Liegeverhalten von Pferden im Offenlaufstall auf unterschiedlichen Bodenmaterialien (Gummimatten, Späne und Sand)
Beschreibung
vor 13 Jahren
Die angemessenste Art ein Pferd als soziales Wesen unter
menschlicher Obhut zu halten, ist in der Gruppe mit Seinesgleichen.
Dabei gilt der Offenlaufstall mit getrennten Funktionsbereichen
(Mehrraum-Außenlaufstall mit Auslauf) als die tiergerechteste
Haltungsform für Pferde (BMELV, 2009). Aus Gründen der Arbeits- und
Kostenersparnis sowie zur Reduzierung der Keim- und Staubbelastung
werden in jüngster Zeit vermehrt Gummimatten als Einstreuersatz in
Liegehallen von Offenlaufställen eingesetzt. In vorliegender Arbeit
sollte überprüft werden, ob Gummimatten (7,5 cm hoch,
schaumstoffgefüllt; HIT-Softbed plus) in Kombination mit minimaler
Späneeinstreu als Liegeunterlage in Liegehallen von
Offenlaufställen als tiergerecht beurteilt werden können. Darüber
hinaus galt es zu klären, ob die Klimaverhältnisse in den
Liegehallen trotz nicht saugfähiger Gummiunterlage den hygienischen
Anforderungen des BMELVs (2009) an das Stallklima entsprechen. Dazu
wurde das Liegeverhalten von einer repräsentativen Anzahl von 56
Pferden in einem Offenlaufstall mit getrennten Funktionsbereichen
an jeweils 6 Tagen je Jahreszeit (Frühling, Sommer, Herbst, Winter)
mittels kontinuierlicher Videoaufzeichnungen (n= 24 Tage) und
zusätzlichen visuellen Direkt-beobachtungen (n= 60 Std) erfasst.
Die Pferde hatten zum Liegen die Wahl zwischen folgenden drei
Arealen: drei identisch ausgestatteten, jedoch unterschiedlich
großen Liegehallen (mittig Gummimatten; Randbereich Späneeinstreu),
einem Unterstand (Sand), sowie einem Sandplatz. Die Größe der
Liegefläche in den drei Liegehallen (LH I 172 m², LH II und III
jeweils 143 m²) entsprach den Anforderungen des BMELVs (2009).
Unterstand und Sandplatz konnten zusätzlich von den Pferden zum
Ruhen im Liegen genutzt werden. Ergänzend wurden folgende
Einflussfaktoren auf das Liegeverhalten der Pferde erfasst:
Tageszeit, Jahreszeit und Witterung sowie Alter, Stockmaß, Gewicht,
„Body Condition Score“ und Rangordnung. Durchschnittlich ruhten
lediglich 35,2 der 52,3 in der Anlage befindlichen Pferde (67,3%)
pro Beobachtungstag im Liegen in den Arealen. Demzufolge nahmen
viele Pferde nicht jede Nacht eine Liegeposition ein. Die
Hauptliegezeit mit 72% der erfassten Liegephasen war zwischen 0 und
6 Uhr. Bezogen auf die vorhandene Liegefläche je Areal ergab sich
lediglich eine 50%ige Maximalauslastung an gleichzeitig liegenden
Pferden. Die Liegephasendauer variierte -unabhängig vom Areal-
signifikant zwischen den Pferden (p=0,028) und darüber hinaus auch
je Pferd (p
menschlicher Obhut zu halten, ist in der Gruppe mit Seinesgleichen.
Dabei gilt der Offenlaufstall mit getrennten Funktionsbereichen
(Mehrraum-Außenlaufstall mit Auslauf) als die tiergerechteste
Haltungsform für Pferde (BMELV, 2009). Aus Gründen der Arbeits- und
Kostenersparnis sowie zur Reduzierung der Keim- und Staubbelastung
werden in jüngster Zeit vermehrt Gummimatten als Einstreuersatz in
Liegehallen von Offenlaufställen eingesetzt. In vorliegender Arbeit
sollte überprüft werden, ob Gummimatten (7,5 cm hoch,
schaumstoffgefüllt; HIT-Softbed plus) in Kombination mit minimaler
Späneeinstreu als Liegeunterlage in Liegehallen von
Offenlaufställen als tiergerecht beurteilt werden können. Darüber
hinaus galt es zu klären, ob die Klimaverhältnisse in den
Liegehallen trotz nicht saugfähiger Gummiunterlage den hygienischen
Anforderungen des BMELVs (2009) an das Stallklima entsprechen. Dazu
wurde das Liegeverhalten von einer repräsentativen Anzahl von 56
Pferden in einem Offenlaufstall mit getrennten Funktionsbereichen
an jeweils 6 Tagen je Jahreszeit (Frühling, Sommer, Herbst, Winter)
mittels kontinuierlicher Videoaufzeichnungen (n= 24 Tage) und
zusätzlichen visuellen Direkt-beobachtungen (n= 60 Std) erfasst.
Die Pferde hatten zum Liegen die Wahl zwischen folgenden drei
Arealen: drei identisch ausgestatteten, jedoch unterschiedlich
großen Liegehallen (mittig Gummimatten; Randbereich Späneeinstreu),
einem Unterstand (Sand), sowie einem Sandplatz. Die Größe der
Liegefläche in den drei Liegehallen (LH I 172 m², LH II und III
jeweils 143 m²) entsprach den Anforderungen des BMELVs (2009).
Unterstand und Sandplatz konnten zusätzlich von den Pferden zum
Ruhen im Liegen genutzt werden. Ergänzend wurden folgende
Einflussfaktoren auf das Liegeverhalten der Pferde erfasst:
Tageszeit, Jahreszeit und Witterung sowie Alter, Stockmaß, Gewicht,
„Body Condition Score“ und Rangordnung. Durchschnittlich ruhten
lediglich 35,2 der 52,3 in der Anlage befindlichen Pferde (67,3%)
pro Beobachtungstag im Liegen in den Arealen. Demzufolge nahmen
viele Pferde nicht jede Nacht eine Liegeposition ein. Die
Hauptliegezeit mit 72% der erfassten Liegephasen war zwischen 0 und
6 Uhr. Bezogen auf die vorhandene Liegefläche je Areal ergab sich
lediglich eine 50%ige Maximalauslastung an gleichzeitig liegenden
Pferden. Die Liegephasendauer variierte -unabhängig vom Areal-
signifikant zwischen den Pferden (p=0,028) und darüber hinaus auch
je Pferd (p
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