Folge 154: Geldgespräch - Felix Früchtl zum Zweiten

Folge 154: Geldgespräch - Felix Früchtl zum Zweiten

Der Podcast zum Finanzblog für Hochdividendenwerte
1 Stunde 3 Minuten
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Der Podcast zum Finanzblog für Hochdividendenwerte

Beschreibung

vor 1 Jahr
Zur Lage der deutschen Versicherer: In diesem Geldgespräch habe ich
erneut einen Wiederholungstäter zu Gast. Als Geschäftsführer der
ProLife GmbH mit Sitz in Ingolstadt lenkt er die Geschicke des
führenden deutschen Versicherungsaufkäufers. Im Februar des
vergangenen Jahres haben wir uns in unserem ersten Interview über
den Verkauf einer Lebens- oder Rentenversicherung als lukrative
Alternative zur Beitragsfreistellung oder Kündigung der Police
unterhalten. Heute möchte ich mit dem ausgewiesenen Kenner der
Branche einen Blick hinter die Kulisse der Versicherungswirtschaft
werden und diskutieren, welche Auswirkungen die Zinswende für das
Geschäft der Assekuranzen hat. Null- und Negativzinsen sowie der
Zuwanderung zum Trotz zählt Deutschland nach den letzten
verfügbaren Zahlen des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft
e. V. (GDV) mehr Lebens- und Rentenversicherungspolicen als Köpfe.
Stand Ende 2021 umfasst der heimische Bestand 86,9 Millionen
Verträge und damit gerade einmal gut eine Million weniger als zu
Spitzenzeiten. Zum Vergleich: Die Einwohnerzahl Deutschlands belief
sich im Jahr 2022 ausweislich des Statistischen Bundesamtes auf
84,3 Millionen. Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass 2021 die
Zahl der neu abgeschlossenen Lebens- und
Rentenversicherungsverträge inklusive Pensionskassen und
Pensionsfonds mit fünf Millionen im Vergleich zum Vorjahr sogar
deutlich anziehen konnte, wenngleich die gebuchten
Beitragseinnahmen leicht von 101 auf knapp 100 Millionen Euro
sanken. Erstaunlich ist zudem, dass die Stornoquote parallel zur
sinkenden Nettoverzinsung gefallen ist und nunmehr knapp über 2,5
Prozent auf niedrigem Niveau verharrt. Alles in allem eine seltsame
Melange, zumal angesichts der in die Höhe geschossenen
Preissteigerungsraten. Da stellt sich doch glatt die Frage: Lohnt
sich des Deutschen liebste Altersvorsorge künftig wieder?
Tatsächlich haben einige Versicherer kürzlich die Verzinsung ihrer
Policen angehoben – wenn auch in homöopathischen Dosen. Diese
reicht freilich nicht aus, den enormen Kaufkraftverlust des
vergangenen Jahres aufzufangen. Dieser soll sich alleine bei den
deutschen Sparern im vergangenen Jahr auf über 200 Milliarden Euro
oder 2.088 Euro pro Kopf summiert haben. Fairerweise muss ergänzt
werden, dass die Bilanz anderer Anlageklassen diesbezüglich noch
düsterer aussieht. Steht die Lebensversicherung also eventuell doch
vor einer Renaissance? Sind die steigenden Zinsen ein rettender
Strohhalm für die Assekuranzen und deren Kunden? Und wie steht es
generell um die Altersvorsorge unserer Mitbürger? Das diskutiere
ich mit meinem Gast Felix Früchtl. Gemeinsam werfen wir einen Blick
hinter die Kulissen beziehungsweise auf die Bilanzen der
Versicherer nach beziehungsweise inmitten von Eurokrise, Lockdown,
Zinswende, Ukraine-Krieg, Reinflationierung und dem infantilen
Doppel-Wumms. PS: Sofern in unserem Gespräch eine zeitliche
Referenz erfolgt, bezieht sich diese auf den Zeitpunkt der
Aufnahmen Ende 2022.

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