Überprüfung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Impfung gegen Ebergeruch im Feldversuch

Überprüfung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Impfung gegen Ebergeruch im Feldversuch

Beschreibung

vor 15 Jahren
Ziel des vorliegenden Versuches ist es die Wirksamkeit der Impfung
gegen Ebergeruch durch Androstenonbestimmung der Schlachtkörper,
Überprüfung des Verhaltens und der Hautoberfläche in Zusammenhang
mit dem Hodenwachstum von gegen Ebergeruch geimpften Tieren zu
untersuchen. Als Parameter zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit
dienen das Körpergewicht zu verschiedenen Zeitpunkten in der Mast,
die Tageszunahmen sowie verschiedene Schlachtdaten, welche zwischen
den Versuchsgruppen verglichen werden. In dieser Untersuchung
wurden 560 Ferkel eingeschlossen, randomisiert und in zwei
Versuchsgruppen eingeteilt. Eine Gruppe wurde zwischen dem dritten
und fünften Lebenstag, dem Studientag 1(ST 1), chirurgisch
kastriert (Gruppe K) und die Tiere der anderen Gruppe später in der
Mast gegen Ebergeruch geimpft (Gruppe G). Nach Ermittlung der
Gewichte der Ferkel am ST 1 bei der Aufnahme in den Versuch und
beim Absetzten von der Sau an ST 23, erfolgte die gemeinsame
Einstallung in den Aufzuchtstall. Am ST 80 wurde die erste
Injektion den Tieren der Gruppe G bei der Einstallung in den
Maststall verabreicht. Es wurden 430 Tiere in ein Großraumabteil
(Stall 1) und die übrigen in einen konventionellen Maststall (Stall
2) aufgestallt, wobei das Körpergewicht erneut ermittelt wurde. Bei
der zweiten Injektion an ST 123 erfolgten eine Messung der
Hodengröße, eine Aufnahme der Hautverletzungen und eine erneute
Wiegung. Nach weiteren Wiegungen aller Tiere an ST 134 und 145
wurden die Hoden nach der zweiten Injektion erneut vermessen und
die Tiere auf Hautläsionen untersucht. Vier Wochen nach der zweiten
Injektion wurde die erste der 5 Schlachtgruppen geschlachtet und
die restlichen Schlachtgruppen innerhalb der nächsten zwei Wochen.
Am Schlachthof wurden veschiedene Schlachtparameter erhoben und die
Hoden vermessen und gewogen. Des weiteren wurden von allen
Versuchtieren Blut und Bauchfettproben entnommen, sowie eine
sensorische Beurteilung 24 Stunden nach der Schlachtung bei den
Schlachtkörpern aller Versuchstiere durchgeführt. Die
Androstenonbestimmung der Bauchfettproben ergab, dass 13 Tiere von
60 zufällig beprobten der Gruppe G zwischen 0,05 mg/kg Fett und
0,22 mg/kg Fett lagen, jedoch den Grenzwert von 0,5 mg/kg Fett in
Anlehnung an die FlHV nicht überschritten. Die anderen 47
Androstenonproben lagen unter der Nachweisgrenze von 0,05 mg/kg
Fett. Die sensorische Überprüfung der Schlachtkörper war negativ
hinsichtlich einer Geruchsabweichung. Nach der zweiten Injektion
waren die Hodengrößen signifikant kleiner und eine
Verhaltensänderung deutlich zu sehen. Die Tiere der Gruppe K waren
über die gesamte Mastperiode hinweg signifikant schwerer als die
der Gruppe G und wiesen zwischen den beiden Injektionen (St 80-123)
höhere Tageszunahmen auf. Wohingegen die Tiere der Gruppe G aus dem
Stall 1 nach der zweiten Injektion höhere Tageszunahmen aufwiesen
als die der Gruppe K. Hinsichtlich der Schlachtdaten wiesen die
Tiere der Gruppe G einen signifikant magereren Schlachtkörper und
einen höheren Magerfleischanteil auf als Gruppe K. Die
Schlachtgewichte der Tiere der Gruppe K waren signifikant höher als
die der Tiere der Gruppe G. Zusammenfassend kann die Wirksamkeit
der Impfung gegen Ebergeruch mittels des Impfstoffes Improvac (Fa.
Pfizer, Berlin) anhand von Androstenonbestimmungen, sensorischen
Überprüfung der Schlachtkörper sowie Veränderung der Hodengröße und
des Verhaltens bestätigt werden. Auf Grund der frühen Schlachtung
nach der zweiten Injektion lag die Mastleistung der gegen
Ebergeruch geimpften Tiere unter derjenigen der Tiere der Gruppe K.
Durch eine längere Mastzeit und Verlängerung des
Schlachtzeitpunktes nach der zweiten Injektion können höhere
Tageszunahmen auf Seiten der geimpften Tiere zu einer verbesserten
Mastleistung führen.

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