Roland Begert: Vom Verdingkind zum Gymnasiallehrer
Roland Begert: Vom Verdingkind zum Gymnasiallehrer
58 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Jahren
Der heute 80-jährige Roland Begert war drei Wochen alt, als seine
Mutter ihn in ein Kinderheim in Grenchen brachte. Mit zwölf Jahren
kam er als Verdingkind zu einem Bauern. Anschliessend: Giesserlehre
in Winterthur und zu viel Alkohol. Ein geplatzter Blinddarm war der
Auftakt zu einem neuen Leben.Begert, der die Primarschule besuchen
musste und vorm Lehrer nur mit «Bub» angesprochen wurde, zog in die
Westschweiz und arbeitete bei einem Bäcker. Da war genug Zeit, eine
Handelsschule zu besuchen und Italienisch zu lernen. Aber Roland
Begert wollte mehr: Er schrieb sich am Abendgymnasium ein und
studierte nach bestandener Matur Betriebswirtschaft und Recht und
doktorierte sogar. Er, der Rechtlose, wollte wissen, wie es um
seine Rechte steht.Der Vater einer erwachsenen Tochter musste
lernen, was es heisst, selber Vater zu sein. Den Draht zu seiner
leiblichen Mutter hat er nie gefunden, sagt er heute rückblickend.
Und seinen Vater, einen stadtbekannten Clochard und
Entfesslungskünstler, hat er ein einziges Mal in seinem Leben
gesehen: In einen schmutzigen Mantel gehüllt auf einer Parkbank
liegend. Begert war damals elf Jahre alt. Dass er einen Bruder hat,
wusste er lange Zeit nicht. Obwohl die beiden Brüder zusammen ins
Kinderheim kamen, wollte es die Heimleitung nicht, dass «Kinder aus
solchen Verhältnissen voneinander wussten».Der pensionierte
Gymnasiallehrer für Wirtschaft und Recht ist heute versöhnt mit
seiner Vergangenheit. Vielleicht auch, weil er seine
Lebensgeschichte in zwei Büchern («Lange Jahre fremd» und «Die
letzte Häutung») niedergeschrieben hat.Wiederholung einer Sendung
vom April 2015
Mutter ihn in ein Kinderheim in Grenchen brachte. Mit zwölf Jahren
kam er als Verdingkind zu einem Bauern. Anschliessend: Giesserlehre
in Winterthur und zu viel Alkohol. Ein geplatzter Blinddarm war der
Auftakt zu einem neuen Leben.Begert, der die Primarschule besuchen
musste und vorm Lehrer nur mit «Bub» angesprochen wurde, zog in die
Westschweiz und arbeitete bei einem Bäcker. Da war genug Zeit, eine
Handelsschule zu besuchen und Italienisch zu lernen. Aber Roland
Begert wollte mehr: Er schrieb sich am Abendgymnasium ein und
studierte nach bestandener Matur Betriebswirtschaft und Recht und
doktorierte sogar. Er, der Rechtlose, wollte wissen, wie es um
seine Rechte steht.Der Vater einer erwachsenen Tochter musste
lernen, was es heisst, selber Vater zu sein. Den Draht zu seiner
leiblichen Mutter hat er nie gefunden, sagt er heute rückblickend.
Und seinen Vater, einen stadtbekannten Clochard und
Entfesslungskünstler, hat er ein einziges Mal in seinem Leben
gesehen: In einen schmutzigen Mantel gehüllt auf einer Parkbank
liegend. Begert war damals elf Jahre alt. Dass er einen Bruder hat,
wusste er lange Zeit nicht. Obwohl die beiden Brüder zusammen ins
Kinderheim kamen, wollte es die Heimleitung nicht, dass «Kinder aus
solchen Verhältnissen voneinander wussten».Der pensionierte
Gymnasiallehrer für Wirtschaft und Recht ist heute versöhnt mit
seiner Vergangenheit. Vielleicht auch, weil er seine
Lebensgeschichte in zwei Büchern («Lange Jahre fremd» und «Die
letzte Häutung») niedergeschrieben hat.Wiederholung einer Sendung
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