Wir machen den (Leichen)Sack zu

Wir machen den (Leichen)Sack zu

Besprechung von "Rising Star" / "Die neue Allianz"
1 Stunde 45 Minuten
Podcast
Podcaster

Beschreibung

vor 4 Jahren
Herzlich willkommen zur letzten Folge Babylon 5. Was ein
Serienabschluss. Ja, die vorletzte Folge der 4. Staffel hätte die
letzte sein können. Und das merkt man ihr auch an. Ganz hektisch
versucht JMS alle Handlungslöcher zu stopfen und greift dabei auch
mal zur ganz dicken (und stumpfen) Nadel. Und wir tun es ihm gleich
und lösen etwas auf, was wir ganz am Anfang dieses Projektes
angeteasert haben. Erinnert sich noch wer daran, dass dieser
Podcast mal als "Transatlantischer Podcast" gestartet ist bzw
geplant war? Das liegt an unserem special Guest, die einerseits
Gründungsmitglied des grauen Rates ist, anderseits nie im Cast zu
hören war. Denn persönliche und berufliche Unwägbarkeiten haben
Anne leider daran gehindert, sich aktiv am Rat zu beteiligen. Umso
schöner, dass sie es kurz vor Schluss dann doch noch geschafft hat.
Und wir hoffen, sie bald wieder zu hören. Und wir sitzen/stehen/und
liegen eine Menge herum und reden. Oder gucken anderen dabei zu.
Und eigentlich enden alle am Ende irgendwie in der Kiste. Marcus
allerdings in der aus Vollholz in 3 Meter Tiefe. Was zu einer
absolut toll inszenierten und geschauspielerten Trauerszene mit
Susan führt. Allerdings stellen wir uns bei all der
schauspielerisch-optisch-inszenatorischen Schönheit der Szene doch
die entscheidende Frage: Sind Marcus und Susan wirklich DAS
Traumpaar? Darüber wird heiß diskutiert. Unglaublich viele offene
Handlungsstränge werden zwischen Tür und Angel in Schnellbesohlung
zusammengeknöpelt, und sei es, indem das virtuelle Fernsehen drüber
berichtet. Und alle wichtigen (und unwichtigen) Nebenfiguren kommen
John nochmal besichtigen: Bester darf noch schnell die Sache mit
den Tiefkühl-Telepathen und Edgars erzählen, so nebenbei wird
Sheridan zum Präsidenten des Universums und der Papa springt auch
nochmal kurz aus dem Flurwandschrank Raphael: "Der wird einmal in
die Szenerie gefahren, darf kurz winken und wird sofort wieder
rausgeschoben." Und die Hochzeit von Delenn und Sheridan? Ja, die
fand im off statt, keine Zeit, die zu zeigen. Es ist schon ein
bißchen das Gegenteil vom gespielten Witz, was uns hier präsentiert
wird, nämlich die erzählte Handlung. Obwohl, es gibt schon eine
Witzeinlage: Die vermutlich Garibaldesqueske Befreiungsaktion aller
Zeiten, die auch aus Monty Python oder Sketchup stammen könnte. Ein
Teil des Rates hätte die Unnerbüx bestimmt durchnässt, nachdem
Delenn ihre Ansprache vor der versammelten Erdbevölkerung gehalten
hat, unterlegt mit dem Donnern tausender Kriegsschiffe über den
Regierungssitz der Erde. Die gehen natürlich wieder, wenn die Erde
das so wünscht. Aber wir würden *dringend* empfehlen, sie zum
Bleiben einzuladen. Es könnten sonst...Unglücke...passieren. Jetzt
mal im Ernst: War DAS nicht genau das, wovor Clark immer gewarnt
hat: Sheridan kommt mit einer Alienflotte und will die Erde
unterwerfen. Und verdammt noch mal, genau das passiert hier gerade.
Wenn man nicht gerade total blauäugig auf der Seite der Babylonier
steht, kommt diese Ansprache nebst Überflug verdammt bedrohlich
rüber. Diese Folge hat viele unglaublich tolle Szenen und Dialoge
und wirkt gleichzeitig unglaublich vollgestopft, überladen und
überhastet. Wenn man mit dem Finger drauf zeigen müsste, woran die
vierte Staffel "Babylon 5" krankt, dann müsste der Zeigefinger
unweigerlich auf diese Folge deuten. Denn nirgends anders wird so
krass deutlich, dass hier eiligst alles noch zusammengefegt werden
musste, was eigentlich in Ruhe hätte aufgebaut werden müssen. Und
das ist schade. Denn gleichzeitig wird auch deutlich, dass im
Gegensatz zu anderen Serien *hust*AkteX*hust*Lost*hust* tatsächlich
von Anfang an ein Konzept da war, alle Handlungsfäden
zusammenzuknoten. Und besonders hier wünscht man sich, JMS hätte
die Zeit gehabt, die mitlerweile beachtilichen Pflänzchen noch
weiter zu gießen, hier und da noch ein Blättchen wegzuschneiden und
den ein oder anderen Ast noch stärker wachsen zu lassen. Statt
dessen war er gezwungen mit der Kettensäge durch die Botanik zu
holzen und plötzlich doch aus Baumstümpfen wieder einen Wald
wachsen lassen zu müssen. Wir vergeben 4 von 6 Penissen

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