Untersuchungen zur Reproduktion bei Amazonasdelfinen (Inia geoffrensis) im Mamirauá Reservat mittels Ultraschalldiagnostik, Vaginalzytologie und Hormonanalyse

Untersuchungen zur Reproduktion bei Amazonasdelfinen (Inia geoffrensis) im Mamirauá Reservat mittels Ultraschalldiagnostik, Vaginalzytologie und Hormonanalyse

Beschreibung

vor 13 Jahren
Über die Reproduktion beim Amazonasdelfin (Inia geoffrensis, Boto)
ist wenig bekannt. Um Informationen über die
Fortpflanzungsphysiologie beim Boto zu gewinnen, wurde im November
2006, 2007 und 2008 im Mamirauá Reservat in Zentralamazonien diese
Studie durchgeführt. Während der jährlichen Fangaktion, die Teil
eines Langzeitforschungsprojekts von wilden Botos ist, wurden 178
Delfine gemessen (Körperlänge, Körpergewicht) und 114 Tiere mittels
Ultraschall untersucht. Bei 112 Delfinen wurden Blutproben für die
Analyse von Testosteron, Progesteron und Cortisol gewonnen. Die
Tiere wurden in 4 Altergruppen (Kalb, juvenil, subadult, adult)
eingeteilt nach der gängigen Methode von Best und da Silva (1984).
Diese Einteilung anhand der Körperlänge und des Körpergewichts
führte nicht in jedem Fall zu eindeutigen Ergebnissen, auch nicht
durch die Zuhilfenahme von Parametern wie dem Hodenvolumen, dem
Testosteronwert, der Ovarialdiagnostik oder dem Progesteronspiegel.
Die Sonographie der Hoden lieferte sichere Werte für die Hodengröße
(Mittel±S.D., juvenil (n=6): 10,4±5,2cm3, subadult (n=7):
135,5±187cm3, adult (n=19): 753,2±473,7cm3). Die Testosteronwerte
der männlichen Botos schwankten sehr stark (juvenil(n=6):
0,1-1,33ng/ml, subadult (n=14):0,48-3,45ng/ml, adult(n=24): 0,22 -
7,85 ng/ml). Die Ovarien konnten nur in Ausnahmefällen dargestellt
werden. Die Trächtigkeitsdiagnose mittels Ultraschall war im 1. und
2. Trimester einfach und sicher durchzuführen
(www2.vetmed.uni-muenchen.de/gyn/baur). Nur in der sehr frühen
Trächtigkeit bestanden Defizite. Die Vaginalzytologie lieferte
keine zuverlässigen Hinweise auf den Sexualzyklus der Botos.
Progesteronwerte von > 10 ng/ml (n=11) waren mit einer
Gravidität verbunden. Die Cortisolwerte (Mittel±S.D.,28±12ng/ml,
n=112) standen in keiner Beziehung zum Alter, Geschlecht,
Reproduktionsstatus oder der Dauer der Fangaktion. Die vorliegenden
Ergebnisse liefern erste stickpunktartige Informationen über die
die Reproduktionsphysiologie beim Amazonasdelfin.

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