Podcast-Klinikseelsorge-086-Notfallseelsorge-Corona-Selbsttoetung

Podcast-Klinikseelsorge-086-Notfallseelsorge-Corona-Selbsttoetung

37 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Podcast-Klinikseelsorge-086-Notfallseelsorge-Corona-SelbsttoetungPfarrer
Heiko Ruff-Kapraun, Leiter der NFS im Gespräch mit Stefan Hund

Menschen erleben immer wieder Notfälle - Immer dann, wenn im
menschlichen Leben Unvorhergesehenes dazwischen kommt … Und wenn
die Belastung sehr hoch ist, dann rufen die Rettungsdienste die
Notfallseelsorge.


Die NFS ist in der Regel 25 Minuten nach der Alarmierung vor
Ort. 


"Wir sagen unseren Namen und wir haben Zeit für Sie! Und wir
gehen, wenn die Menschen wieder tragbare Stabilität
spüren." 


NFS: SOS


S- Wir Stabilisieren. Wir geben Halt, ggf auch körperlich. 


O - Wir schaffen Orientierung. Alles geht viel zu schnell und zu
langsam zu gleich.


S - Wir schützen - diese Person, öffnen einen geschützten Raum.





Manche denke in C-Zeiten über Selbsttötung nach. Es ist ein
großes Tabu. Wer darüber laut spricht, zieht es auch in Betracht.
Aber wer hat in seinem Leben noch nie über diesen Punkt
nachgedacht?!?


Welches Wort nehmen wir?


Suizid verschleiert etwas, ist eine Distanzierung. 


Selbsttötung ist das treffendere Wort. Geht immer einher mit
einer tiefen Erschütterung - sowohl bei der betreffenden Person,
als auch vor der Person, vor der es ausgesprochen ist. Was trägt
uns im hier und jetzt in der Erschütterung. Wir sind als Menschen
getragen und können uns auch in der Erschütterung tragen. 


Das ist für HRK im Tiefsten Bestandteil der Seelsorge. Dann kann
sich in der Seelsorge ein Raum eröffnen, obgleich hier in diesem
Moment eigentlich angesichts von Eigengefährdung seines
Gesprächspartners die Polizei einzuschalten wäre. Allermeist
gelingt es ihm die betroffene Person von ihrem Vorhaben
abzubringen.


Angstmuster schaffen Belastungen. 


Wir können an diesen auch Wachsen. Schwierig wird es dann, wenn
der Lebenssinn vollständig und erstmal nicht mehr erreichbar
verloren gegangen ist, dann wird es schwer. 


Durch den Eingriff in die menschlichen Kontakte verlieren wir die
menschlichen Resonanzräumen. Kommunikation oszilliert immer
zwischen „ich und DU“. Wer wochenlang ohne Resonanzräume
auskommen muss, für den wird es schwierig. Das gilt nicht nur für
Erwachsene sondern auch für Kinder, die eben nicht mehr Teil der
"Mäusegruppe" im Kindergarten sind. 


Wichtig sind immer vier Bereiche und ihr Zusammenwirken, fehlt
eines läuft Leben nicht mehr auf einer weithin geraden Ebene


1. Sinn/Lebenssinn


2. Wirksamkeit


3. Gemeinschaft


4. Wertschätzung 





Mitmachen in der NFS


Wer mitmachen will, kann gerne Kontakt mit Heiko Ruf-Kapraun
aufnehmen. kapraun@nfs-suedhessen.de Auch in anderen Regionen
Deutschlands uns der Welt gibt es entsprechende Angebote. Und die
Ausbildung bei HRK ist vorbildlich. 


Trotz aller Tragik bei der Selbsttötung. 


Es geht darum anzuerkennen, dass ein Mensch gestorben ist. Es
geht um die Anerkennung des Todes zu einer Unzeit, mit der keiner
gerechnet hat. Dazu haben wir immer die Neigung nach der Ursache
zu fragen, das hat auch seelische Aspekte. Denn wenn ich es weiß,
kann ich sicherer werden. Ein Tod, der eine Erklärung braucht…
Ich instrumentalisiere für meine eigene Sicherheit eine Erklärung
gegen die BEliebigkeit. Wenn ich aber keine solche Erklärung
finde, trage ich mich oft selbst ein… und hier liegt die
selbstzerstörerische Gefahr. Dabei scheint der Selbstvorwurf
einfacher zu sein, als den großen Wahnsinn einfach zu ertragen
und ihm letztlich immer wieder hilflos ausgeliefert zu
sein. 


Auch wenn es sehr schwer fällt, es darf den Raum geben, dem
anderen in der Ultima Ratio eine Selbsttötung zuzubilligen.
Allerdings ist dann auch das Netz des Urvertrauens/der
Urverlässlichkeit erschüttert. -> gerade auch unter Kindern …
Letztlich wenn

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