Stundenull-talk-109-Karoline-Widur-aus-dem-alten-Leben-gesprengt

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26 Minuten
Podcast
Podcaster
Unternehmer sprechen über ihren Phönix-Moment

Beschreibung

vor 2 Jahren

Karoline Widur


Dann produziere ich eben Sprengstoff


Deine "Stundenull" - Warum ging es nicht weiter?


Ich war immer voller Neugier, voller Ziele, arbeitete immer auf
etwas hin. Doch genau die Art und Weise wie ich das getan habe,
hat mich krank gemacht. Trotz Bauchspeicheldrüsenentzündungen,
Depressionen und vielen anderen Warnsignalen habe ich bis zum
kompletten Burnout weitergemacht. Im Außen habe ich viel
verändert und permanent versucht mein Leben zu verbessern. Doch
in mir drin waren immer noch die gleichen Gewohnheiten, Muster
und Verhaltensweisen mit denen ich mir immer wieder selbst
geschadet habe. Letztlich ging es nicht mehr weiter, weil ich
diesen Zustand keinen Tag länger ertragen konnte. Es musste ein
anderes Leben geben und das wollte ich finden.


Bitte erzähle in 10-15 Zeilen Deine Geschichte vom "Phönix aus
der Asche", der Du heute bist. Denke bitte auch an die
überraschenden Klippen und die unerwarteten Learnings. *


Die größte und wichtigste Herausforderung war wohl zu lernen,
loszulassen. Meine Ehe habe ich als erstes losgelassen, danach
meine Vorstellungen von Erfolg und meine Firma (Eine kleine
Letterpress-Druckerei). Anschließend habe ich mein Umfeld und
alle sicheren Einkommensquellen als Dozentin losgelassen und bin
von der Stadt aufs Land in die Nähe meiner Familie gezogen.


Dort habe ich ganz unverhofft meine Verbindung zur Natur und zu
mir selbst wieder gefunden und den unschätzbaren Wert einer guten
Gesundheit zum ersten Mal richtig erfassen können. Ich habe Jahre
lang Gemüse angebaut, Kühe gemolken und Obst geerntet. Nebenbei
habe ich psychologische, systemische, ernährungsmedizinische und
spirituelle Ausbildungen absolviert und eine Erkenntnis jagte die
nächste.


Aber meine antrainierten Verhaltensweisen verfolgten mich bis
aufs Gemüsefeld. Und ehe ich mich versah, stand ich 16 Stunden
auf dem Acker und machte Arbeit schon wieder zur höchsten
Priorität in meinem Leben. Dann ist meine Mama plötzlich
gestorben. Und die Erkenntnis, dass ich die letzten Monate wegen
Beruf und Ausbildung sehr wenig Zeit mit ihr verbracht hatte, hat
mich endlich dazu gebracht aus einer neuen Perspektive auf meine
Verhaltensmuster zu blicken und es mir ermöglicht, meine
Prioritäten wirklich anders zu setzen.


Daraufhin habe ich begonnen mein Leben und Arbeiten radikal
anders zu gestalten. Ich habe mehrere Jobs, die für guten
körperlichen und geistigen Ausgleich sorgen und die ich komplett
flexibel nach meinen Vorstellungen gestalten kann. Ich habe
gelernt, das Glück auch wieder außerhalb meiner Arbeit zu finden.
Das ist ein großes Geschenk für mich. Und ich habe gelernt, dass
es möglich ist, sich von vielen Krankheitsbildern auf natürlichem
Weg wieder vollkommen zu erholen, auch wenn die Schulmedizin
etwas anderes sagt.


Was ist die Sache, die Du am Anfang Deiner Karriere gerne gewusst
hättest? *


Nur weil es alle so tun ist es nicht gut.


Was ist Dein größter/schmerzhaftester Misserfolg, der
gleichzeitig das meiste Learning für Dich gebracht hat? *


Die Schließung meiner Druckerei.


Das war aus verschiedenen Gründen richtig hart.


Denn zum Einen kam gerade alles richtig ins Laufen und ich hatte
schlicht nicht mehr die Kraft für internationale Fachmessen und
nicht mehr die Kreativität für coole Designs. Ohne Gesundheit ist
alles nichts. Dieser Spruch ist wahr. Das war das erste Learning.


Das zweite ist von mentaler Natur. Denn ich hatte über Jahre
hinweg so viel Zeit, Energie aber vor allem auch Herz investiert
und nun musste ich dabei zusehen wie LKWs alles
abtransportierten, für was ich gelebt hatte. Learning Nummer zwei
ist also: DINGE machen niemals dein Leben aus. Seit dieser Aktion
lebe ich sehr minimalistisch und fühle mich wirklich frei.


Und noch etwas habe ich gelernt: Panta rhei (alles fließt)


Der logische Karriereweg der sich aus Aus- und Weiterbildungen
ergibt, muss nicht immer...

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