Stefanie und die ultimative Hölle in Wortform

Stefanie und die ultimative Hölle in Wortform

3 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Stefanie ist quasi meine Betty Ford der Selbstmedikation. Ich
überlegte vor Jahren, ob ihre Seite oder die der anderen die ist,
auf die es sich zu stellen gehört. Wir sind die gleiche
Generation und erleiden als ehrgeizige “Künstler”/Autoren die
gleichen Höhen und Tiefen. Haben auch das gleiche dicke Fell und
wenn wir uns nicht bemühen, beide einen total verrückten Dialekt.
Als Steffis Werke von jemandem mit “Informationsmüll” betitelt
wurden, fiel mir das “Klagelied” ein, dass meine Arbeit geerntet
hat. Als sie im Anschluss vom gleichen Menschen für ihre Schreibe
noch ein herablassendes “als Bildungsangebot könnte es
höchstens für Berliner Schulen herhalten” bekam, war ich mir
der Seitenwahl sicher. Überhaupt, was haben hier Berliner Schulen
verloren? Was unterscheidet Berliner Schulen von anderen Schulen?
War das Ironie, Sarkasmus, Beleidigung, Lob? Blieb offen.


Im WDR Die Story sah ich diese Woche eine Dokumentation zum
“Überwachungskapitalismus” und wie schlimm es in der Welt zugeht.
Total bescheuert, sich aufzuregen, wenn doch der Kapitalismus die
Grundlage unseres Gesellschaftssystems ist. Man könnte ja nun den
Begriff der Kapitalismusangst erfinden, aber das hat Konrad
Fischer für die WirtschaftsWoche 2011 schon getan. Kudos und
schon gut.


Warum nun ein Drift zum Kapitalismus, obwohl es um Liebe gehen
sollte, um Worte, um Sprache? Nun, Kunst und Kultur finden halt
nicht zwangsweise ohne Kapitalismus statt. Nimmst du einen Stift
und schreibst Erlebnisse auf, kannst du es für dich tun, falten
und wegpacken. Aber was, wenn du diese Erlebnisse in Bücher
drucken lässt? Na, dann hast du den Salat!


Abschließend ein paar Zitate von (C) Stefanie Sprengnagel:


“Ich finde Erfolg würde die Pointe in meiner Biografie kaputt
machen.”

“Seit ich einen Job habe, den auch ein Affe ausüben könnte,
fühle ich mich endlich wie ein richtiger Mensch.”

“Das Spannendste hier im Callcenter ist immer der Moment, in
dem ich nicht weiß, aber sehr stark hoffe, dass der Furz leise
wird.”

“Ich liebe meinen Job – es ist pure Selbstverwirklichung als
gesellschaftlicher Versager!”

“Ich habe keine Zukunftsangst, die Zukunft hat Angst vor
mir.”

“Ich habe heute am Reumannplatz einen Müllmann mit einem
‘Wasted Youth’-T-Shirt gesehen.”

“Du merkst, dass du Working Class bist, wenn deine Familie
nur 6 Gewürze im Küchenkästchen hat.”

“Die Leute sind total unfreundlich am Telefon, wenn man total
unfreundlich zu ihnen am Telefon ist.”

“Wir sind die Generation, die mit 30 noch drüber redet, was
man mal werden will, wenn man groß ist.”

“Irgendwie hat sich das jahrelange Saufen gehen schon
ausgezahlt. Immer mehr Leute, die ich dadurch kennen gelernt hab,
werden schön langsam erfolgreich und dann kann ich ihre Wohnung
putzen”.

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