journalistenfilme.de – der Podcast #21: BILD.Macht.Deutschland? (2020)

journalistenfilme.de – der Podcast #21: BILD.Macht.Deutschland? (2020)

Amazon zeigt die siebenteilige Doku-Serie BILD.Macht.Deutschland?.
1 Stunde 21 Minuten
Podcast
Podcaster
Wenn Journalisten und andere Medienmenschen auf Zelluloid gebannt werden.

Beschreibung

vor 3 Jahren

Keiner liest sie, trotzdem ist sie stets in aller Munde:
Die BILD. Das dürfte in diesen Tagen nicht anders sein: Heute, am
18. Dezember, erscheint auf Amazon Prime
Video die siebenteilige Doku-Serie
BILD.Macht.Deutschland?. Versprochen
werden exklusive Einblicke in den Alltag der Reporter*innen.
Dobrila und Patrick durften die Serie vorab sehen. Welche
Probleme sie hat, welche Lichtblicke es gibt – dazu mehr in einer
neuen Episode von journalistenfilme.de – der
Podcast.


Text & Moderation: Patrick Torma. Bildmaterial:
Michaelis/Amazon Prime Video.



Über den Dächern Berlins steigen schwarze Rauchwolken auf.
BILD-Chef Julian Reichelt, der ewige Kriegsreporter, eilt mit
einem Feldstecher zum Fenster. Von hier oben, aus seinem
Redaktionsbüro des Axel-Springer-Hochhauses, blickt er auf die
Hauptstadt herab. Er wittert Nachrichten-Alarm. Kurz darauf
stellt sich heraus: Auf einer nahegelegenen Baustelle ist bloß
eine Teermaschine zu heiß gelaufen. Enttäuscht zieht Reichelt vom
Fenster ab. „Schade“, wendet er sich wieder anderen Dingen zu.


Auch ohne Feuersbrunst in Berlin hatte die BILD in den
vergangenen Monaten genügend zu berichten. Die Corona-Pandemie,
schwört der streitlustige Chefredakteur seine Belegschaft ein,
sei eine nie dagewesene Chance, Weltgeschichte zu covern. Die
größte Nachrichtenlage in fast siebzig Jahren BILD. Es gibt nur
ein Problem: Die Reporter*innen sind in alle Winde zerstreut,
hocken im Home Office oder sonst wo fest. Ein Krisen-Konzept muss
her.



BILD.Macht.Deutschland? Ein Drama in sieben Folgen



Das ist die Ausgangslage der Amazon-Serie
BILD.Macht.Deutschland?. Eigentlich habe man „nur“ eine
Insider-Doku drehen wollen. Stattdessen wurden die Akteure zu
„Chronisten der größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg“.
Glücksfall Corona. Wie die Pandemie für einen unerwarteten
Produktions-Spin sorgt, war nicht vor allzu langer Zeit im
zweiten Borat-Film zu sehen. BILD.Macht.Deutschland? setzt
unmittelbar in den Wirren des Shutdowns im März 2020 ein – was
angesichts des Untertitels „Ein Jahr hinter der Kulissen der
BILD“ die Frage aufwirft: Was war zuerst? Die Idee oder doch
vielleicht die Gelegenheit?


Die Nachrichtenlage gibt den Takt der Serie vor, bietet reichlich
Drama. Sie sorgt allerdings auch dafür, dass
BILD.Macht.Deutschland? zum Start – die letzten Aufnahmen stammen
aus dem September – wie eine Ansammlung flüchtiger
Momentaufnahmen wirkt. Die Welt hat sich rasant weitergedreht.
Das mag in der Natur einer Chronik liegen und sagt viel über
unsere heutige Zeit aus. Aber auch daran, dass die Serie
letztlich – wie die BILD selbst – kurze Aufmerksamkeitsspannen
fördert.



Mit Dobrila Kontić – bekannt für ihre messerscharfen Film- und
Serien-Analysen für den Deutschen Fachjournalisten-Verband und
aus unseren gemeinsamen Podcast-Episode zur Netflix-Produktion
Gerichtsverfahren in den Medien – spreche ich über die Probleme,
die BILD.Macht.Deutschland? birgt, über überraschende
Eingeständnisse und verpasste Chancen. Die zentrale Frage: Was
will uns die Serie eigentlich vermitteln? Über das
Selbstverständnis der BILD, aber auch den Boulevard-Journalismus
an sich? Oder wie es die BILD auf den Punkt bringen würde:

journalistenfilme.de erklärt das Doku-Dilemma!




Ob nun im Nachgang, als seelische Vorbereitung oder gar als
Seh-Ersatz – ich wünsche Euch gute Unterhaltung mit der neuen
Episode!



Danke an Dobrila, die sich im Jahresendspurt die Zeit genommen
hat, diese 350 Minuten nicht nur durchzuackern, sondern
aufzubereiten – einen solchen Wust an Eindrücken zu ordnen, ist
mit viel Aufwand verbunden. Ein Dank geht auch an die zuständige
Promo-Firma raus, die es uns ermöglicht hat, die Serie vorab zu
schauen.



Der dickste Dank gebührt aber Euch, liebe Hörerinnen und Hörer.
Fürs Einschalten, für den Zuspruch und die Unterstützung in
diesem herausfordernden Jahr. Zur Wahrheit gehört aber auch: Ohne
Corona hätte ich diesen Podcast in dieser Form und Frequenz wohl
nicht reaktiviert.


Nach fünf losen Episoden in drei Jahren sind seit Mai 16 Folgen
im 14-Tage-Rhythmus hinzugekommen. Mir macht das Format, der
Austausch mit wechselnden Gäst*innen wahnsinnig viel Spaß, da
steckt aber auch jede Menge Arbeit drin: Themenfindung und
Recherche, die Ansprache von bzw. Abstimmung mit
Gesprächspartner*innen, Aufnahme und Postproduktion – alles in
Eigenregie.



Kurze Schaffenspause und ein kleiner Wunsch zum Fest



„Dank“ schwankender Auftragslage war ich immer wieder in der
profitablen Situation, Episoden vorzuproduzieren. Ich bin
gewillt, das Pensum auch in 2021 aufrecht zu erhalten, ob ich das
so hinkriege, steht auf einem anderen Blatt. Der Podcast und ich
verabschieden uns über die Feiertage in eine kleine
Schaffenspause. Blogbeiträge wird es weiter geben, das
Podcast-Programm wird dann in der zweiten Januar-Hälfte
fortgesetzt. Bis dahin wünsche ich Euch eine gute Zeit,
ein frohes Fest und einen guten Rutsch – allen Widrigkeiten zum
Trotz. Bleibt gesund!


Wenn ihr mir eine kleine Freude zum Fest bereiten wollt (geht
aber auch ganzjährig ), dann nehmt Euch doch ein paar Minuten, um
journalistenfilme.de – der Podcast auf den gängigen Plattformen
zu abonnieren und zu bewerten. Apple Podcasts (iTunes) steht ganz
oben auf dem Wunschzettel. Denn das schiebt die Sichtbarkeit
gehörig an. Hab ich mir sagen lassen.


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