Veranstaltungstechnik in der Krise

Veranstaltungstechnik in der Krise

Ein Firmenchef über Stillstand statt Festival
26 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
"First in, last out" - als erste betroffen von den
Corona-Beschränkungen, als letzte zurück in den Normalzustand: In
dieser Situation befindet sich die Veranstaltungsbranche in
Deutschland. Seit März finden keine großen Konzerte oder Festivals
mehr statt, auch Messehallen und Stadien bleiben weitestgehend
leer. Seit Juni ist klar: Das wird noch bis mindestens Ende Oktober
so bleiben. Davon betroffen sind unzählige Künstler - aber auch die
vielen Beschäftigten hinter den Kulissen, von denen die Besucher
solcher Veranstaltungen häufig kaum etwas mitbekommen. "Wir sind
diejenigen, die mit komplett schwarzen Klamotten vor und hinter
schwarzen Vorhängen arbeiten", sagt Klaus Mayer, Chef der
Augsburger Firma Gruppe 20 in der neuen Folge des Podcasts
"Augsburg, meine Stadt". Nun sei es aber an der Zeit, aus dem
Schatten zu treten und auf sich aufmerksam zu machen - wie etwa mit
der Aktion "Night of Light", bei der zahlreiche Gebäude in ganz
Deutschland rot beleuchtet wurden. Gruppe 20 stattet Events mit
Licht-, Ton- und Videotechnik aus, baut Bühnen, liefert
Showkonzepte und sorgt dafür, dass Konzerte und Festivals
entsprechend in Szene gesetzt werden. Mit manchen Künstlern wie
Chris de Burgh touren die Teams von Gruppe 20 durch ganz Europa,
aber auch in der Region sind sie bei vielen Großveranstaltungen mit
an Bord - würden diese nicht der Corona-Krise zum Opfer fallen. Ob
Modular Festival, Jazzsommer im Botanischen Garten oder Puls Open
Air auf Kaltenberg, alles abgesagt. In diesem Jahr sieht deshalb
der Alltag von Mayer und seinen Mitarbeitern ganz anders aus als
sonst. Abgesehen von den Auszubildenden befinden sich alle
Mitarbeiter in hundertprozentiger Kurzarbeit, das 2000 Quadratmeter
große Lager ist voll, die Technik nicht in Lastwagen unterwegs zu
Festivals, sondern eingemottet in Kisten und Regalen. "Jetzt
renovieren wir eben", sagt Mayer im Podcast "Augsburg, meine
Stadt". Das sei im laufenden Betrieb sonst undenkbar gewesen. Auch
der Club-Szene in Augsburg habe man in der Krisenzeit unter die
Arme gegriffen, die ebenfalls noch lange von den
Corona-Beschränkungen betroffen sein wird. Mayer sorgt sich, dass
viele Betriebe die Krise ohne staatliche Hilfe nicht überstehen -
gerade lokale Firmen und Veranstalter müssten jetzt Unterstützung
erhalten. "Wenn die Clubs schließen, stirbt auch diese Kultur",
sagt Mayer im Podcast.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: