Podcaster
Episoden
14.11.2025
34 Minuten
Die Episode beleuchtet die juristische und organisatorische
Dimension des Prozesses gegen den Attentäter Taleb A. in Magdeburg.
Christian Löffler, Pressesprecher des Landgerichts Magdeburg,
schildert die Abläufe hinter den Kulissen eines der größten
Strafverfahren der deutschen Nachkriegsgeschichte und beschreibt
seine persönlichen Eindrücke in den Stunden nach dem Anschlag.
Löffler erinnert sich an den Moment, als Sirenen und Hubschrauber
über der Stadt zu hören waren und die ersten Meldungen über die Tat
eintrafen. Er spricht über den Schock, die Ungewissheit und die
Herausforderung, zwischen Gerüchten und verlässlichen Informationen
zu unterscheiden. Trotz der Erschütterung betont er, wie wichtig es
ist, als Gesellschaft handlungsfähig zu bleiben und nicht in Angst
zu verharren. Die Hosts Stefan B. Westphal und Rainer Schweingel
führen durch das Gespräch, das Einblicke in die Zuständigkeiten,
die logistischen Vorbereitungen und die Sicherheitsmaßnahmen des
Prozesses bietet. Löffler erklärt, wie die Justiz interdisziplinär
arbeitet, um ein faires, transparentes und rechtssicheres Verfahren
zu gewährleisten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Rolle der Opfer im
Strafprozess. Löffler verdeutlicht, dass die Nebenklage nicht nur
ein juristisches Instrument ist, sondern den Betroffenen eine
Stimme und Beteiligung ermöglicht. Der Prozess diene damit nicht
allein der Feststellung von Schuld, sondern auch der Anerkennung
des erlittenen Leids. Die Episode vermittelt, wie akribisch die
Justiz arbeitet, um den Rechtsstaat auch in Extremsituationen
aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig wird sichtbar, welche emotionale
und organisatorische Belastung ein solches Verfahren für alle
Beteiligten bedeutet – von den Opfern bis zu den Verantwortlichen
in der Justiz. Ein eindrucksvolles Beispiel für die Stärke der
rechtsstaatlichen Prinzipien und den respektvollen Umgang mit den
Folgen einer nationalen Tragödie. 0:14 Willkommen im Podcast 0:20
Der Anschlag in Magdeburg 2:56 Die Auswirkungen des Vorfalls 4:50
Vorbereitung des Mammutprozesses 5:12 Die Rolle der Richter 9:30
Zusammensetzung des Gerichts 11:04 Umgang mit großen Prozessen
12:59 Errichtung eines neuen Gerichtsgebäudes 16:25 Die
Prozessbegleitung für Opfer 17:27 Der Prozess und seine
Öffentlichkeitswirkung 25:37 Rechte des Angeklagten 28:52 Revision
und Berufung im Prozess 31:08 Entscheidung über die Prozessführung
32:47 Ausblick auf das Urteil 33:20 Verabschiedung und Ende der
Folge
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14.11.2025
26 Minuten
Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt am 20. Dezember
2024 hat nicht nur unermessliches Leid verursacht, sondern auch das
Herz der Stadt – ihre Innenstadt – tief getroffen. In dieser
Episode von „Drei Minuten Terror“ sprechen Stefan B. Westphal und
Rainer Schweingel mit Christian Gülck, dem Vertreter der
Händlergemeinschaft IG Innenstadt Magdeburg, über die Folgen der
Tragödie für Handel, Gemeinschaft und Stadtleben. Gülck erinnert
sich an die chaotischen Stunden des Anschlags: an die anfängliche
Ungewissheit, die bedrückende Stille nach der Nachricht und die
Erschütterung, als das Ausmaß klar wurde. Die Bilder der
betroffenen Menschen, sagt er, habe er bis heute nicht vergessen.
Er schildert die Arbeit der IG Innenstadt, die mit ihren rund 40
Mitgliedern aus Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistung seit
Jahren daran arbeitet, das Zentrum Magdeburgs lebendig zu halten.
Nach dem Anschlag stand die Gemeinschaft vor der schwierigsten
Bewährungsprobe ihrer Geschichte – wirtschaftlich, emotional und
organisatorisch. Im Gespräch wird deutlich, wie sehr das
Weihnachtsgeschäft, das für viele Betriebe existenziell ist, durch
den Anschlag eingebrochen ist. Gülck beschreibt die tiefe
Verunsicherung, aber auch die Solidarität unter den Händlerinnen
und Händlern. Zugleich blickt er nach vorn: Der Weihnachtsmarkt
soll künftig wieder ein Ort der Begegnung und des Lichts werden –
im Bewusstsein der Trauer, aber auch als Symbol des Zusammenhalts.
Ein weiterer Schwerpunkt der Episode liegt auf den Fragen nach
Sicherheit und Atmosphäre in der Innenstadt. Gülck plädiert für ein
Gleichgewicht zwischen Schutz und Offenheit: Sicherheitskonzepte
seien notwendig, dürften aber nicht zu einem Klima der Angst
führen. „Die Menschen sollen sich sicher fühlen – aber nicht
beobachtet“, betont er. Auch der Wandel des Einzelhandels und die
Konkurrenz des Online-Shoppings spielen eine zentrale Rolle. Gülck
fordert neue Ideen, um die Innenstadt als Erlebnisraum zu stärken –
durch Veranstaltungen, Kooperationen und emotionale Bindung an die
Stadt. Mit Aktionen wie „I Love Magdeburg“ will die IG Innenstadt
ein Zeichen für Optimismus und Zusammenhalt setzen. Trotz aller
Herausforderungen überwiegt am Ende der Glaube an die Zukunft.
Christian Gülck ist überzeugt: Wenn Stadt, Handel und Bürger
gemeinsam an einem Strang ziehen, kann Magdeburg aus der Krise
gestärkt hervorgehen. 0:15 Willkommen zu 3 Minuten Terror 1:04
Erster Kontakt mit dem Anschlag 2:41 Die IG Innenstadt Magdeburg
3:59 Auswirkungen auf den Einzelhandel 5:48 Bedeutung des
Weihnachtsmarktes 6:33 Umgestaltung des Weihnachtsmarktes 8:40
Sicherheit im Einkaufserlebnis 10:50 Zukunft des Weihnachtsmarktes
2025 12:00 Reaktionen der Händler 13:06 Werbung für die Innenstadt
14:25 Kompensation von Umsatzverlusten 15:08 Prognosen für das
Weihnachtsgeschäft 15:56 Aktionen gegen Umsatzrückgang 17:05
Politische Unterstützung für Händler 19:46 Herausforderungen für
den Einzelhandel 20:12 Hoffnung für die Innenstadt 22:22 Kunden in
die Innenstadt locken 23:13 Lernen von anderen Städten 24:20
Zusammenarbeit unter Händlern 25:21 Abschluss und Ausblick auf den
Weihnachtsmarkt
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07.11.2025
46 Minuten
In dieser eindringlichen Episode von „Drei Minuten Terror“ sprechen
Stefan B. Westphal und Rainer Schweingel mit Matthias Schneider –
einem Betroffenen der Magdeburger Amokfahrt, der seinen wahren
Namen nicht nennen möchte. Er schildert den Moment, als er in einem
Video erkennen musste, dass seine Frau unter den Opfern war –
blutverschmiert, umgeben von Schreien. Seine Erzählung gibt einen
erschütternden Einblick in die Sekunden des Schocks, die Stunden
der Ungewissheit und die langen Monate danach. Matthias berichtet,
wie schwer es war, nicht sofort zum Tatort zu eilen, und wie das
Wiedersehen im Krankenhaus zugleich Erleichterung und tiefe
Verzweiflung brachte. Er beschreibt das Leben nach dem Trauma, die
Angst seiner Frau vor Menschenmengen und den mühsamen Versuch, in
eine neue Normalität zurückzufinden. Ein besonders bedrückender
Abschnitt der Episode ist der Moment, als Matthias und seine Frau
einen Brief des Täters erhielten – mit einer vermeintlichen
Entschuldigung und wirren politischen Aussagen. Diese Erfahrung
wirft drängende Fragen auf: Wie gut schützt das Rechtssystem die
Opfer wirklich? Und warum stehen Täter so oft im Fokus der
Öffentlichkeit statt der Leidtragenden? Mit großer emotionaler
Intensität und ungeschönter Offenheit zeigt diese Folge, wie tief
ein Anschlag in das Leben von Familien eingreift – und wie
schwierig der Weg zurück in den Alltag sein kann. Kapitelmarken:
00:00:13 Willkommen im Podcast 00:00:53 Der Tag des Anschlags
00:03:44 Wiedersehen mit der Frau 00:05:22 Hilfe im Krankenhaus
00:06:10 Der Weg zur Normalität 00:08:03 Über den Umgang mit Trauma
00:10:13 Der Brief des Täters 00:26:36 Fragen zur Adressweitergabe
00:29:26 Medienberichterstattung über den Anschlag 00:37:31
Forderungen an die Gesellschaft 00:40:12 Wut und Enttäuschung
00:43:11 Umgang mit dem Brief des Täters 00:44:51
Weihnachtsmarktbesuch in der Zukunft
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07.11.2025
44 Minuten
Am 20. Dezember 2024 erschüttert ein schrecklicher Anschlag den
Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Fünf Menschen sterben, mehr als
zweihundert werden verletzt. In der ersten Episode des Podcasts
„Drei Minuten Terror“ sprechen Stefan B. Westphal und Rainer
Schweingel mit Mark Rath, dem Chefredakteur der Mitteldeutschen
Zeitung und der Volksstimme, über diesen Tag, der Sachsen-Anhalt
verändert hat. Rath erinnert sich an die Minuten, in denen aus
einer Routine-Weihnachtsfeier plötzlich eine Katastrophe wurde. Er
schildert, wie die Redaktion in Barleben auf den Anschlag
reagierte, wie Entscheidungen über Bilder, Videos und Worte
getroffen wurden – und wie schwierig es war, zwischen Information
und Pietät die richtige Balance zu finden. Die Episode beleuchtet
die journalistische Arbeit inmitten des Chaos: Wie Fakten
verifiziert, Gerüchte gestoppt und Opfer geschützt werden. Es geht
um ethische Grenzen, persönliche Betroffenheit und den Druck, in
einer Ausnahmesituation professionell zu bleiben. „Eine ganze Stadt
scheint wie gelähmt“, heißt es in einem Beitrag, der die Stimmung
jener Tage einfängt. Doch auch Hoffnung klingt an: „Es darf am Ende
des Weihnachtsmarkts nicht heißen, es waren 20 Prozent weniger da,
sondern 20 Prozent mehr – sonst hat am Ende der Terror doch noch
gewonnen.“ Diese erste Folge zeigt, wie Medien Verantwortung
übernehmen – und wie schwer es ist, Worte zu finden, wenn eine
ganze Stadt sprachlos ist. 00:00:17 Ein Tag der Dunkelheit 00:24:27
Aufräumarbeiten nach dem Anschlag 00:25:23 Kritik an Polizei und
Sicherheitsbehörden 00:32:07 Lektionen aus der Berichterstattung
00:37:27 Opferperspektive im Fokus 00:40:31 Der Prozess und seine
Begleitung 00:43:24 Abschluss der ersten Folge
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07.11.2025
32 Minuten
Holger Stahlknecht, Rechtsanwalt und ehemaliger Innenminister von
Sachsen-Anhalt, spricht im Gespräch mit Stefan B. Westphal und
Rainer Schweingel über seine Rolle als Vertreter der Opfer im
Prozess zur Amokfahrt von Magdeburg – einem der bedeutendsten
Strafverfahren der deutschen Nachkriegsgeschichte. Er erinnert sich
an den Moment, als er während einer Weihnachtsfeier in Halle vom
Anschlag erfuhr, und beschreibt, wie ihn die Nachricht über die
getöteten und verletzten Menschen persönlich und beruflich tief
erschütterte. Stahlknecht gewährt Einblicke in die juristische und
emotionale Dimension seiner Arbeit mit traumatisierten Betroffenen,
in die Herausforderungen, Erwartungen und Belastungen, die mit
einem Verfahren dieser Größenordnung verbunden sind. 344 Verletzte
und sechs Todesopfer – diese Zahlen verdeutlichen die enorme
Verantwortung, der sich Justiz und Gesellschaft stellen müssen.
Stahlknecht betont die Bedeutung eines fairen Prozesses, einer
konsequenten Aufarbeitung und eines wirksamen Opferschutzes.
Zugleich richtet er den Blick nach vorn: auf strukturelle
Konsequenzen, bessere Sicherheitskonzepte und die Frage, wie
Betroffene langfristig unterstützt werden können. Ein
eindrucksvolles Gespräch über Verantwortung, Gerechtigkeit und
Menschlichkeit im Angesicht einer Tragödie, das verdeutlicht, dass
hinter jedem Verfahren ein menschliches Schicksal steht – und die
Hoffnung, dass Recht auch Heilung bedeuten kann. Kapitelmarken:
00:00:14 Die Verhandlung zur Amokfahrt in Magdeburg 00:01:31
Emotionale Reaktionen auf den Anschlag 00:03:56 Anwaltliche
Vertretung der Opfer 00:05:17 Herausforderungen für Anwälte und
Opfer 00:07:27 Erwartungen der Opfer an den Prozess 00:13:29
Juristische Besonderheiten des Falls 00:15:25 Verfahrensablauf und
-dauer 00:19:31 Ziele der Hinterbliebenen im Prozess 00:22:05
Verbesserung des Opferschutzes 00:22:57 Vorbereitung der Mandanten
auf den Prozess 00:28:31 Zivilrechtliche Ansprüche und
Folgeverfahren 00:30:32 Ausblick auf das Urteil
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Über diesen Podcast
Drei Minuten die ein ganzes Land erschüttert haben. Am 20. Dezember
2024 rast Taleb A. mit einem Mietwagen über den Weihnachtsmarkt von
Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg. Sechs Tote und hunderte
Verletzte sind die traurige Bilanz. Für MZ und Volksstimme sprechen
Stefan B. Westphal und Rainer Schweingel mit Menschen die direkt
oder indirekt von der Tat betroffen sind, oder mit ihr zu tun
haben. Angehörige von Opfern, Politiker, Anwälte, Richter und viele
mehr kommen zu Wort.
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