Grüne Oberbürgermeisterin will sich für Frieden nicht “instrumentalisieren” lassen | Von Rainer Rupp

Grüne Oberbürgermeisterin will sich für Frieden nicht “instrumentalisieren” lassen | Von Rainer Rupp

14 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Den vollständigen Tagesdosis-Text (inkl ggf. Quellenhinweisen und
Links) findet ihr hier:
https://kenfm.de/gruene-oberbuergermeisterin-will-sich-fuer-frieden-nicht-instrumentalisieren-lassen-von-rainer-rupp
Ein Kommentar von Rainer Rupp. Wie an sehr vielen Orten in
Deutschland haben Aktive der Friedensbewegung auch in Bonn, der
ehemaligen Hauptstadt der BRD am 80. Jahrestag des Überfalls
Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion eine Gedenkkundgebung
organisiert. Sie hatten dazu auch die Oberbürgermeisterin Katja
Dörner (Bündnis 90/ Die Grünen") eingeladen, die zum Netzwerk
„Mayors for Peace“ (Bürgermeister für den Frieden) gehört. Die
Grüne Oberbürgermeisterin Dörner hatte eine Teilnahme jedoch
abgelehnt. Sie hatte, laut Kundgebungs-Moderater Jens Koy, zur
Begründung ihrer Absage vorgebracht, sie habe „Angst, sich
angesichts der tagesaktuellen, politischen Lage instrumentalisieren
zu lassen". Ein Kundgebungsteilnehmer, der in Bonn lebende,
inzwischen über achtzigjährige Diplom Mathematiker und Forscher W.
Göhring schrieb der Grünen Oberbürgermeisterin einen
eindrucksvollen offenen Brief, aus dem nachfolgend einige Passagen
zitiert werden. „Sehr geehrte Frau Dörner!“ „Heute Abend am
22.6.2021 wurde vor dem Alten Bonner Rathaus des barbarischen
Überfalls der Wehrmacht auf die Sowjetunion vor achtzig Jahren
gedacht. 27 Millionen Sowjetmenschen mussten in der Folge ihr Leben
lassen. Mit Befremden habe ich von Ihrer Absage vernommen, an
diesem Gedenken teilzunehmen. Auf Ihre Weisung hin nahm auch kein
anderer Vertreter der Bundesstadt Bonn teil. Für mich ist Ihre
Absage schäbig und lächerlich zugleich. Schäbig, da Sie sich
weigern, diesen Millionen erbärmlich krepierter Menschen im Namen
der Bonner Bürgerinnen und Bürger die gebührende Reverenz zu
erweisen. Lächerlich, da Sie wohl eine tagespolitische
Instrumentalisierung befürchteten.“ Die Instrumentalisierung, die
die Nazis mit den Bürgern und Bürgerinnen der Sowjetunion
betrieben, als sie diese zu Freiwild erklärten und jagten, scheint
Ihnen bedeutungslos angesichts möglicher kritischer Stimmen, wenn
sich die Bonner „Bürgermeisterin für den Frieden“ (Mayor for Peace)
an dieser Friedensveranstaltung beteiligt hätte.“ An dieser Stelle
ist ein erklärender Einschub nötig: Der 1982 vom Oberbürgermeister
von Hiroshima gegründete Zusammenschluss der „Mayors for Peace“
(„Bürgermeister für den Frieden“) setzt sich vor allem für die
Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen
zur Sicherung des Friedens auf, um Wege für ein friedvolles
Miteinander zu diskutieren. Weltweit gehören mehr als 7.900 Städte
zu dem Netzwerk, darunter rund 680 Städte in Deutschland. Die Stadt
Bonn ist seit 2009 Mitglied des „Mayors for Peace“-Netzwerks. In
einem Telefongespräch mit KenFM schildert der Verfasser des Offenen
Briefes wie angesichts der „schäbigen“ und „lächerlichen“ Erklärung
der Grünen Ober-„Bürgermeisterin des Friedens“ in Bonn die
Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse wieder hochkam, die ihm
nach Kriegsende ältere Familienmitglieder als Zeitzeugen des
deutschen Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion und vor allem
gegen Russland erzählt haben. Einige davon habe er spontan in dem
Offenen Brief, mit dem es jetzt weiter geht, zusammengefasst. „Mein
Vater war von der ersten Sekunde des Überfalls dabei. In seinen
letzten Lebenssekunden hat er wild mit einer Maschinenpistole auf
eine Gruppe von Sowjetsoldaten geschossen. Über diese Menschen
wurde meiner Mutter nichts weiter berichtet, die meisten dürften
den Abend nicht erlebt haben, die andern als Gefangene kaum die
nächsten Wochen. Dieser Toten habe ich heute gedacht.“ „Mein
Stiefvater berichtete Jahre später, er habe einmal in der Ukraine
fotografieren sollen, wie man jüdische Menschen, die auf den
Ladeflächen von LKWs zusammengepfercht waren, lebendigen Leibes in
einen Bergwerkschacht abkippte. Er hatte das abgelehnt. Auch dieser
Toten gedachte ich.“ Mein Stiefvater war dreimal in Charkow. Beim
dritten Mal hatte die SS die Balkone mit Gehängten "verziert", wie
er sarkastisch und mit einem harten Zug um die Lippen sagte. Auch
diese Toten schloss ich in mein Gedenken ein, und immer wieder die
Angst, die Panik, die Schmerzens- und die Todesschreie dieser
Menschen bedenkend.“ „Ich habe hier viele erwähnt, und doch waren
es nur wenige der unvorstellbar vielen 27 Millionen, die derart
barbarisch ermordet wurden. Ich halte hier inne und verneige mich
vor all denen, die so geschunden wurden.“ „Ich frage mich: Wo waren
Sie (Frau Dörner) heute Abend? Wo war die Repräsentantin der
Bundesstadt Bonn, von wo aus wenige Jahre nach dem Ende der
deutschen Barbarei die Remilitarisierung Westdeutschlands mit
Verboten und Verhaftungen durchgesetzt wurde? Die Remilitarisierung
sei notwendig, um eine angebliche Bedrohung durch die Sowjetunion
abzublocken, wurde damals gesagt. Es war eine Lüge, und sie wird -
abgewandelt - als russische Bedrohung heute wieder propagiert.
Ihnen sollte bewusst sein, in welcher Tradition diese Lüge steht,
der auch - leider - Ihre Partei schon zahlreiche "likes" erteilt
hat; sogar die Bücheler Atombomben haben unter diesem Vorwand
bereits ein Grünes Like.“ Die Bedrohungslüge diente den Nazis als
Vorwand für den Überfall auf die Sowjetunion. Ich belege dies mit
einem Foto, das mein Vater heute Morgen vor 80 Jahren im
Morgengrauen "geschossen" hatte (1)... hier weiterlesen:
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