“Ich bin ein Marketing-Opfer” – Verena Gründel über Gummibärchen und gelb-blaue Logos.

“Ich bin ein Marketing-Opfer” – Verena Gründel über Gummibärchen und gelb-blaue Logos.

turi2 Clubraum mit Aline von Drateln und Markus Trantow
38 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Werben & Vertrauen: Unternehmen werden künftig wieder weniger
Geld in Social-Media-Werbung stecken, weil sich das geringe
Vertrauen in die Plattformen negativ auf ihre "Brand Safety"
auswirkt, sagt Verena Gründel im turi2 Clubraum. Die
Chefredakteurin des Branchenmagazins "Werben & Verkaufen"
erläutert im Gespräch mit Aline von Drateln und Markus Trantow,
dass für Marken "Effektivität" ein wichtiger
Key-Performance-Indicator ist – und der sei umso geringer, je
schlechter das Image des Werbeumfelds ist. Deswegen würden
Marketing-Abteilungen langfristig wieder mehr Budget für klassische
Medien aufbringen. Trantow würde Gründel gerne zustimmen,
befürchtet aber, dass am Ende nur "die Zahlen zählen". Aline von
Drateln, die im Podcast ihre Vergangenheit als Philadelphia-Engel
enthüllt, will von Gründel wissen, wie sich die Branche in den
vergangenen Jahren verändert hat. "Werbung ist immer demokratischer
geworden", so die "W&V"-Chefredakteurin. "Die Kunden können mit
ihrem Feedback direkt Einfluss nehmen." Marken können mit Haltung
punkten, indem sie "die Rolle des Identitätsgebers" übernehmen in
einer immer komplexer werdenden Welt. Anders als die Konkurrenz hat
sich W&V aber aktuell bewusst dagegen entschieden, das Logo in
den Farben der Ukraine einzufärben. "Wenn wir unser Logo gelb-blau
anstreichen, machen wir die Welt nicht besser." "Grenzwertig"
findet die Gründel Werbung, die sich direkt an Kinder richtet, sagt
sie im Clubraum. Trotzdem zählt eine Werbung des
Gummibärchen-Herstellers Haribo zu ihren Lieblingsspots. Sie sei
eben auch nur ein "Marketing-Opfer". Das Trio spricht im Podcast
auch über Fridays For Future, die diese Woche die Musikerin Ronja
Maltzahn von einer Veranstaltung in Hannover ausgeladen haben, weil
sie als weiße Sängerin Dreadlocks trägt. turi2-Chefredakteur Markus
Trantow begrüßt zwar den sensiblen Umgang mit anderen Kulturen, vor
allem solchen, die von Unterdrückung betroffen sind. Er würde aber
eine Linie zwischen "kulturellem Austausch" und kultureller
Aneignung ziehen. Aline von Drateln weist daraufhin, dass die Runde
als Nicht-Betroffene keine Bewertung vornehmen sollte.
Werbeexpertin Gründel kann aber aus Marketing-Sicht resümieren:
"Die Marke Fridays For Future hat sich mit dieser Diskussion keinen
Gefallen getan." Der turi2 Clubraum diskutiert jeden Freitag um 12
Uhr mit einem prominenten Gast die Themen der Woche. Nächste Woche
ist Philipp Jessen zu Gast, Co-Gründer und Geschäftsführer der
PR-Agentur Storymachine.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15