Elbphilharmonie Talk mit Dieter Ammann

Elbphilharmonie Talk mit Dieter Ammann

53 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

»Das Orchester ist der schönste Anachronismus unserer Zeit«, sagt
Dieter Ammann, der Schweizer Komponist, dessen für groß besetztes
Orchester geschriebenes Triptychon »Core / Turn / Boost« beim
Festival »Elbphilharmonie Visons« im Februar 2023 erstmals in
Hamburg aufgeführt wird. Was ist das für ein Mann, der eine
derart dichte, ja, massive Musik schreibt, für die sich Pierre
Boulez ebenso begeistert hat wie es Wolfgang Rihm tut, und vor
allem: das Publikum?  


Ammann, Jahrgang 1962, hat sein Musikerleben in vollen Zügen
gelebt, unter anderem als Bassist, Trompeter und Keyboarder des
Schweizer Free-Funk-Ensembles Donky Kong’s Multi Scream. Er lehrt
seit vielen Jahren und mit anhaltender Begeisterung Komposition
in Luzern und bewahrt sich so seine Unabhängigkeit von
Kompositionsaufträgen. Denn er ist ein extrem langsamer
Schreiber. Dafür hat er den Ehrgeiz, dass das Wenige, das er
komponiert, Relevanz auch in Zukunft besitzen möge. 


Im Gespräch für den »Elbphilharmonie Talk«, aufgenommen in seinem
Wohnzimmer in Zofingen, Kanton Aargau, erzählt Dieter Ammann vom
ziemlich freien Musikmachen als Kind und wie das aktive,
gestaltende Hören, das er viel besser beherrscht als das
Notenlesen, seinen Werdegang geprägt hat und sein Verständnis von
Musik bis heute bestimmt. Ammann spricht über die Mühen des
Komponierens, seine Neigung zum Motorischen, zum Drive, auch über
die Genauigkeit, ohne die Expressivität in der Kunst nicht zu
haben ist.  


Man erfährt im Gespräch mit ihm viel über den künstlerischen
Prozess, über Freundschaft, über das Wesen der Musik. Seine Frau
Jolanda ist übrigens eine Prophetin. Sie wusste schon viel früher
als er, dass die Musik von Dieter Ammann eines nicht allzu fernen
Tages im Großen Saal der Elbphilharmonie aufgeführt werden
würde. 

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