Linus Giese: "Trans Menschen müssen nicht ihre Existenz erklären!"

Linus Giese: "Trans Menschen müssen nicht ihre Existenz erklären!"

59 Minuten
Podcast
Podcaster
Queer.de präsentiert den queeren Podcast mit Nollendorfblogger Johannes Kram

Beschreibung

vor 4 Jahren
Buchautor Linus Giese spricht über Lust und Leid an der Aufklärung
über geschlechtliche Vielfalt, Faulheit und Voyeurismus bei cis
Menschen sowie angebliche "Transgenderpropaganda" in Kitas. "Ein
Buch, das fehlte", schrieb Fabian Schäfer im vergangenen Monat hier
auf queer.de über den Rowohlt-Bestseller "Ich bin Linus" von Linus
Giese. Tatsächlich hat der Berliner Buchhändler, Blogger und
Aktivist mit der Schilderung und Reflektion seiner eigenen
Transition eine wichtige Lücke geschlossen. Sein Buch bietet zum
einen Identifikation und Empowerment für andere trans Menschen,
insbesondere Männer, zum anderen Aufklärung für solidarische,
neugierige oder verunsicherte cis Personen. Wie man diese beiden
völlig verschiedenen Zielgruppen unter einen Hut bekommt und wie er
selbst mit den überwältigenden Reaktionen auf sein Buch umgeht,
darüber spricht Giese im neuen QUEERKRAM-Podcast erstmals
ausführlich mit Johannes Kram. Der für seine zugespitzten
Kurznachrichten bekannte trans Aktivist, dem auf Twitter fast
19.000 Menschen folgen, öffnet sich dabei erstaunlich weit, zeigt
sich sympathisch-nachdenklich und vergleichsweise zurückhaltend. Im
Podcast geht es auch über die frustrierende Tatsache, dass über
trans Menschen so viel Unsinn erzählt und geschrieben wird. "Ein
großer Teil der Gesellschaft kennt sich gar nicht aus", konstatiert
Giese und berichtet etwa von hochpeinlichen Messages, die er auf
Planetromeo bekommt. Er ist es leid, ständig den Aufklärer zu
geben, obwohl er es mit seinem Buch ja dennoch tut. "Trans Menschen
müssen nicht ihre Existenz erklären", reagiert er auf dumme Fragen,
über die sich jede*r im Internet informieren kann. Dass cis
Menschen einfach nicht dazuzulernen wollen, nennt er sehr treffend
"Faulheit und Voyeurismus". Im Gespräch mit Johannes Kram geht es
natürlich auch um die Geschichte des Starbucks-Bechers, der das
Buchcover ziert, Hass in sozialen Medien, Transfeindlichkeit in der
LGBTI-Community und die angebliche "Transgenderpropaganda" in
Kitas, die die FAZ im vergangenen Monat erfunden hat. Zum Umgang
mit trans Kids hat Linus Giese eine klare Haltung: "Ich bin ein
ganz großer Verfechter davon, Kindern zuzugestehen, Dinge
ausprobieren zu dürfen und zu gucken, wohin es geht. Ich glaube,
dass da kein gesellschaftlicher Schaden entsteht." - MIcha Schulze,
queer,de 26.09.2020

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