Podcaster
Episoden
25.11.2025
26 Minuten
Die Migros wächst – aber der Kampf geht weiter. Duttweiler bleibt
eine Bedrohung für Lebensmittelläden und Hersteller. Auf deren
Boykotte reagiert er mit eigenen Produkten, kopiert Markenartikel
und provoziert Prozesse. Der Kampf gipfelt in einem vom Bundesrat
verfügten Filialverbot. Gottlieb Duttweilers Migroswagen kommen gut
an in der Stadt Zürich. Und bald eröffnet er auch den ersten
stationären Laden. Die Konkurrenz sieht das gar nicht gern. Die
Lebensmittelvereine und Konsumgenossenschaften reagieren mit
Einschüchterungsversuchen. Hersteller boykottieren die Migros. Um
diese zu umgehen, beginnt Duttweiler selber Produkte herzustellen –
sein erster eigener Betrieb ist eine Süssmost-Fabrik in Meilen am
Zürichsee. Und es folgen viele weitere. Der Migros-Gründer kopiert
Markenartikel, die gleichwertig sind, aber günstiger – und er
provoziert mit einer phantasievollen Namensgebung. Dadurch handelt
er sich viele Prozesse ein – und nutzt die Bühne, sich als Kämpfer
für die schwachen Konsumentinnen darzustellen. Auch bei der
Expansion in andere Kantone kommt es zu Konflikten mit den
Behörden. Sie versuchen ihn mit höheren Gebühren und angepassten
Gesetzen zu bremsen. Duttweiler organisiert Referenden. Er hat die
meisten Parteien gegen sich – und kann auch die Stimmberechtigten
nicht immer überzeugen. 1933 kommt es ganz dick für die Migros. Der
Bundesrat beschliesst ein Filialverbot. Es ist die Antwort der
Politik auf die Sorgen der kleinen Ladenbesitzer. Rechtsgerichtete
Kreise formieren sich zur Mittelstandsbewegung, die Massnahmen zum
Schutz der Branche fordert. Das Filialverbot ist zuerst auf zwei
Jahre begrenzt. Aber das Parlament verlängert es mehrmals. Vom
Verbot befreit wird nur, wer sich mit dem Schweizerischen
Gewerbeverband über Erweiterungen einigen kann. Die Migros bleibt
aussen vor. Gottlieb Duttweiler sind zwölf Jahre lang die Hände
gebunden. ______________________ In dieser Episode zu hören: ·
Katja Girschik, Wirtschaftshistorikerin ZHAW · Matthias Heim,
Wirtschaftsredaktor SRF ______________________ Quellen: Literatur:
Riess, Kurt: Gottlieb Duttweiler. Europa Verlag Zürich. 2011
Häsler, Alfred: Das Abenteuer Migros. Migros-Genossenschafts-Bund.
1985 Film: «Dutti der Riese» (Martin Witz, 2007):
https://www.youtube.com/watch?v=BZyRVOWKIx0 Webseite
Migros-Genossenschaftsbund
https://corporate.migros.ch/de/ueber-uns/unsere-geschichte Archiv
Migros Genossenschaftsbund ______________________ Hast du Feedback,
Fragen oder Wünsche? Wir freuen uns auf deine Nachricht via
geschichte@srf.ch – und wenn du deinen Freund:innen von uns
erzählst.
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11.11.2025
27 Minuten
Er sagt, er habe schon als Kind für die Schwachen gekämpft. Und er
weiss, was es heisst, zu scheitern. Vor 100 Jahren gründet Gottlieb
Duttweiler die Migros. Er schickt in Zürich die ersten
Verkaufswagen los. Bis heute ist Duttweiler ein Mythos, den die
Migros auch geschickt zu pflegen weiss. Es ist das Jahr 1925. Im
Schweizer Detailhandel haben die Lebensmittelvereine das Sagen. Und
Gottlieb Duttweiler fordert sie heraus. Mit seiner Idee: «Der
Hausfrau die Ware auf dem direkten Weg mit einem Wagen
nahezubringen». Und so die Lebensmittel günstiger als die
Konkurrenz zu verkaufen. Duttweiler - 1888 in Zürich geboren -
entwickelt schon früh ein kaufmännisches Flair. Er verdient in der
Schulzeit Geld mit dem Züchten von Kaninchen. Nach einer
kaufmännischen Lehre wird Duttweiler zum erfolgreichen Händler.
Lernt die Frau seines Lebens, Adele, kennen. Und wird sehr rasch
sehr reich. Doch wie gewonnen, so zerronnen. Nach dem ersten
Weltkrieg verliert die Schweiz ihre Rolle als
Lebensmitteldrehscheibe – Duttweiler verspekuliert sich als
Teilhaber seiner Lehrfirma und muss sie liquidieren. Er wandert
nach Brasilien aus – wo es aber seine Frau nicht lange aushält.
Zurück in der Schweiz ist Duttweiler ein zweimal gescheiterter
junger Mann – er findet keine Stelle. Und packt seine «letzte
Chance». Er will ein Konzept aus den USA kopieren. Auf einer Reise
hat er von grossen Omnibussen gehört hat, die mit Lebensmitteln
durchs Land fahren. Die Lebensmittel günstiger verkaufen:
Duttweiler überlässt nichts dem Zufall. Er plant alles sehr
detailliert – und im Geheimen. Denn er ahnt schon, dass die
Konkurrenz nicht begeistert sein würde. Die versucht ihn zu
stoppen. Duttweilers Migroswagen werden verfolgt. Die Polizei droht
mit Bussen. Und es gibt möglicherweise auch Sabotage. Es ist der
Beginn eines langen Kampfes. Doch die Migroswagen bleiben.
____________________ In dieser Episode zu hören: · Katja Girschik,
Wirtschaftshistorikerin ZHAW · Matthias Heim, Wirtschaftsredaktor
SRF ____________________ Quellen: Literatur: Riess, Kurt: Gottlieb
Duttweiler. Europa Verlag Zürich. 2011 Film: «Dutti der Riese»
(Martin Witz, 2007): https://www.youtube.com/watch?v=BZyRVOWKIx0
Webseite Migros-Genossenschaftsbund
https://corporate.migros.ch/de/ueber-uns/unsere-geschichte Archiv
Migros Genossenschaftsbund ____________________ Hast du Feedback,
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geschichte@srf.ch – und wenn du deinen Freund:innen von uns
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28.10.2025
31 Minuten
Im letzten Kriegswinter 1944/45 reist der Berner Offizier Fritz
Dasen mitten ins zerbombte Nazi-Deutschland. In Schweizer Diensten
kontrolliert er als Kriegsgefangenen-Inspektor Lager und
Gefängnisse. Auf seinen Inspektions-Reisen spricht Fritz Dasen mit
britischen und amerikanischen Kriegsgefangenen – und versucht bei
den deutschen Lagerkommandanten kleine Verbesserungen zu erreichen:
ein warmes Essen, ein Gespräch, ein Moment Menschlichkeit im Grauen
des Krieges. Der SRF-Podcast «Geschichte – Schweizer im Dritten
Reich» erzählt Dasens fast vergessene Mission: die Arbeit der
Schweizer Kriegsgefangenen-Inspektoren, die mitten im Untergang des
«Dritten Reichs» unter Lebensgefahr für die Einhaltung des
Völkerrechts kämpften. In der Episode zu hören: -Simone Hofstetter,
Historikerin -Sascha Zala, Historiker und Direktor der
Forschungsstelle Diplomatische Dokumente der Schweiz (Dodis)
Quellen: -Masterarbeit Simone Hofstetter , Historisches Seminar der
Universität Zürich (2011) "Schweizer Schutzmachttätigkeit im Rahmen
der Genfer Konventionen während des Zweiten Weltkriegs in
Deutschland" -Erlebnisbericht Fritz Dasen vom August 1945
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14.10.2025
35 Minuten
Die Geschichte des Baslers Karl Ernst Krafft, der für die Nazis die
Sterne las und dann fallengelassen wurde. Karl Ernst Krafft lebt
vom Mythos als Hitlers Hofastrologe und betreibt Propaganda für die
Nazis. Für das Propagandaministerium von Josef Goebbels erstellt
der Schweizer Prognosen, die einen positiven Kriegsverlauf für
Deutschland voraussagen. Goebbels nutzt die Arbeit für
psychologische Kriegsführung. Krafft hofft lange auf Anerkennung
für seine Arbeit. Aber die Nazis verbieten die Astrologie offiziell
und nehmen in einer sogenannten Aktion gegen Geheimlehren hunderte
Menschen fest. Krafft verweigert schliesslich die Arbeit und kommt
ins Konzentrationslager. In der Episode zu hören: -Mischa
Hauswirth, Basler Journalist und Autor -Dr. Astrid Ley, fachliche
und organisatorische Leiterin Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Literatur: Ellic Howe: Uranias Kinder: Die seltsame Welt der
Astrologen und das Dritte Reich. Verlag Beltz Athenäum, 1995 Mischa
Hauswirth: Hitlers Astrologe, IL-Verlag, Basel Weitere Quelle:
Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
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30.09.2025
36 Minuten
Eine Schweizer Arzttochter, die sich in den Dienst der Gestapo
stellt. Eine Frau zwischen den Rollen von Täterin und Opfer:
Spionin, Gefangene, Blockälteste im KZ Ravensbrück – und
schliesslich verurteilte Kriegsverbrecherin. Carmen Mory ist
lebenslustig, sprachgewandt, die Welt steht ihr offen. Doch sie
lässt sich auf die NS-Diktatur ein: Als Gestapo-Spionin pendelt sie
zwischen Berlin, Zürich und Paris, lebt auf grossem Fuss, verrät
Menschen, und landet schliesslich selbst im KZ Ravensbrück. Nach
dem Krieg wird Mory von ehemaligen Mithäftlingen beschuldigt an
Selektionen teilgenommen und selbst gemordet zu haben. Im ersten
Hamburger Ravensbrück-Prozess wird sie am 3. Februar 1947 zum Tode
verurteilt. In der Episode zu hören: • Caterina Abbati, Berner
Historikerin und Autorin • Andrea Genest, Leiterin Gedenkstätte
Ravensbrück Quellen: Literatur: Caterina Abbati: Ich, Carmen Mory.
Das Leben einer Berner Arzttochter und Gestapo-Agentin (1906–1947).
Chronos, Zürich 1999. Film: DOK: Der Todesengel aus Adelboden:
Regie Michael Hegglin 2008 Mahn und Gedenkstätte Ravensbrück Musik:
Ensemble Cantaderas - "OLVIDADAS - die Vergessenen" zu Ehren der
spanischen Frauen, die zwischen 1939 und 1945 in das
Konzentrationslager Ravensbrück deportiert wurden.
___________________ Hier lernt ihr die Geschichte so richtig kennen
– mit all ihren Eigenarten, Erfolgen, Fails, Persönlichkeiten und
Dramen. Im Podcast «Geschichte» (ehemals «Zeitblende») von SRF
Wissen tauchen wir in die Schweizer Vergangenheit ein – und möchten
verstehen, wie sie unsere Gegenwart prägt. Habt ihr
Themenvorschläge oder Feedback? Meldet euch bei geschichte@srf.ch.
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Über diesen Podcast
Hier lernt ihr die Schweizer Geschichte so richtig kennen – mit all
ihren Eigenarten, Erfolgen, Fails, Persönlichkeiten und Dramen. Im
Podcast «Geschichte» (ehemals «Zeitblende») von SRF Wissen tauchen
wir in die Schweizer Vergangenheit ein – und möchten verstehen, wie
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