Podcaster
Episoden
28.11.2025
13 Minuten
Heute werden wir einen Blick auf den ukrainischen Sumo-Ringer
Aonishiki, der in Fukuoka den Titel des Ozeki geholt hat.
Außerdem haben die Steuereinnahmen für FY 2025 die
80-Milliarden-Yen-Marke geknackt und die China-Japan-Beziehungen
sind weiterhin auf Talfahrt.
Moderation & Produktion
Julia Shimura, freie Journalistin und Stringerin in Japan (FAZ,
ARD, etc.)
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21.11.2025
12 Minuten
In dieser Folge fassen wir die jüngsten Entwicklungen im Prozess
gegen Tetsuya Yamagami zusammen. Der Fall offenbart ein komplexes
Zusammenspiel aus familiärer Tragödie, religiösem Missbrauch und
sozialer Not. Inhaltlich geht es um Suizid, Armut und die
zerstörerische Wirkung der Moon-Sekte auf eine japanische
Familie.
Familiäre Vorgeschichte und frühe Verluste
Yamagami wuchs in Nara mit seiner Mutter und zwei Geschwistern
auf.
• Der Vater beging 1984 Suizid.
• Finanzielle Not verhinderte den Besuch weiterführender Schulen
für die Kinder.
• Der Bruder nahm sich 2015 das Leben, die Schwester beschreibt
die Kindheit als "hart" und dass sie "sterben wollte“.
• Bereits 2005 plante Yamagami seinen eigenen Freitod.
Ein Leben im Schatten der Moon-Sekte
Die Mutter schloss sich Anfang der 90er Jahre der Moon-Sekte an
und spendete nach eigener Aussage ihr gesamtes Vermögen – über
100 Milliarden Yen.
• Die Mutter zeigt Reue, hält aber am Glauben fest und äußert nur
indirekt den Wunsch, auszutreten.
• Sie habe ihren Glauben und ihre Familie schützen wollen.
Belastetes Verhältnis zwischen Mutter und Sohn
Yamagami beschreibt die Sekte als Ursache der familiären
Zerstörung.
• In veröffentlichten E-Mails wirft er der Mutter vor, sich „in
die Sklaverei verkauft“ und ob es „nicht besser sei, sie zu töten
und die Versicherung zu kassieren“.
• Im Gericht erklärt er, dass seine Mutter keine schlechte Person
sei, sondern die Spenden das zentrale Problem gewesen sei.
Der Weg zur Tat
Yamagami gesteht das Attentat und zeigt Reue.
• Er akzeptiert das Urteil als Konsequenz seiner Tat.
• Die Schüsse auf Abe sind eine Verzweiflungstat, auch wenn dies
die Verantwortung nicht mindert.
Gesellschaftlicher Kontext
Der Fall steht nicht isoliert.
• Die Moon-Sekte hat über Jahrzehnte japanische Frauen
rekrutiert, um sie mit koreanischen Männern zu verheiraten.
• Massenhochzeiten prägten das öffentliche Bild der 1980er Jahre.
Quellen (Auswahl)
https://www3.nhk.or.jp/nhkworld/en/news/20251120_21/
https://mainichi.jp/english/articles/20251120/p2a/00m/0na/018000c
https://mainichi.jp/articles/20251027/k00/00m/040/139000c
https://digital.asahi.com/articles/ASTBW470JTBWPTIL00RM.html
https://www.youtube.com/watch?v=W58FB7HUrK0
https://www.youtube.com/watch?v=kjFqhwMvjiI
https://www.youtube.com/watch?v=vm7Q0i8S1FM
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14.11.2025
13 Minuten
In dieser Folge geht es um die sicherheitspolitischen Pläne der
Regierung Takaichi, neue Spannungen in den Beziehungen zu China
sowie die Frage, wie stabil die aktuelle Inflation in Japan
wirklich ist.
Sicherheitspolitik und Geheimdienstpläne
Ein neu geschaffenes LDP-Gremium berät derzeit über strukturelle
Veränderungen im Sicherheitsapparat.
Zentrale Elemente:
Aufbau eines nationalen Nachrichtendienstes.
Stärkung der Regierungszentrale.
Ausbau der Auslandsaufklärung.
Diese Überlegungen fallen in eine Phase, in der die Regierung die
drei grundlegenden Sicherheitsdokumente Japans überarbeiten
möchte, darunter die Prinzipien, die dem Land den Besitz und
Einsatz von Atomwaffen untersagen. Zusätzliche außenpolitische
Irritation entstand durch Takaichis Aussage, eine Invasion
Taiwans würde automatisch einen Krisenzustand Japans auslösen.
Diese Formulierung liegt deutlich über der bisherigen offiziellen
Linie und hat zu scharfen Reaktionen aus China geführt.
Inflation, Löhne und der Kurs der BOJ
Wirtschaftlich steht Japan weiterhin vor der Frage, ob sich eine
stabile, nachhaltige Inflation etablieren kann. BOJ-Chef Ueda
betont das Ziel einer moderaten Teuerung, die von höheren
Einkommen und realem Wachstum begleitet wird. Für die Regierung
entspricht dies grundsätzlich der eigenen Linie, doch Takaichi
kritisiert die Zentralbank wiederholt für deren Zinspolitik.
Wichtige Punkte:
Die Regierung sieht die aktuelle Preissteigerung als zu
instabil, da sie vor allem vom schwachen Yen getragen wird.
Die Reallöhne sind seit Monaten rückläufig.
Die Regierung setzt auf ein groß angelegtes wirtschaftliches
Stimuluspaket und eine Rückkehr zu einer expansiveren
Geldpolitik, ähnlich der Ära Abe. Das steht jedoch im Gegensatz
zur gegenwärtigen Linie der BOJ, was die wirtschaftspolitische
Umsetzung erschwert.
Quellen (Auswahl)
https://news.web.nhk/newsweb/na/na-k10014976491000
https://www.japantimes.co.jp/news/2025/11/10/japan/nuclear-sub-japan-discuss/
https://sp.m.jiji.com/english/show/43874
https://www.reuters.com/markets/us/boj-targetting-moderate-inflation-backed-by-wage-gains-ueda-says-2025-11-13/?utm_source=chatgpt.com
https://www.cnbc.com/2025/10/30/bank-of-japan-holds-rates-in-first-meeting-after-abenomics-proponent-takaichi-took-power.html
https://mainichi.jp/english/articles/20251106/p2g/00m/0bu/022000c
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07.11.2025
15 Minuten
In dieser Folge analysieren wir die aktuellen politischen
Diskussionen in Japan rund um die sogenannten
„Ausländermaßnahmen“ sowie die Pläne der Regierung, die
Obergrenzen für Arbeitszeiten erneut zu lockern.
(0:32) Ausländermaßnahmen
Diese Woche fand ein hochrangiges Ministertreffen zu neuen
Regelungen rund um „Ausländer“ in Japan statt. Dabei wird nicht
zwischen in Japan lebenden Ausländerinnen und Touristinnen
unterschieden – beide Gruppen werden im politischen Diskurs
zunehmend gemeinsam adressiert.
Wesentliche Punkte:
Maßnahmen gegen Overtourism.
Einschränkungen beim Kauf von Immobilien durch ausländische
Privatpersonen.
Nulltoleranz-Linie gegenüber „Regelverstößen“ durch im Land
lebende Ausländer*innen.
Selbst konservative Medien wie die Yomiuri warnen vor
Unsicherheit am Arbeitsplatz und einer Verschärfung des Klimas
gegenüber ausländischen Communities.
Zusätzlich kündigte Premierministerin Takaichi an:
Eine Überprüfung des aktuellen Migrationssystems.
Diskussion über eine Obergrenze im Gastarbeiterprogramm.
(9:10) Bitte mehr arbeiten
Takaichi erneuert die Forderung, die Beschränkung der maximalen
Arbeitsstunden zu lockern.
Die bestehende Obergrenze wurde einst eingeführt, um das
strukturelle Problem Karoshi (Tod durch Überarbeitung)
einzudämmen.
Hintergrund:
Löhne in Japan stagnieren seit Jahrzehnten.
Viele Menschen sind auf Überstunden als zusätzliche
Einkommensquelle angewiesen.
Überstunden werden in Japan meist ausgezahlt, nicht wie in
Deutschland durch Freizeit kompensiert.
Takaichi argumentiert, dass sinkende Überstundenvergütung dazu
führen könne, dass Menschen andere, unqualifizierte oder prekäre
Nebenjobs aufnehmen.
Gleichzeitig bleibt unerwähnt, dass die Regierung bisher davon
ausging, mehr Freizeit fördere Familiengründung — ein Ziel, das
nun mit den neuen Plänen in Konflikt steht.
Quellen (Auswahl)
https://mainichi.jp/articles/20251105/k00/00m/010/217000c |
「慣れない副業する人が心配」 高市首相、労働時間規制緩和巡り見解 | 毎日新聞
https://www.yomiuri.co.jp/politics/20251105-OYT1T50006/ |
首相、外国人政策見直しで保守層にアピール…一方で急激な規制強化は労働現場に混乱も : 読売新聞
https://digital.asahi.com/articles/ASTC420GKTC4UQIP00RM.html |
政権の外国人政策が始動 「ブレーキ役いない」共生置き去りに懸念も [高市早苗首相 自民党総裁]:朝日新聞
https://news.web.nhk/newsweb/na/na-k10014968491000 | 高市首相 外国人政策
“受け入れのあり方 調査や検討進める” | NHKニュース | 高市内閣、国会、参議院
https://www.sankei.com/article/20251103-HD5COY7QVFNSFEUJRKLPGQLJJ4/
| 受け入れ上限は「特定技能」のみ存在 業界要請で大幅引き上げ 政府の外国人労働者政策 - 産経ニュース
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31.10.2025
20 Minuten
In dieser Folge geht es um drei große Themen, die derzeit Japan
bewegen:
Migration, Erinnerungspolitik und ein ungewöhnliches Tierproblem.
(0:33) Japan und die Ausländer
Am 4. November soll erstmals ein Treffen zur Migrationspolitik
stattfinden – ein wichtiges Anliegen der neuen Premierministerin.
Diskutiert werden der Kauf von Immobilien durch Ausländer, der
Umgang mit ausländischen Straftätern und das Thema Overtourismus.
Vor allem der Immobilienkauf durch chinesische Investoren sorgt
für sicherheitspolitische Bedenken. Auch sollen die
Aufenthaltsregeln für Ausländer verschärft werden.
Beim Thema Overtourismus zeigt sich ein Widerspruch:
Wirtschaftlich ist der Boom wichtig, gesellschaftlich aber
unbeliebt – in den Medien wird er meist negativ geframt.
(8:31) Attentäter auf Abe
Das Attentat auf den früheren Premier Shinzo Abe im Jahr 2022
wirkt bis heute nach. Der Täter, ein Mann mit tragischer
Kindheit, wuchs in einer Familie auf, die ihr gesamtes Vermögen
an die Moon-Sekte (Vereinigungskirche) spendete.
Diese Verbindungen zwischen der Sekte und Politikern der LDP
lösten einen großen Skandal aus, der zahlreiche Karrieren
kostete.
Das Gericht untersucht derzeit detailliert, wie es zum Anschlag
kam. Eine Entscheidung wird für Januar erwartet.
(15:49) Das Kreuz mit den Bären
Japan erlebt derzeit eine ungewöhnliche Welle von Bärenangriffen
– so schlimm wie seit Jahren nicht mehr. Fehlende Nahrung in den
Bergen treibt die Tiere in Dörfer und Städte.
Die Regierung reagiert: Verteidigungsminister Koizumi lässt die
Selbstverteidigungsstreitkräfte trainieren, um Fallen zu stellen.
Polizisten dürfen nun auch auf Bären schießen – ein Novum.
In Niigata gilt bereits die höchste Warnstufe. Experten rechnen
damit, dass das Problem bis in den Winter anhält.
Quellen (Auswahl)
https://japannews.yomiuri.co.jp/editorial/yomiuri-editorial/20251030-289849/
https://news.yahoo.co.jp/topics/domestic
https://news.yahoo.co.jp/articles/4dfc3b7c1eb4142f769224ed603e2262dfc27518
https://news.yahoo.co.jp/articles/6b03dd16998a0f68aa449230bb603e83c53247f9
https://news.yahoo.co.jp/pickup/6557312
https://news.yahoo.co.jp/articles/585fc60b05d3722277fb4a20945bcc1cd2386950
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Was geschieht in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt?
Welche politischen Entscheidungen werden in Tokyo getroffen – und
wie wirken sie global?
„The Japan Brief“ bietet wöchentlich einen kompakten Überblick
über die wichtigsten Themen aus Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft in Japan. Direkt aus Tokyo – sachlich, verständlich,
aktuell.
Von Julia Shimura.
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