Johannes - Politik und Privatwirtschaft aus der Sicht eines Kommunikationsprofis

Johannes - Politik und Privatwirtschaft aus der Sicht eines Kommunikationsprofis

Wie kommuniziert ein Profi Krise und wie bringt er die, die drinnen stecken, da durch?
46 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
(06:34) So ganz freiwillig war mein Aufhören mit der Politik nicht.
(06:59) Wie ich aus Brüssel zurückkam, war ich 21 und meine
politische Heimat und Partei gabs schon nicht mehr, weil sie aus
dem Parlament gefallen ist. (07:09) Ich bin am nächsten Tag im Büro
von der Heide Schmidt gesessen und hab geplärrt. (08:05) Das
Politische hat mich nie verlassen. (08:26) Zum Lippenstift
verkaufen brauchst du mich wirklich nicht. (08:48) Es war schon
damals so: Dort, wo die Energie fließt, fließt die Politik. (10:00)
Ich fühle mich in der Rolle des Gestalters, der eher im Hintergrund
ist, eigentlich sehr wohl. (10:55) Das Schöne an der Krise ist,
dass für Klugscheißerei und kompliziertes Herumtun und keine
Entscheidungen treffen, keine Zeit ist. (11:02) In einer Krise
findest du innerhalb von 48 Stunden heraus, ob jemand ein Arschloch
ist oder nicht. (11:46) Du stehst ganz schnell ganz nackert
voreinander und siehst, ob du dich aufeinander verlassen kannst.
(12:18) Es gibt kaum eine Krise, die ich beruflich gemacht habe,
die ich bereue. (13:14) Mittlerweile, wenn ich wo bin und eine
Krisensituation ist, kann ich auf einem fast physiologischen Level
voraussagen, wie sich die nächsten 10 Tage anfühlen werden. (13:26)
Ich kündige auch an, dass sie mich hassen werden. (13:31) Du bist
in einer Krisensituation der ständige Überbringer der negativen
Botschaft oder der nicht schnellen Lösung oder auch der Bremser.
(14:28) Krisen haben immer ein Ende. (15:37) Kunden zahlen nicht
Geld dafür, dass ich ihnen sage, was sie hören wollen. (16:17)
Krise ist im Regelfall etwas, wo danach etwas Neues entsteht.
(17:16) Aus einem Loch rauskommen, heißt du musst nach Chancen zu
suchen. (19:05) Ich habe einen Arbeitsvertrag mit goldenem Adler
vom Bundeskanzleramt bekommen. (19:18) Ich liebe ja die
Institutionen und für mich war dieser Weg hinauf, die rote Stiege
rauf im Bundeskanzleramt waren jedes einzelne Mal für mich
Gänsehaut und Demut. (19:55) Es ist ein Unterschied, ob man für den
Bundeskanzler oder sie SPÖ arbeitet. (20:20) Auch aus dieser Zeit
sind Freundschaften und Verbundenheiten entstanden und Menschen,
die ich bis heute bewundere, übergeblieben. (21:34) Die schönsten
Krisen erlebst du mit guten Menschen. (22:05) Es ist die Einsamkeit
oben gleich. Es ist die Macht der Kränkung, oben gleich. (22:17)
Trotzdem ist die Nachricht daheim in der Bezirkszeitung das Größte
und Wichtigste. (22:35) Die großen Erfolge sind nur was wert, wenn
sie aus der Kleinheit, aus der jeder Mensch von uns kommt,
strahlen. (25:25) Ich glaube schon, dass ich ein relativ schneller
Mensch bin. (25:27) Was mich wahnsinnig macht: "Das geht ned."
(26:13) Ich war ein sagenhafter Streber mit katastrophalen
Verhaltensnoten. (26:20) Meine geliebte Omi hat mir einmal eine
dreistöckige Torte gebacken, wie ich nur mehr einen Zweier und
keinen Dreier in Betragen hatte. (28:51) Ich muss eher aufpassen,
dass ich nicht verbittert werde über die österreichische Politik.
(29:39) Zusammenfassen am Schluss und die To-do-Liste verteilen.
(31:03) Es gibt vieles, wo ich an den politischen Themen teilhabe
und das ist halt etwas anderes, als im parteipolitischen Wettkampf
zu sein. (32:55) Ich hab fast nie beobachten können, dass es sich
ausgezahlt hat zuzuwarten, ich hab aber auch fast keine Situation
erlebt, wo nicht zugewartet worden wäre. (33:26) Ich habe einen
unsäglich schlechten Humor. (36:26) Für mich ist eine Seismik des
Landes immer das Profil Weihnachtsfest gewesen. (38:09) Politik ist
trotz allem eine Verhandlung über gewisse Regeln, aber Politik ist
und darf nicht das Leben sein. (42:37) Wenn jedes Hotel in Europa
einer Familie eine Unterkunft gibt, dann haben wir ganz viele
Probleme nicht mehr.

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