Podcast-Klinikseelsorge-040-Frauen_trauern_anders-Maenner_auch-Interview_mit_Helga_Schmidtke-Sternenkinderzentrum-3v4

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15 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren

FRAUEN TRAUERN ANDERS – MÄNNER AUCHHELGA SCHMIDTKE – INITIATORIN
VOM STERNENKINDERZENTRUM ODENWALD E.V.In der Regel hat
insbesondere der Mann auch keine Zeit zum Trauern, da er direkt
wieder in den Job geht / gehen muss. Auf der anderen Seite, auch
wenn auch grobschnittig gezeichnet, so Schmidtke, ist es der
wichtige Beitrag des Mannes, um für die Familie zu sorgen. Das
ist, so Helga Schmidtke, auch gerade seine Wertschätzung für die
Frau auszudrücken – es ist nicht, wie ihr vielfach in der Arbeit
mit Frauen begegnet, die ängstliche Vermutung, er würde sie jetzt
nicht mehr lieben und wegrennen, im Gegenteil – es ist, so
Schmidtke, ein Liebesbeweis.„Sexualität in der Trauerarbeit ist
ein Riesenthema“. Natürlich kann und will Schmidtke nicht
pauschalisieren, aber: „Männer machen ganz viel Trauerarbeit über
die Sexualität, weil sie sich einfach nur so spüren können.“ Wenn
Männer Trauer nicht spüren können, gehen sie, so Schmidtke über
die Sexualität in die Trauerarbeit. In der Kommunikation mit den
Frauen kommt es aber in diesem Moment zur größten Irritation:
„Wir haben gerade unser Baby tot geboren und wie kann der jetzt
an Sexualität denken…“ – Er denkt jetzt an nichts anderes.
Schmidtke versteht das noch als eine viel tiefere, intensivere
Kommunikation der Männer – und wahrscheinlich, so ihre Vermutung,
können das die Frauen in diesem Moment gar nicht zulassen. In
ihren Trauergruppen thematisiert sie das darum deutlich. Denn auf
der anderen Seite, so ihre Erfahrung, ist ein Aspekt der
Wahrnehmung bei den Frauen: Am Ende der lebensbejahenden
Sexualität kommt ein totes Kind. Und in diese Situation will ich
als Frau nicht mehr kommen… Hier mache ich „Prophylaxe“ und lasse
erst mal keine Nähe zu. Das wiederum irritiert in der
Kommunikation die Männer. Mehr noch, auch ich als Mann habe dazu
beigetragen… was gleichzeitig noch mehr Abstand bedeutet. Daraus
folgert Schmidtke: Auch Männer brauchen Begleitung – und das
keinesfalls (!) von Frauen. Sie fordert mehr Männer in der
Trauerarbeit und in der Unterstützung von Männern im
Trauerprozess. In ihrem Sternenkinderzentrum ist monatlich ein
Angebot von einem Mann nur für Männer – „und in dieser Zeit ist
da frauenfreie Zone“. Letztlich ist das für Schmidtke ein Beitrag
zum besseren Verständnis zwischen den Geschlechtern.Sternenkind –
ohne Papa – Das kann viele Gründe haben, im Folgenden werden
einige aufgezählt. Ein Teil, so ihre Erfahrung geht auch, weil
sie schlichtweg von der Situation überfordert sind, es gibt aber
auch Beziehungen, die gingen in der Schwangerschaft in die Brüche
und jetzt, nach der stillen Geburt, kommt es wieder zu einer
Annäherung, die für beide Partner Schwerstarbeit bedeuten. In der
Regel ist der Focus nur auf den Müttern, aber zu Recht fragt
Schmidtke, dass es da ja neben den Eltern möglicherweise noch
viel mehr Beteiligte gibt, die sich auf das Kind gefreut haben. –
Großeltern, Geschwister, Paten – auch sie sollten das Kind
kennenlernen, um es verabschieden zu können.  Stefanhund.com
– 2018https://www.stefanhund.com Kontakt:Helga
Schmidtke,www.die-sternenkinderbestatterin.de(Foto: Privat)

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