HTA Ringvorlesung WS 20/21 Christine Abbt

HTA Ringvorlesung WS 20/21 Christine Abbt

56 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Vortrag Christine Abbt





Befürworter und Gegner der Demokratie waren sich in der
griechischen Antike überraschend einig in Bezug darauf, was
demokratische Praxis auszeichne. Beide verwendeten zur
diesbezüglichen Differenzierung ein Begriffspaar, mit dem
demokratisches Handeln idealtypisch verbunden wurde: Allotrio-
und Polypragmosyne, übersetzt Fremd- und Vieltun. Wodurch wird
das Selbstverständnis der Fremd- und Vieltuer in der Antike
bestimmt? Inwiefern ist ihr Verhalten als ein ,demokratisches‘
auszuweisen? Was lässt sich aus den antiken Quellen für aktuelle
Debatten gewinnen?





Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Krise der Demokratie
westlicher Prägung, auf die vielerorts die Rückkehr zu
autoritären Herrschaftsformen und Strukturen antwortet, lädt die
Ringvorlesung Künstler*innen und Wissenschaftler*innen aus dem
Umkreis des Theaters und der Performance sowie der mit ihnen
beschäftigten Wissenschaften dazu ein, sich über das Verhältnis
von Theater und Demokratie Gedanken zu machen. Dabei sollen
einerseits die gegenwärtigen Probleme und Krisen der klassischen
Vorstellungen von Demokratie reflektiert werden: Die nur global
zu lösenden Probleme Migration, Erderwärmung und ökonomische
Monopolisierung, die mit der Globalisierung verbundene Entwertung
der alten Akteure und Institutionen, etwa der Nation und ihres
Parlaments, die Erkenntnis der Mitverantwortung des Westens und
seiner Wirtschaftsordnung an einer großen Zahl der gegenwärtigen
Probleme. Andererseits soll aber auch gefragt werden, welcher
Mensch oder welches Subjekt auf die so beschriebenen
Herausforderungen wird antworten können?

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