Podcast-Klinikseelsorge-006-Interview_mit_Pfarrer_Dr_Volker_Jung -Kirchenpraesident

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25 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren
006 – INTERVIEW MIT PFARRER DR. DR. H.C. VOLKER JUNG,
KIRCHENPRÄSIDENT DER EVANGELISCHEN KIRCHE IN HESSEN UND NASSAU„ZEIT
HABEN UND EINEN HEILIGEN RAUM ÖFFNEN“Zur Person: Dr. Volker Jung,
*1960, ist evangelischer Pfarrer, arbeitete viele Jahre im
Gemeindepfarrdienst im hessischen Vogelsberg, wurde dann zunächst
in das Amt des Dekans dieser Region und 2008 von der Landessynode
(oberstes Kirchenparlament) zum Kirchenpräsidenten der
Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gewählt.Foto: EKHNDas Amt
des Kirchenpräsidenten entspricht in anderen – auch evangelischen
Kirchen dem Bischofsamt. Seit 2009 wohnt er mit seiner Familie in
Darmstadt. Während seines Dienstes als Gemeindepfarrer und als
Dekan hat er sich regelmäßig Zeiten für Besuche im Lauterbacher
Krankenhaus genommen.Als Privatperson war Volker Jung, wenn
überhaupt, immer nur kurz im Krankenhaus. In den vergangenen beiden
Jahren jedoch hatten seine Eltern jeweils einen längeren
Klinikaufenthalt. Und Volker Jung war sowohl in der Rolle des
Sohnes als auch in der des Kirchenpräsidenten froh, dass uns wie
seine Eltern von den wohltuenden Begegnungen mit der Pfarrerin
erzählt haben. Klinikseelsorge – Was deiner Seele guttut:In
seinem eigenen Dienst als Pfarrer war es Volker Jung wichtig mit
einer großen Freiheit – und eben nicht vorgegebenen Antworten oder
Schablonen auf die Patienten zuzugehen. Eben zu fragen: „Was tut
Dir gut…“?Es gibt Menschen, so der Kirchenpräsident, die brauchen
gar nicht viele Worte. Die brauchen es aber, dass jemand einen
Moment an ihrem Bett sitzt und authentisch Nähe signalisiert.
Andere Patienten wollen reden, ganz viel reden. Vornehmlich über
ihre Krankheitsgeschichte, die sie in diesem Moment belastet, oft
aber auch über ihr ganzes Leben reden.Im Krankenbett viele Stunden
liegen, da lässt mancher so Einiges Revuepassieren. Wenn dann
jemand – ein Klinikseelsorger oder eine Pfarrerin da ist, bei dem
man spürt, da ist ein Ohr, für MICH, für MEINE Geschichte, dann ist
das etwas, was der eigenen Seele GUT tut.Grüne Damen – ein
unschätzbarer DienstViele Patientinnen und Patienten schätzen den
Dienst der der „Grünen Damen“ und mittlerweile auch „Grünen Herren“
außerordentlich. (Anmerkung: Das sind ehrenamtlich Aktive,
ausgebildet und geleitet von der evangelischen und katholischen
Klinikseelsorge.)Das sind Menschen, die gehen im Auftrag der
Klinikseelsorge durch ihre jeweilige Station und fragen die
Patientinnen und Patienten: „Was brauchst Du denn jetzt, womit kann
ich Dir helfen, etwas Gutes tun.“ Auch bereits kleine
Handreichungen können der Seele guttun. (Anmerkung: Das kann das
Nachfüllen des Wasserkruges, das Verschieben des Zimmervorgangs
sein – oder auch das Einkaufen einer bestimmten Tageszeitung oder
Illustrierten vom Klinikkiosk)„Ich bin gemeint“Gerade im
Krankenhaus, so Jung, haben Menschen eine hohe Empfindsamkeit und
spüren genau, ob Menschen sich um MICH mühen, ob Menschen für mich
da sind, oder ob ich nur behandelt werde. Und es ist wunderbar,
wenn das alles ineinandergreift.Wenn Du willst, bin ich für Dich
daDas Grundverständnis eines Pfarrers bzw. einer Pfarrerin in der
Klinik ist nach Volker Jung: „Wenn Du willst, bin ich für Dich da!
Und das ist unabhängig von der Konfession oder der Religion. Das
ist auch unabhängig davon, dass vielleicht jemand vor einigen
Jahren entschieden hat, ich will aus der Kirche austreten. Diese
Zuwendung gilt ALLEN. Und es ist gut, wenn Kliniken von sich sagen:
Es ist gut, wenn in unserem Haus Klinikseelsorgerinnen und
Seelsorger unterwegs sind, und sie das auch als Unterstützung der
Arbeit im Krankenhaus erleben. Wenn Seelsorge zum Heilungsprozess
beiträgt, so Jung, ist das sehr gut.Klinikseelsorge – „Ich habe
Zeit, ich bin da, ich komme zu Dir, welches Thema hast Du? –
vielleicht auch im Moment kein Konkretes.“Die Kirchensteuer
versetzt uns in die Lage, Dienste anbieten zu können. Und das ohne
danach frag...

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