[Hoffnung] Tag 3 – «Gratwanderung»

[Hoffnung] Tag 3 – «Gratwanderung»

3 Minuten
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Beschreibung

vor 1 Jahr

Im eigentlichen Sinne ist die Tugend der Hoffnung nicht eine
Mitte zwischen zwei Extremen. Wie die anderen göttlichen Tugenden
des Glaubens und der Liebe schaut sie auf ein unendliches Gut.
Solange wir nicht vollkommen sind, hoffen wir immer zu wenig auf
dieses Gut, und zu viel hoffen ist niemals möglich. Im Hinblick
auf unsere menschliche Existenz gibt es zwei entgegengesetzte
Haltungen, die uns die Hoffnung rauben können. Dies sind die
Verzweiflung und die Vermessenheit. Was ist also die
Verzweiflung? Allgemein ist es die Überzeugung, ein bestimmtes
Ziel nicht erreichen zu können. Das genaue Gegenteil ist die
Vermessenheit. „Gott ist barmherzig,“ sagt der Vermessene, „und
Er wird sicher nicht zulassen, dass ich für ewig verloren gehe.“
Auf die Versuchung zu verzweifeln, antwortet die Hoffnung: Nein,
noch ist der Weg offen; wenn ich treu bleibe oder nötigenfalls
umkehre, wird Gott seine Verheißung an mir erfüllen. Auf die
Vermessenheit antwortet sie: Weh dir! Noch bist du nicht am Ziel.


 


 


 


 


- - -


 


Zurichtung des Schauplatzes: auf den Apostel
Petrus und Christus in der Nacht des letzten Paschas und der
Verurteilung des Herrn blicken. 


 


Punkt 1 – «Niemals…»: Petrus widerspricht
Christus, seinem Herrn und Meister: «Und müsste ich mit dir
sterben, nie und niemals werde ich dich verleugnen». (Mt 26,35)
Er schenkte dem, was der Heiland gesagt hat, keinen rechten
Glauben. Er gibt sich den Vorzug vor den anderen und traut sich
mehr Kraft und Mut zu als den Übrigen. Er baut auf seine
vermeintliche Tugend und brüstet sich damit.


 


Punkt 2 – «Und es war kalt»: Leider herrschte
auch im Herzen des armen Petrus große Kälte und sein Geist hatte
sich verfinstert. Dreimal verleugnet er am wärmenden Kohlefeuer
seinen Heiland, der zur gleichen Zeit unermessliche Bosheit
erfährt. Die Menschenfurcht ließ seine Liebe lau werden, er hatte
die Warnung Christi geringgeschätzt. 


 


Punkt 3 – ein Blick voll Liebe: Der Heiland
wusste um den traurigen Fall des Petrus. Anstatt ihn aber zu
strafen, hatte er nur Mitleid mit ihm und schenkte ihm einen
Blick voll Liebe und Erbarmen, um ihn zur Umkehr zu bewegen.
Christus rührt mit seinem Blick das Herz von Petrus. Und Petrus
empfängt das «Geschenk der Tränen» über seine Sünden.


 


Gespräch mit Jesus Christus und mit Gott dem
Vater, der unser Herz geschaffen hat und vor dem alles offen
liegt. Bitte um rechte Selbsterkenntnis und eine feste Hoffnung
dem Blick der Barmherzigkeit begegnen zu dürfen.

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