Mittendrin: Nachbarschaften gemeinsam gestalten und Zusammenleben aktiv fördern

Mittendrin: Nachbarschaften gemeinsam gestalten und Zusammenleben aktiv fördern

1 Stunde 34 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

Sich an einem runden Tisch über lebendige Formen der
Nachbarschafts- und Gesellschaftsentwicklung austauschen und wie
jeder einzelne dazu beitragen kann, das konnten am 21. Juni alle
Teilnehmer der Zoom-Veranstaltung „Mittendrin: Nachbarschaften
gemeinsam gestalten und Zusammenleben aktiv fördern".


Gastgeber der Veranstaltung waren die Europa Union Frankfurt und
das Büro für Außenbeziehungen der Bahá'í Gemeinde Deutschland,
gemeinsam mit der Bahá'í International Community (BIC).


Fünf ReferentInnen sprachen in einem anregenden und lebendigen
Gespräch mit den über 60 Teilnehmern über verschiedene Ansätze,
sein Umfeld konstruktiv mitzugestalten. Claus Preißler,
Beauftragter für Integration und Migration der Stadt Mannheim,
ließ die Zuhörer an seinen zahlreichen Erfahrungen teilhaben und
berichtete von der „Mannheimer Erklärung", welche die
Formulierung gemeinsamer Ziele verkörpert. Institutionen, die
diese Erklärung unterschrieben haben, sind Teil des Mannheimer
Bündnisses und setzen sich aktiv für die Förderung eines
respektvollen Miteinanders und gelingenden Zusammenleben ein. Der
Beauftragte für Integration und Migration betonte, dass es für
den städtischen Bereich repräsentative Gremien für Belange von
Migration benötige. Zudem müsse es mehrsprachige Angebote in der
Verwaltung geben, um Menschen mit Migrationshintergrund eine
Kontaktaufnahme ohne Sprachbarrieren zu ermöglichen.


Evein Obulor, Antidiskriminierungsbeauftragte mit Schwerpunkt
Rassismus, der Stadt Heidelberg und Koordinatorin
der European Coalition of Cities Against Racism (ECCAR),
sprach davon, individuell passende Räume zu schaffen, um den
Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden. Verwaltungen und
Institutionen müssen es schaffen können, den Forderungen von
Betroffenen zuzuhören, um geeignete Räume und Angebote
anzubieten. Evein Obulor betonte, dass das Zuhören nie verlernt
werden dürfe, ganz gleich, ob es auf europäischer oder
persönlicher Ebene sei. Miteinander und Voneinander lernen seien
deshalb untrennbar miteinander verbunden.


Johanna Hessemer und Stephanie Krauch, vom Abrahamischen
Forum Deutschland, verfolgen mit ihren Teams verschiedene Ziele.
Sie bringen unter anderem Menschen auf regionaler Ebene zusammen
und regen so zu Gesprächen über unterschiedlichste Themen an. In
Grundschulen lernen die Kinder viel Neues über andere Religionen
oder auch den Naturschutz. Andere Projekte des Abrahamischen
Forums finden auch in Volkshochschulen oder anderen Instituten
statt. 


Anna Weber, vom Lehrstuhl für Gebäudelehre und Grundlagen des
Entwerfens der RWTH Aachen schloss mit ihrem Beitrag die Runde
der Referenten ab. Sie erläuterte den Zusammenhang zwischen
Nutzung und Architektur. Beides beeinflusse sich gegenseitig. Zur
Veranschaulichung, stellte sie ein Kölner Projekt vor, in dessen
Mittelpunkt ein Café steht. Um die Altersstruktur der Besucher zu
verändern, wurden die Räume mit einfachsten Mitteln umgestaltet
und das Angebot erweitert. Es wurde gratis Eis angeboten. Durch
diese Veränderungen kamen neue Kunden in das Café. Das Projekt
zeigte dadurch, dass Architektur einen Einfluss auf das
Zusammentreffen von verschiedenen Gruppen von Menschen haben
kann.


Anschließend erläuterte Martin Bangratz, vom Lehrstuhl für
Planungstheorie und Stadtentwicklung der RWTH Aachen, dass
verschiedene Ebenen, von lokalen Nachbarschaften, bis hin zu den
politischen Beziehungen innerhalb der EU, miteinander verbunden
werden müssen und dass besonders das Handeln auf der lokalen
Ebene auschlaggebend sei. Denn insbesondere auf lokaler Ebene,
würden die politischen Entscheidungen sichtbar und die Früchte
des eigenen Handelns für die Menschen greifbar. „Stadtentwicklung
ist und bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe", betonte Martin
Bangratz.


Die Veranstalter erhoffen sich von der Veranstaltung, dass dieses
Gespräch der Auftakt eines sich entwickelnden Dialoges sein kann.

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