Untersuchungen zur Validität der Serumpepsinogenbestimmung zur Diagnostik von Labmagengeschwüren bei Kühen

Untersuchungen zur Validität der Serumpepsinogenbestimmung zur Diagnostik von Labmagengeschwüren bei Kühen

Beschreibung

vor 12 Jahren
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Validität der
Serumpepsinogenbestimmung zur Diagnostik von Labmagengeschwüren bei
Kühen zu untersuchen. Es sollte die Möglichkeit geprüft werden,
durch die Bestimmung der Serum PG Konzentration Rückschlüsse auf
den aktuellen Zustand der Labmagenschleimhaut zur Zeit der
Probennahme zu ziehen. Zu diesem Zweck wurden die Labmägen von 59
zwischen zwei und 10,4 Jahre alten euthanasierten Klinikpatienten
pathologisch-anatomisch untersucht und die Pepsinogenkonzentration
in einer Serumprobe, welche aus einer unmittelbar vor der
Euthanasie entnommenen Blutprobe gewonnen wurde, gemessen. Im
Rahmen der pathologsich-anatomischen Untersuchung der Labmägen
wurden, in Fällen in denen Läsionen gefunden wurden, neben dem
Läsionstyp (Narbe, Erosionen, nicht-perforierendes Geschwür,
perforierendes Geschwür) auch deren Lokalisation sowie deren Anzahl
ermittelt. Die von den Läsionen betroffene Fläche wurde im
Anschluss an die Sektion computergestützt bestimmt. Die Messung der
Serumpepsinogenkonzentration erfolgte anhand der von PAYNTER (1994)
beschriebenen Methode, welche an das Arbeiten mit einer
Mikrotiterplatte angepasst und anschließend validiert wurde.
Insgesamt konnten an 34 Labmägen (57,4 %) Läsionen gefunden werden.
Es handelte sich dabei in 16 Fällen (27,12 %) um Erosionen, in 11
Fällen (18,64 %) um nicht-perforierende Geschwüre; in fünf Fällen
(8,47 %) war je ein perforierendes Geschwür zu finden, sowie in
zwei Fällen (3,39 %) Narben. Die Ergebnisse der
Serumpepsinogenbestimmung ergaben einen statistisch signifikanten
Unterschied (p = 0,046) zwischen der medianen
Serumpepsinogenkonzentrationen der Tiere mit aktiven Läsionen an
der Labmagenschleimhaut und der medianen
Serumpepsinogenkonzentration der Tiere, bei denen keine Läsionen
gefunden wurden. Es konnte gezeigt werden, dass der Läsionstyp
einen Einfluss auf die Serumpepsinogenkonzentration hat. So
unterschieden sich lediglich die medianen
Serumpepsinogenkonzentrationen der Tiere mit nicht-perforierenden
Geschwüren und der Tiere ohne Läsionen signifikant voneinander (p =
0,01). Tiere mit nicht-perforierenden Geschwüren wiesen weiterhin
eine höhere mediane Serumpepsinogenkonzentration auf als Tiere mit
Erosionen und solche mit perforierendem Geschwür, allerdings waren
die Unterschiede hierbei nicht signifikant (p > 0,05). Es konnte
bei Tieren mit nicht-perforierenden Labmagengeschwüren zudem eine
positive Korrelation zwischen der Serumpepsinogenkonzentration und
der Fläche, welche von den Geschwüren betroffen war, ermittelt
werden (p = 0,04). Die Untersuchung der Validität der
Serumpepsinogenbestimmung zur Diagnostik von nicht-perforierenden
Labmagengeschwüren ergab einen statistisch signifikanten
Zusammenhang zwischen dem Vorliegen solcher Geschwüre und
ermittelten Serumpepsinogenkonzentration über 3,40 UTyr (p =
0,002). Bei diesem Cut-Off Wert konnte für die angewandte Methode
eine Sensitivität von 72,7 % sowie eine Spezifität von 79,1 %
ermittelt werden. Aufgrund der Resultate der vorliegenden Arbeit,
könnte sich die Serumpepsinogenbestimmung vor allem dazu eignen,
großflächige, nicht-perforierende Labmagengeschwüre nahezu
auszuschließen. Die gewonnenen Daten zeigten zudem, dass durch die
Ermittlung der Serumpepsinogenkonzentration kein Erkenntnisgewinn
in der Diagnostik von perforierenden Labmagengeschwüren zu erwarten
ist.

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