Folge 96 – Die Hoffnung stirbt zuletzt

Folge 96 – Die Hoffnung stirbt zuletzt

Was sollen wir über Folge 96 nur anteasern. Ach ja, vielleicht die wichtige Information, dass wir etwas aus dem Raster gefallen sind mit unserer Themenwahl. Heute haben wir uns nämlich an zwei "vorzügliche" Vertreter aus dem Lidl herangewagt.
26 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Was sollen wir über Folge 96 nur anteasern. Ach ja, vielleicht
die wichtige Information, dass wir etwas aus dem Raster gefallen
sind mit unserer Themenwahl. Heute haben wir uns nämlich an zwei
“vorzügliche” Vertreter aus dem Lidl herangewagt. Nicht, dass wir
direkt sagen würden, dass die Folge gespickt ist mit
Discounter-Anekdoten. Wir befinden uns auch nicht geschmacklich
auf Richtungswechsel, eher auf Abwegen. Es geht eher Richtung
Sinkflug. Zumindest, wenn man die Wortwahl betrachtet.
Schließlich haben wir diese Bezeichnung noch nicht für einen
unserer Folgentitel gewählt. Wisst ihr was? Auch dieses Mal
nicht. Rümpft die Nase mit uns in Folge 96 – Die Hoffnung
stirbt zuletzt.


Discounter-Action – Whisky aus dem Lidl

Queen Margot – Blended Scotch Whisky (3 Jahre)

Western Gold – Kentucky Bourbon Whiskey (5 Jahre)







Queen Margot
Blended Scotch Whisky
(3 Jahre)









Aroma









fruchtig Noten

Dörrpflaumen

etwas staubig

Anklänge von Schwefel

etwas Pfeffer










Geschmack









mehr in Richtung Honig

prickelnde Orange

blass süßer Geschmack

billige Standardmischung










Abgang









pfeffriger kurzer Abgang

fruchtig süß

Anklänge von Lakritz











Western Gold
Kentucky Bourbon Whiskey
(5 Jahre)









Aroma









Cherry Cola

Vanille und Sirup

Holzleim










Geschmack









nicht so süß

weich

Vanille- und Holzgewürze

Hauch von Anis.

etwas rau an den Rändern










Abgang









kurzes Finish

alkoholisch

Honig

Holz








Destillerie(n) der Folge im Überblick



Queen Margot

Inhaber

Lidl (Eigenmarke). Abfüller ist die Clydesdale Scotch
Whisky Co., Teil von Whyte & Mackay.



Gründungsdatum

Keine traditionelle Destillerie, sondern eine Marke.



Ø Liter Whisky pro Jahr

Nicht öffentlich bekannt



Master Distiller

Nicht öffentlich bekannt (vermutlich das
Blending-Team von Whyte & Mackay).




Dauerbrenner (Core Range)

Queen Margot Blended Scotch Whisky (3 Jahre)

Queen Margot 5 Year Old Blended Scotch Whisky

Queen Margot 8 Year Old Blended Scotch Whisky






Queen Margot ist keine Destillerie im herkömmlichen
Sinne, sondern eine sehr erfolgreiche Eigenmarke des
deutschen Discounters Lidl. Der Name, der an die
schottische Königin Margarethe erinnert, wurde gezielt
für das Marketing gewählt, um eine Verbindung zu
schottischer Tradition und Geschichte herzustellen.
Hinter der Marke steht einer der größten Namen der
schottischen Whisky-Industrie: Whyte & Mackay. Diese
Firma, die renommierte Destillerien wie Dalmore und Jura
besitzt, ist über ihre Tochtergesellschaft, die
Clydesdale Scotch Whisky Co., für die Beschaffung, das
Blending und die Abfüllung von Queen Margot
verantwortlich. Dieses Modell ermöglicht es Lidl, einen
qualitativ konstanten Scotch Whisky zu einem äußerst
wettbewerbsfähigen Preis anzubieten.


Die Produktion von Queen Margot folgt dem klassischen
Verfahren für einen Blended Scotch Whisky. Es handelt
sich um eine Mischung aus verschiedenen Malt Whiskys (aus
gemälzter Gerste in Pot Stills gebrannt) und Grain
Whiskys (aus diversen Getreidesorten in Column Stills
gebrannt). Die genaue Zusammensetzung und die Herkunft
der einzelnen Whiskys sind ein gut gehütetes Geheimnis
des Blending-Teams von Whyte & Mackay. Die Aufgabe
des Master Blenders ist es, durch die sorgfältige Auswahl
und Vermählung der Destillate ein gleichbleibendes,
zugängliches und mildes Geschmacksprofil zu kreieren, das
eine breite Käuferschicht anspricht. Die Altersangabe auf
der Flasche (z.B. 8 Jahre) bezieht sich dabei auf den
jüngsten Whisky in der Mischung.


Die Bedeutung von Queen Margot in der Whisky-Welt ist
bemerkenswert. Obwohl es sich um eine Discounter-Marke
handelt, hat sie enorme Anerkennung für ihr
Preis-Leistungs-Verhältnis erhalten. Der wohl größte
Paukenschlag war 2014, als der Queen Margot 8 Year Old
bei den renommierten “World Whiskies Awards” den Titel
“Best Blended Scotch Whisky” gewann und damit etablierte,
weitaus teurere Marken hinter sich ließ. Solche
Auszeichnungen haben maßgeblich dazu beigetragen, die
Wahrnehmung von Eigenmarken-Whiskys zu verändern und zu
beweisen, dass hohe Qualität nicht zwangsläufig einen
hohen Preis erfordert. Queen Margot dient heute vielen
als Einstieg in die Welt des Scotch Whiskys und als
Beweis für die hohe Kunst des Blendings.







Western Gold

Inhaber

Aldi (Eigenmarke)



Gründungsdatum

Keine Destillerie, sondern eine Marke. Herkunftsland:
USA (Kentucky).



Ø Liter Whisky pro Jahr

Nicht öffentlich bekannt



Master Distiller

Nicht öffentlich bekannt (Master Distiller der
produzierenden Destillerie in Kentucky).




Dauerbrenner (Core Range)

Western Gold Kentucky Straight Bourbon Whiskey






Ähnlich wie Queen Margot ist Western Gold keine
eigenständige Destillerie, sondern die Hausmarke für
Bourbon Whiskey des Discounters Aldi. Der Name “Western
Gold” ist eine Marketing-Kreation, die klassische
amerikanische Bilder von Cowboys und dem “Goldenen
Westen” hervorrufen soll, um das Produkt als
authentischen amerikanischen Whiskey zu positionieren.
Der Whiskey wird nicht von Aldi selbst hergestellt,
sondern von einer oder mehreren ungenannten
Großdestillerien im US-Bundesstaat Kentucky bezogen.
Branchenkenner vermuten oft, dass große Produzenten wie
Heaven Hill oder die Barton 1792 Distillery, die für die
Herstellung von qualitativ hochwertigem Bourbon in großen
Mengen bekannt sind, hinter solchen Eigenmarken stehen.


Die Produktion von Western Gold muss den strengen
gesetzlichen Vorschriften für einen “Kentucky Straight
Bourbon Whiskey” entsprechen. Das bedeutet, der Whiskey
muss in Kentucky gebrannt werden, seine Maische muss
mindestens 51 % Mais enthalten, und er muss für
mindestens zwei Jahre in neuen, frisch ausgekohlten
Eichenfässern reifen. Es dürfen keine Farb- oder
Zusatzstoffe hinzugefügt werden. Diese gesetzlichen
Rahmenbedingungen garantieren einen gewissen
Qualitätsstandard. Der genaue Herstellungsprozess, wie
die exakte Zusammensetzung der Maische (Mash Bill) oder
die verwendete Hefekultur, ist Betriebsgeheimnis der
produzierenden Destillerie und prägt den spezifischen
Geschmack des Bourbons.


In der Whisky-Welt hat sich Western Gold als eine feste
Größe im Niedrigpreissegment etabliert. Seine
Hauptbedeutung liegt darin, Konsumenten einen echten
Kentucky Straight Bourbon zu einem äußerst zugänglichen
Preis anzubieten. Er wird oft als solider
“Alltags-Bourbon” gelobt, der sich gut für Mixgetränke
wie Whiskey Cola oder Old Fashioned eignet, aber auch pur
getrunken werden kann. Trotz seines günstigen Preises hat
auch Western Gold bei Spirituosenwettbewerben mehrfach
Medaillen gewonnen, was seine solide Qualität
unterstreicht. Für viele Einsteiger ist er der erste
Kontakt mit der Kategorie Bourbon und beweist, dass die
strengen amerikanischen Produktionsregeln selbst bei
günstigen Abfüllungen für ein verlässliches
Geschmackserlebnis sorgen.






Der Beitrag Folge 96 – Die Hoffnung stirbt zuletzt erschien
zuerst auf Grab The Glass Podcast.

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