich vermute, dass
dieser Trend eher auf den Laufstegen bleibt und nicht in den
Alltag einziehen wird.


Auch Kurze Hosen werden weiter und wieder länger. Bermuda
Shorts sind angesagt. Culottes bleiben dadurch weiterhin im
Trend und auch Jeans-Culottes sind cool. So eine steht schon
seit dem Herbst auf meiner Liste.


Das mit den weiteren Hosen werde ich auf jeden Fall in meiner
Garderobe einbauen. Letzten Sommer hatte ich mir ja schon eine
Culottes gekauft, die aber leider bei einer meiner
Nähcamp-Reisen abhanden gekommen ist. Die mochte ich sehr
gerne. Da werde ich Ausschau nach Ersatz halten.


Auch Schlaghosen und Hüfthosen sind wieder voll im Kommen. Es
kommt ja immer alles irgendwann wieder. Die Modedesigner sind
sehr kreativ, aber anscheinend gibt es kaum wirklich neue
Kleidungsstück, die man noch erfinden könnte. Alles Neue ist
eine neue Zusammensetzung von Altem.


Die weiteren Hosen geben wieder neue Möglichkeiten des
Stylings. Nur wird nicht alles, was zur Skinny gut aussieht
auch zur Schlag- oder Marlenehose gut aussehen. Das Spiel der
Weiten ändert sich dadurch bzw. Wird sogar eher umgekehrt.


Weite Hosen also super für alle, die mehr Luft und
Bequemlichkeit an den Beinen mögen, gerne oben herum schmal und
unten weit tragen.
4. Seventies

Die Schlaghose deutet es schon an: Die Seventies kommen zurück.
Yippie für alle Charlie´s Angels Fans. Die Textilwirtschaft
schreibt dazu: “Das sind auch die Hauptingredienzen dieses
Trends: Jede Menge 70er Farben, vor allem Braun in allen
Schattierungen, genauso wie Grün von Salbei bis Erbse.
Retro-Karos in unterschiedlichsten Varianten für Hosen, Blazer
und Hemdjacken. Dazu grafische Dessins für Schluppenblusen,
Midiröcke und -kleider. Auch Faltenröcke als Fortführung des
Plisseerocks gibt es wieder.


In der Spitze kommt dazu dann der Hosenrock in allen Spielarten
von der Bermuda bis zur Culotte. Dabei gilt es allerdings, sehr
vorsichtig zu gewichten, sonst könnte das Thema schnell alt
oder damenhaft wirken. Entsprechend haben alle Anbieter eher an
gemäßigten 70er-Interpretationen gearbeitet. Bloß nicht in
Reinform oder allzu originalgetreu umgesetzt. So sagt Nadine
Frichot von Marc Cain: „70er Jahre-Einflüsse bringen wir nur
sehr dezent. Die Einflüsse sind da, aber man muss sie dosiert
einarbeiten. Wir zeigen diesen Bourgeoisie-Look deshalb nur als
Highlight.“


Aber nicht nur die oben beschriebene Zurückhaltung ist Trend,
sondern auch wilde Tapetenmuster aus den 70ern für alle, die
sich nicht in Zurückhaltung üben, sondern mustermäßig auf die
Kacke hauen wollen. Wilde oder geometrische Muster, gerne in
Braun, Orange, Maigrün. Bzw. am besten alle Farben auf einmal.
Da bin ich echt mal gespannt, wie sich dieser Trend beim
Otto-Normalverbraucher durchsetzen wird. Da braucht mein Auge
bestimmt eine längere Eingewöhnungszeit.
5. Häkel-Mode

Dazu passt dann auch perfekt der Häkeltrend. Ich hätte da noch
was im Schrank hängen… eine lange Strickjacke, die auch erst 6
Jahre oder so alt ist. Ich habe sie bei mir aussortiert, aber
sie hängt hier im Büro zum Ausprobieren in den Stilberatungen.


Ich war auf einer Mädchengymnasium, einer Klosterschule. Dort
hatten wir noch richtigen Handarbeitsunterricht und irgendwann
war Filethäkeln dran. Da häkelt man mit ganz feinem Garn. Das
dauert ewig. Na, jedenfalls weckte das in mir die Häkellust und
ich fing eine Häkelweste an. Diese wurde nie fertig, aber sie
bestand aus zusammen genähten Häkelblumen.


So sieht die Häkelmode in 2020 dann doch nicht aus. Das
Häkelmuster geht einher mit sehr femininer Schnittführung.
Körpernahe kurze oder lange Kleider,
6. Voluminöse Rüschen

Harper’s Bazaar: “Doch bereits im vergangenen Jahr animierten
verspielte und romantische Designs dazu, von geradlinigen und
klaren Strukturen einmal abzusehen und groß zu denken.
Voluminöse, fließende Silhouetten und romantische viktorianisch
inspirierte Schnitte ließen einem den gestressten Alltag sowie
politische Unsicherheiten für einen Moment vergessen.
Allerdings nicht mit dem Ziel, diese Problemstellungen
plötzlich als unwichtig zu sehen. Vielmehr erlauben es die
femininen und leichten Designs, neue Kreativität und Energie zu
tanken. Labels wie Louis Vuitton, Rejina Pyo oder Valentino
machen mit ihren Kollektionen der Frühjahr-/Sommersaison 2020
darauf aufmerksam, wie wichtig es auch 2020 sein wird, sich
zwischendurch das Träumen zu erlauben. Große Puffärmel, Rüschen
und knallige Farben sorgen für eine hoffnungsvolle, positive
Stimmung. Andere Regeln mögen vielleicht dazu da sein, um sie
zu brechen. Bei dieser scheint es jedoch, als könnte sie den
meisten gut tun.”


Dieser Trend ist super für alle, die ein romantisches Stilthema
haben. Wenn das bei dir der Fall ist, dann kannst du dich wohl
diesen Sommer gut eindecken, denn wer weiß, wie lange dieser
Trend wohl noch anhalten wird? Die Idee hinter diesem Trend:
das Träumen nicht zu vergessen und Kreativität und Energie zu
tanken finde ich sehr schön, aber ich bezweifle, dass man das
nur in voluminösen Puffärmeln tun kann.


Wenn du deinen Stil kennst, kannst du dich gezielt bei gewissen
Trends bedienen. Wenn du keine Klarheit darüber hast, dann
trägst du dieses Jahr Rüschen, nächstes Jahr Prilblumen und
2022 etwas ganz anderes. Ich weiß, dass viele Frauen gerne aus
dem Vollen schöpfen und einen Kleiderschrank mit viel Auswahl
brauchen. Das ist auch Ok, solange die Sachen nicht als
Wegwerfware gekauft werden, sondern jahrelang immer wieder zum
Einsatz kommen.
7. Farbe des Jahres

Für mich die Farbe meines Lebens, bei Pantone die Farbe des
Jahres:
Classic Blue


“Dieser klassische Blauton strahlt Ruhe, Souveränität und
Bezogenheit aus – unsere Sehnsucht nach einer verlässlichen und
sicheren Basis, auf die wir an der Schwelle zu einer neuen Ära
aufbauen können.


Da wir Blautöne instinktiv als beruhigend empfinden, vermittelt
uns PANTONE 19-4052 Classic Blue ein willkommenes Gefühl von
Ruhe, Harmonie und Geborgenheit. PANTONE 19-4052 Classic Blue
fördert eine konzentrierte und klare Denkweise, sodass wir
unsere Gedanken besser ordnen und strukturieren können.
Gleichzeitig transportiert der reflektierende Blauton Classic
Blue auch Optimismus und Lebensfreude.


Universal begehrt, erinnert es uns daran, dass auf jede Nacht
ein Morgen folgt.”


Hach, gerade der letzte Satz ist schön. Ja, auf jede Nacht,
jede dunkle Phase folgt wieder eine helle Phase. Das gibt
Hoffnung.


Passt wunderbar zum Jeansthema.


Elle: “Blau ist weltweit die Lieblingsfarbe. Und die Blue-Jeans
das am meisten online gesuchte Kleidungsstück. Doch banal?”


Liebe Grüße,


Elke


 


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Wenn dir diese Episode des Näh deinen Stil Podcasts gefallen
hat, würde ich mich sehr über eine positive Bewertung
freuen. 


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