Warum wir schwimmen mit Paulina Stulin

Warum wir schwimmen mit Paulina Stulin

45 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Die Geschichte zwischen mir und Paulina Stulin beginnt mit Jenny.
Jenny Daniel hat vor sehr langer Zeit meine Website gemacht, die
Farben ausgesucht, mein Logo entwickelt und in meinem Herzen
einen Platz gefunden. Mittlerweile ist Jenny berühmt und hat im
Mai ihre erste Graphic Novel "Das Gutachten" im Carlsen Verlag
herausgebracht. 


Dass ich Graphic Novels sehr mag hat mit meiner Kindheit zu tun.
Mit meiner Schwester kaufte ich mir immer die Comic-Serie
"Gespenster". Panels, in denen gestorben und wiederauferstanden
wurde, wie es nur ging. Jede dieser Gothic Novels endete mit dem
Satz  "Seltsam? Aber so steht es geschrieben." Als ich älter
wurde, kaufte ich mir Marvel Comics, Spiderman war mein Held. Ich
erinnere mich, dass ich die Typo in den Sprechblasen ungewöhnlich
fand, auch, weil sie gar nicht einfach zu lesen waren. Als
Jungerwachsene malte ich für meine Bewerbungsmappe an der
Düsseldorfer Akademie unter anderem einen Spiderman auf riesigem
Format in knalligen Farben. Ich wurde abgelehnt. Als etwas ältere
Jungeerwachsene begann ich mich auf Comic-Börsen herumzutreiben
und Heftchen für verrückte Summen zu kaufen. Die sind weg. 


Geblieben ist meine Liebe zu diesem Erzählformat. Und jetzt kommt
Jenny wieder ins Spiel: Sie hat eine riesige Bibliothek an
Graphic Novels und versorgt mich damit. Darunter war auch der
mehr als 500seitige Comic "Bei mir zuhause" von Paulina Stulin.
Eine persönliche Geschichte über das Leben der Autorin in
Darmstadt. Dabei habe ich erst später erfahren, dass Paulina in
Breslau geboren wurde und dort Kommunikationsdesign studiert
hat. 


Nun hat Paulina Stulin eine Graphic Novel zu dem Film "Freibad"
von Doris Dörrie gezeichnet. Der perfekte Moment, mit Paulina
Stulin ins Gespräch zu kommen. Nicht nur, dass Paulina Stulin
toll zeichnen und Geschichten erzählen kann - sie ist dazu noch
eine politisch/soziologisch/philosophisch engagierte Frau. 


Was der Grund dafür ist, dass wir vom Freibad übers Schwimmen zu
Essstörungen, LSD und Ayahuasca zu sprechen kamen. Zwischendurch
liest Paulina Stulin einen Auszug aus einem Text ihres
Lieblingsphilosophen Hermann Schmitz, was uns zu unseren Süchten
führt. 


Es ist für mich ein sehr persönliches Gespräch geworden, in dem
viel von mir zeige. Was ich bis jetzt versucht habe, verschlossen
zu halten. Ich frage mich: Warum? Was habe ich zu verlieren? Was
kann mir passieren? Welche Gefahr besteht, wenn zwei Menschen im
wahrsten Sinne des Wortes Gedanken und Gefühle aus/tauschen?
Wahre Begegnung, finde ich. 


Das Gespräch mit Paulina Stulin beschäftigt mich noch heute und
es wird mir in Erinnerung bleiben. Danke, Paulina!





Ein besonderer Dank gilt auch Tom Blankenberg. In seinem
Tonstudio ist es besonders schön, Gespräche zu führen. Tom, du
bist wichtig, dass dieser Podcast so gut gelingt. 


Ton: Tom Blankenberg, Dokton-Studios, Düsseldorf


Sprecher: Tom Blankenberg


Interview: Anette Frisch 





Man wird ängstlicher, man wird hässlicher
Man wird einfacher, man wird lebendiger
Und verletzlicher, man wird lächerlicher, man wird
grausamer
Und es muss trotzdem alles weitergehen
Es muss weitergehen


Va bene, Wanda

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