Ulrich, der lila Vorlone und die blutige Schattenbremse

Ulrich, der lila Vorlone und die blutige Schattenbremse

Besprechung von "Walkabout" / "Die Schlacht der Telepathen"
1 Stunde 14 Minuten
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Beschreibung

vor 5 Jahren
Herzlich wilkommen zu einer Folge, vor der sogar die Protagonisten
am liebsten flüchten wollen. Bis auf Lyta, die extra vorbeikommt,
um uns eine Kostprobiere ihres schauspielerischen Untalents zu
demonstrieren. Ihr erster Aufritt auf der Krankenstation veranlasst
unseren Stationkommandanten, das Weite zu suchen und der Station
wortwörtlich aufs Dach zu steigen. Leider haben die Aussenaufnahmen
vor dem Vorspann so dermaßen ins Budget geschlagen, dass für ein
Andockmanöver und ein elegantes Veralssen des Schiffs kein Geld
mehr da war. Der gute Kosh 2 (in Fachkreisen Ulrich genannt) rollt
deshalb hinter einem generischen Hochregal hervor, um sein
konspiratives Begrüßungstreffen mit Susan und John zu halten.
Streng geheim. Dass unter der neuen Haube jetzt auch ein ganz
anderer Wind weht zeigt sich gleich bei der ersten Begegnung
zwischen Lyta und Ulrich. Der geht nämlich ganz schön grob mit der
guten um. Die darf auch gleich noch ein bißchen mehr von ihrem
"Können" zeigen, denn Sheridan will die Theorie, dass Telepathen
den Schattenschiffen schaden könnten in einem Feldversuch testen.
Ums kurz zu machen (ungefähr so kurz wie in der Folge, wo diese
eigentlich fundamentale Entdeckung mal so nebenbei abgehandelt
wird): Klappt. Nur dummerweise kommen noch mehr Schattenschiffe, um
dieses Forschungsergebnis unter den Teppich zu schießen. Doch dank
einiger Backup-Telepathen und einer kleinen Flotte, angeführt von
G'Kar kann man den ersten Sieg über die Schatten erringen! Das
könnte DER Turningpoint der Serie sein, wenn er nicht so belanglos
erzählt worden würde. Und wir fragen uns weiterhin: Warum ist das
eine Nebenhandlung? Denn den Rest der Folge verbringen wir bei
*seufz* Doctor Franklin. In einer Bar. Mit einer drogenabhängigen
Sängerin. Die singt. In einen Leuchtdildo. Und wer jetzt denkt:
Naja, ein bißchen Musik, was kann daran schlimm sein? Laß Dir
sagen: Gefühlt besteht die Hälfte der Folge aus Musik. Und zwar vom
Chef selbstgeschrieben. Dazu Dialoge, bei denen man brechen könnte.
Apropos brechen: Kurz nach dem GV bricht der Arzt wieder durch und
Franklin belehrt seine durchgenagelte, dass sie gefälligst nicht
soviel saufen soll. Diese wiederum verlangt im Gegenzug nach
Drogen. Das hätte Franklin ein klitzekleines Warnzeichen sein
können. Statt dessen pennt er nochmal ein und wacht ohne Frau und
ohne Kreditkarte auf. Depp. Aber: Cathlyn ist mitnichten ein
Junkie, sondern einfach nur todkrank und braucht die Drogen gegen
ihre Schmerzen. Ende vom (G)lied: Die Trulla bittet Franklin, die
letzten Wochen bei ihr zu bleiben. Und der Arsch wandert weiter.
Als gebrochener Mann. Also kameratechnisch. Denn neben der
schmalzigen Musik wird Franklin auch noch durch schmierige Gläser
in mehreren Facetten gefilmt. Fazit: Babylon 5 goes Baywatch.
Folgen, die gefühlt zur Hälfte aus Musikvideos bestehen, kennen wir
normalerweise nur von Malibu Beach. Keine Ahnung, was JMS geritten
hat, diesem absolut belanglosen Handlungsstrang so dermaßen viel
Prominenz und Zeit einzuräumen. Zumal er Franklin absolut kein
Stück voranbringt. Und diese Dialoge! Der andere Handlungsstrang
ist deutlich interessanter: Man hat eine Waffe gegen die Schatten!
Aber merkwürdigerweise reichen dann doch ein Narn-Schiff und der
weiße Stern, um auch ohne Telepathen ein Schiff zu zerstören. Warum
dann der ganze Aufwand? Da baut man sich etwas auf, um 5 Minuten
später wieder alles mit dem Hintern einzureißen. Was zu gefallen
weiß sind die tollen Außenaufnahmen vor dem Vorspann und zum Teil
auch die Szenen um den neuen Vorlonen-Botschafter. Man ahnt schon,
dass mit dem nicht alles eitel Sonnenschein sein wird. Auch wenn
der gute Captain da ziemlich begriffstutzig wirkt, wenn er Kosh zum
dritten Mal nach seinem richtigen Namen fragt. Die (hier gar nicht
angesprochene) Nebenhandlung um das Narn-Schiff hat tolle Dialoge,
aber irgendwie haben wir das Gefühl, dass G'kar eigentlich schon
weiter sein müsste und sich ein bißchen zu sehr vom Narn-Captain
auf der Nase rumtanzen lässt. Am Ende kommt aber eine klar
unterdurchschnittliche Folge bei raus und wir vergeben 2,5 von 6
Penissen

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