Podcaster
Episoden
02.06.2025
32 Minuten
"Wir hätten so gern die ganze Welt beglückt", schrieb Joseph
Alexander Helfert 1898 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der
Wiener Revolution von 1848. Für die Wiener Historikerin Gabriella
Hauch ist die Wiener Revolution von 1848 ein "geschichtspolitischer
Traditionsknotenpunkt", in dem sozialdemokratische, bürgerliche und
liberale Strömungen ihre ideologischen und organisatorischen
Wurzeln fanden. In ihrer Lecture beschreibt Hauch anschaulich das
Revolutionsjahr mit all seinen Fortschritten und Rückschlägen und
streicht dabei besonders die inneren Widersprüche hervor. Das
Streben nach Freiheit, Gleichheit und Mitbestimmung stand spürbaren
Differenzen entlang von Nationalität, Klasse und Geschlecht
gegenüber. Dieser Widerspruch, so Hauch, stecke bis heute ungelöst
als Stachel im Fleisch der bürgerlichen Moderne.
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08.05.2025
45 Minuten
Es ist eine Geschichte des Niedergangs. Mit dem Beginn des
Britischen Mandats in Palästina 1920 entstanden dort
unterschiedliche politische Strömungen. Darunter auch solche, die
sich selbst als politisch links und gesellschaftsverändernd
verstanden. Der Nahostexperte Thomas Schmidinger erklärt im
Gespräch mit RI-Direktorin Maria Maltschnig die historischen
Hintergründe, die internationalen Einflüsse und die fundamentalen
Auseinandersetzungen über die politische Ausrichtung und die damit
verbundenen Methoden der Linken in Palästina. Eine zentrale Frage
war immer, wie stark die nationale Frage vor den gesellschaftlichen
Veränderungsanspruch gestellt wird. Heute ist letzterer kaum mehr
vorhanden und die linken Gruppierungen marginalisiert. In welche
Richtung sich die aktuellen Proteste gegen die Hamas im
Gazastreifen entwickeln können, ist offen. So lange der Krieg in
Gaza andauert und es keine Perspektive auf Frieden gibt, ist ein
Aufbau annähernd demokratischer Institutionen nicht denkbar, so
Schmidinger.
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25.04.2025
43 Minuten
Am 27. April 1945 proklamierte die provisorische Regierung die
Wiederherstellung und Unabhängigkeit Österreichs als demokratische
Republik. Autor der Erklärung war Staatskanzler Karl Renner. Das
Bekenntnis zu einer österreichischen Schuld suchte man darin noch
vergeblich und die Suche nach einem breiten Verständnis einer
österreichischen Identität sollte noch ein langer Weg werden. Die
Zweite Republik wurde schlussendlich eine Erfolgsgeschichte. Ihren
Beginn und die ersten Schritte des schwierigen und ambivalenten
Weges erzählt in dieser Lecture Michael Rosecker, stellvertretender
Direktor des Karl-Renner-Instituts und wissenschaftlicher Leiter
des Karl-Renner-Museums in Gloggnitz.
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05.02.2025
42 Minuten
Wie denkt die Bevölkerung über Sicherheit, Krieg und Frieden? Seit
einigen Jahren erhebt die Friedrich-Ebert-Stiftung in mehreren
Ländern vergleichende Daten dazu. Sie geben Aufschluss darüber, wie
sich die Einstellungen zu Verteidigungspolitik, Sicherheit,
Sanktionen und Frieden seit dem Beginn des russischen
Angriffskriegs gegen die Ukraine verändert haben. Christos
Katsioulis, der Leiter des Wiener Büros der
Friedrich-Ebert-Stiftung für internationale Zusammenarbeit, spricht
in dieser Folge mit RI-Direktorin Maria Maltschnig darüber, welche
Ableitungen die aktuellen Ergebnisse des "Security Radars" für die
Zukunft der europäischen Sicherheitspolitik, die Bemühungen für ein
Ende des Krieges in der Ukraine und die zukünftigen Beziehungen
zwischen der EU und Russland nahelegen. Der Weg zum Frieden sei ein
schmaler Grat, aber das Wohlstandsversprechen und die
Kooperationsfähigkeit der EU seien eine gute Basis für einen Blick
nach vorne, so Katsioulis. Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass
auch in der Sicherheitspolitik die Verteilungsfrage eine stärkere
Rolle spielen muss, um den Lebensstandard in Europa zu sichern.
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07.08.2024
35 Minuten
Im Superwahljahr 2024 stellt sich weltweit die Frage, ob die
Demokratien den autoritären Kräften standhalten. In vielen Analysen
dazu werden Parallelen zum Europa der 1930er Jahre gezogen. Ein
Aspekt der dabei vermehrt zur Sprache kommt ist, dass sich damals
das Unternehmerlager mehrheitlich nicht für die Demokratie
positioniert hat. Heute sagt etwa der langjährige Siemens-Chef Joe
Kaeser, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Elite dürfe den
Fehler von 1933 nicht wiederholen und müsse Position beziehen gegen
Rechts. Inwieweit sich Unternehmen für die Demokratie einsetzen
können und sollen überlegt mittlerweile auch die Wissenschaft.
Markus Scholz, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der TU
Dresden, forscht zu dem Thema. Mit RI-Direktorin Maria Maltschnig
spricht er über Möglichkeiten und Grenzen des demokratischen
Engagements von Unternehmen, schildert konkrete Beispiele dafür und
erklärt warum die Beschäftigung mit politischen Fragen für viele
Unternehmen aktuell stark an Bedeutung gewinnt.
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Über diesen Podcast
Reden wir über die großen politischen Fragen unserer Zeit.
„Rotfunk“ ist der regelmäßige Podcast des Karl-Renner-Instituts.
Direktorin Maria Maltschnig führt mit ihren Gästen Gespräche über
Politik und Gesellschaft. Ergänzt werden diese Diskussionen durch
Lectures, Vorträge von renommierten Expertinnen und Experten, zum
jeweiligen Thema. „Rotfunk“, das sind Gedanken über die Soziale
Demokratie zum Zuhören – für alle politisch interessierten
Menschen.
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