Differenzielle Expression von Proteinen im Glaskörper gesunder und an ERU erkrankter Pferde
Beschreibung
vor 18 Jahren
Die equine rezidivierende Uveitis (ERU) ist die häufigste
Augenerkrankung bei Equiden. Die pathogenetischen Mechanismen, die
den rezidivierenden immunologisch-inflammatorischen Reaktionen und
der Schädigung intraokularer Strukturen zu Grunde liegen, sind
weitgehend unerforscht. Ziel dieser Arbeit war es, durch die
Kombination von zweidimensionaler Gelelektrophorese und
massenspektrometrischen Untersuchungen, die Proteinexpression in
den Glaskörpern gesunder und an ERU erkrankter Pferde zu
analysieren und durch die Identifizierung differenziell
exprimierter Proteine, Hinweise auf Mechanismen zu erhalten, die
bei der Pathogenese der ERU von Bedeutung sind. Dabei wurde
Material verwendet, das bei der therapeutischen
Pars-plana-Vitrektomie chirurgisch entfernt wird, was zu einer
Reduktion weiterer Schübe führt. Deutliche Unterschiede zwischen
gesunden und uveitischen Augen zeigten sich bereits in einer
signifikant erhöhten Proteinkonzentration der Glaskörper
uveitischer Pferde (3,67 µg/µl ± 2,28 µg/µl bei ERU im Vergleich zu
0,15 µg/µl ± 0,05 µg/µl bei gesunden). Die nach zweidimensionaler
Gelelektrophorese des Glaskörpermaterials erhaltenen Proteinmuster
der Glaskörper gesunder Augen waren sehr homogen. Ebenso zeigten
die Proteinmuster der uveitischen Glaskörper untereinander nur
geringe individuelle Unterschiede. Deutliche Unterschiede in der
Proteinexpression waren jedoch beim Vergleich von Glaskörpern
gesunder und uveitischer Augen festzustellen. Nach
massenspektrometrischer Analyse der zweidimensional aufgetrennten
Proteine wurden insgesamt elf differenziell exprimierte Proteine
identifiziert. Hiervon waren in den Glaskörpern uveitischer Pferde,
im Vergleich zu gesunden, sechs Proteine (Albumin,
Gamma-Immunglobulin, Komplement C3, Apolipoprotein-AI,
Carboxylesterase D1 und Histone deacetylase complex subunit SAP18)
höher und fünf Proteine (Plasma Retinol-bindendes Protein,
Prostaglandin-H2 D-isomerase, Dickkopf-related protein 3, Secreted
frizzled-related protein 2 und Pigment epithelium-derived factor)
niedriger exprimiert. Diese differenziell exprimierten Proteine
sind im Zusammenhang mit der Blut-Retina-Schranke, mit
Immunantworten und der Modulation des Wnt-Signalweges von
Bedeutung. Interessant ist insbesondere eine mögliche Beteiligung
des Wnt-Signalweges bei der ERU. Dieser wurde im Zusammenhang mit
Uveitiden bisher nicht beschrieben. Die signifikant reduzierte
Expression konnte für sFRP-2 und PEDF darüber hinaus direkt im
retinalen Gewebe gezeigt werden. Dabei konnte zusätzlich ein
Zusammenhang zwischen niedrigem PEDF und auftretender
VEGF-Expression in der Netzhaut nachgewiesen werden. Die
Proteomanalyse hat sich somit als geeignetes Instrument bei der
Identifizierung neuer, möglicherweise bei der Pathogenese der ERU
relevanter, Proteine und biologischer Signalwege erwiesen.
Augenerkrankung bei Equiden. Die pathogenetischen Mechanismen, die
den rezidivierenden immunologisch-inflammatorischen Reaktionen und
der Schädigung intraokularer Strukturen zu Grunde liegen, sind
weitgehend unerforscht. Ziel dieser Arbeit war es, durch die
Kombination von zweidimensionaler Gelelektrophorese und
massenspektrometrischen Untersuchungen, die Proteinexpression in
den Glaskörpern gesunder und an ERU erkrankter Pferde zu
analysieren und durch die Identifizierung differenziell
exprimierter Proteine, Hinweise auf Mechanismen zu erhalten, die
bei der Pathogenese der ERU von Bedeutung sind. Dabei wurde
Material verwendet, das bei der therapeutischen
Pars-plana-Vitrektomie chirurgisch entfernt wird, was zu einer
Reduktion weiterer Schübe führt. Deutliche Unterschiede zwischen
gesunden und uveitischen Augen zeigten sich bereits in einer
signifikant erhöhten Proteinkonzentration der Glaskörper
uveitischer Pferde (3,67 µg/µl ± 2,28 µg/µl bei ERU im Vergleich zu
0,15 µg/µl ± 0,05 µg/µl bei gesunden). Die nach zweidimensionaler
Gelelektrophorese des Glaskörpermaterials erhaltenen Proteinmuster
der Glaskörper gesunder Augen waren sehr homogen. Ebenso zeigten
die Proteinmuster der uveitischen Glaskörper untereinander nur
geringe individuelle Unterschiede. Deutliche Unterschiede in der
Proteinexpression waren jedoch beim Vergleich von Glaskörpern
gesunder und uveitischer Augen festzustellen. Nach
massenspektrometrischer Analyse der zweidimensional aufgetrennten
Proteine wurden insgesamt elf differenziell exprimierte Proteine
identifiziert. Hiervon waren in den Glaskörpern uveitischer Pferde,
im Vergleich zu gesunden, sechs Proteine (Albumin,
Gamma-Immunglobulin, Komplement C3, Apolipoprotein-AI,
Carboxylesterase D1 und Histone deacetylase complex subunit SAP18)
höher und fünf Proteine (Plasma Retinol-bindendes Protein,
Prostaglandin-H2 D-isomerase, Dickkopf-related protein 3, Secreted
frizzled-related protein 2 und Pigment epithelium-derived factor)
niedriger exprimiert. Diese differenziell exprimierten Proteine
sind im Zusammenhang mit der Blut-Retina-Schranke, mit
Immunantworten und der Modulation des Wnt-Signalweges von
Bedeutung. Interessant ist insbesondere eine mögliche Beteiligung
des Wnt-Signalweges bei der ERU. Dieser wurde im Zusammenhang mit
Uveitiden bisher nicht beschrieben. Die signifikant reduzierte
Expression konnte für sFRP-2 und PEDF darüber hinaus direkt im
retinalen Gewebe gezeigt werden. Dabei konnte zusätzlich ein
Zusammenhang zwischen niedrigem PEDF und auftretender
VEGF-Expression in der Netzhaut nachgewiesen werden. Die
Proteomanalyse hat sich somit als geeignetes Instrument bei der
Identifizierung neuer, möglicherweise bei der Pathogenese der ERU
relevanter, Proteine und biologischer Signalwege erwiesen.
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