Corona: Wie lange bleiben die Schulen noch offen, Herr Piwarz?

Corona: Wie lange bleiben die Schulen noch offen, Herr Piwarz?

Bevor in Sachsen wieder Schulen und Kitas schließen, sind Gastronomie und Handel dran. Kultusminister Piwarz spricht im Podcast über einen Grundsatz.
52 Minuten
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Beschreibung

vor 4 Jahren
Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) will die Schulen und
Kitas im Freistaat offen halten. "Die zentrale Erkenntnis aus dem
letzten Winter und Frühjahr ist, dass die Folgen von
Schulschließungen bei weitem die Folgen von Corona bei Kindern
übersteigen", sagte Piwarz im Podcast "Politik in Sachsen" bei
Sächsische.de. Deswegen sollten sie als letztes schließen. "Diesem
Grundsatz fühle ich mich auch weiterhin verpflichtet." Piwarz
plädierte dafür, dass erst alle anderen Optionen abgewogen werden,
bevor man sich für Schulschließungen entscheidet. In Sachsen gebe
es noch die Möglichkeit, Gastronomie und Einzelhandel
herunterzufahren. Die gesamte Gesellschaft müsse verhindern, dass
die Krankenhäuser noch mehr überlastet werden. "Mir ist wichtig,
dass wir wirklich das Versprechen einhalten, dass Schulen und
Kindergärten als letztes schließen." Derzeit lasse das
Infektionsschutzgesetz flächendeckende Schulschließungen auch gar
nicht zu. Ob das so bleibt, müsse man abwarten. Die Verhandlungen
mit dem Bund über eine erneute Änderung des
Infektionsschutzgesetzes laufen. Dass die Corona-Fälle auch in den
Schulen zunehmen, liege am dramatischen Infektionsgeschehen in der
gesamten Gesellschaft. Von 1.400 Schulen in öffentlicher
Trägerschaft sei der überwiegende Teil aber offen. "Natürlich ist
jede einzelne Schulschließungen eine schwere Maßnahme, die wir aber
treffen, um das Infektionsgeschehen an der Schule zu unterbinden
und auch, um sicherzustellen, dass die anderen Schulen weiterhin
offen sind", sagte er. Die Schulen könnten nach einer bestimmten
Zeit auch wieder öffnen und regulären Unterricht anbieten. Eine
Verlängerung der Weihnachtsferien sieht der Minister skeptisch.
"Wir haben das im letzten Jahr gemacht, ohne dass es irgendeine
Wirkung hatte, ganz im Gegenteil. Damals habe ich wutentbrannte
Eltern erlebt, die für zusätzliche Tage die Betreuung organisieren
mussten." Außerdem würden die Kinder und Jugendlichen dann weniger
getestet. Noch im Sommer hielt Piwarz eine Impfpflicht nicht für
den richtigen Weg. "Ich habe sehr darauf gesetzt, dass die Menschen
diese individuelle Entscheidung mit Verantwortung für sich und
andere treffen", sagte er. "Mittlerweile sehe ich, dass das an
vielen Stellen nicht funktioniert, insbesondere bei uns in Sachsen
nicht." Die Impfung sei aber der Schlüssel aus der Pandemie. Das
Hauptaugenmerk müsse deswegen darauf liegen, dass sich mehr
Menschen impfen lassen. "Wenn wir die Quote nicht nach oben
bekommen, werden wir auf jeden Fall im nächsten Herbst mit voller
Wucht wieder vor derselben Situation stehen", sagte Piwarz. Um das
zu verhindern, müsse man über eine allgemeine Impfpflicht in
Deutschland "sehr, sehr intensiv sprechen". Außerdem Themen im
Podcast-Gespräch: - Warum es in Sachsens Schulen so wenige
Luftfilter gibt - Wie das Ministerium genügend Schnelltests
organisiert - Warum nur Notbetreuung in Kitas keine Option ist -
Warum es keine Kinder-Impfungen an Schulen geben wird

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