Podcaster
Episoden
19.04.2025
33 Minuten
«Das jüngste Gericht» ist als apokalyptisches Horrorszenario in die
Popkultur eingegangen. Warum aber haben Juden und Christen diesen
Tag herbeigesehnt? Christliche Endzeiterwartung ist keine rein
individualistische «Erfolgsaussicht», sondern auch und ganz
wesentlich Hoffnung für andere. Damit verbindet sich auch die
Aussicht auf den «Tag des Herrn» oder das «letzte Gericht»: Hier
geht es nicht einfach um individuelle Wiedergutmachtung oder
Vergeltung, sondern um die Hoffnung auf ein Zurechtbringen einer
ungerechten Welt und die Sühnung kollektiver Ungerechtigkeiten.
Einmal mehr ergreift Stephan Jütte in diesem Gespräch die
Gelegenheit, für eine evangelische Variante der Lehre vom
«Fegefeuer» zu plädieren…
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19.04.2025
35 Minuten
Die westlichen Kirchen stecken in fundamentalen Krisen. Lässt sich
die Vision des Reiches Gottes festhalten? «Jesus verkündete das
Reich Gottes – gekommen ist die Kirche…» – dieses bekannte Zitat
fasst zusammen, was auch viele Insider als Problem anzeigen: Aus
einer dynamischen Jesusbewegung ist eine konservative Institution
geworden, welche nur noch ein schmales Segment der Gesellschaft
anspricht. Studien der Lebensweltforschung bestätigen dieses Bild
im Wesentlichen. Stephan und Manuel diskutieren zuerst, ob und
warum das überhaupt ein Problem ist – und fragen sich dann, wie die
Zukunft der Kirche(n) aussehen könnte, und ob ein Brückenschlag in
Kirchenferne Milieus möglich ist. Dabei kommt auch die Frage nach
den Motiven auf: Gründen neue Initiativen und innovative Projekte
in einem authentischen Anliegen für die Menschen, oder sind sie
getrieben von der Angst vor einem weiteren Bedeutungsverlust und
dem nackten Selbsterhaltungstrieb?
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19.04.2025
35 Minuten
Gehört die Kirche zum Grundbestand des christlichen Glaubens? Und
wenn ja: Was ist mit Kirche gemeint, und warum könnte das sogar
begeistern? Als Petrus Jesus als den Sohn Gottes bekennt, antwortet
Jesus mit den berühmten Worten: «Ich sage dir: Du bist Petrus, und
auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten
der Hölle sollen sie nicht überwältigen» (Matthäus 16,18;
sinngemäss könnte man auch übersetzen: «… und die Pforten der Hölle
werden ihr nicht standhalten…»). Manuel und Stephan diskutieren
über das Bild von Kirche, das hinter diesem Text steht: Die Kirche
als progressive Kraft, welche die Mächte des Todes zurückdrängt und
der Hölle die Pforten streitig macht… Stephan wird erinnert an die
sogenannte «Höllenfahrt Christi», die in vielen
Glaubensbekenntnissen verankerte Vorstellung also, dass Jesus
Christus nach seinem Tod in die Hölle hinabgestiegen ist, um dort
das Evangelium zu verkündigen und seinen Herrschaftsbereich
auszuweiten. Natürlich sind aus den biblischen Impulsen sehr
verschiedene Vorstellungen der Kirche hervorgegangen. In der
katholischen Kirche dienen die zitierten Jesusworte zur Begründung
einer «apostolischen Suksession»: Petrus wird als Stellvertreter
Gottes auf Erden eingesetzt, und gibt seine Autorität an alle
Folgegenerationen von Kirchenvertretern weiter… Reformiert wird
stärker offenbarungstheologisch argumentiert: Petrus wird als
«Fels» bezeichnet, auf dem die Kirche erbaut wird, weil und
insofern er sich zu Jesus Christus als dem Sohn Gottes bekannt hat:
Kirche ist dort, wo Menschen von der Gegenwart Gottes in Jesus
Christus eingeholt werden…
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19.04.2025
32 Minuten
Der Tod und die Auferstehung von Jesus sind nicht einfach das
Eintrittsticket in den Himmel – sie machen uns in diesem Leben
schon zum Teil einer neuen Geschichte… Im Mittelpunkt des
christlichen Glaubens steht die Person von Jesus Christus – und
genauer: sein Leben, Sterben und seine Auferstehung. Für
Christinnen und Christen war immer klar, das Jesus «für uns»
gestorben und auferstanden ist. Das bedeutete aber nicht einfach,
dass diejenigen, die daran glauben, das Ticket in den Himmel und
die Garantie auf eine jenseitige Belohnung erhalten. Nein: Jesus
hat für seine Nachfolgerinnen und Nachfolger eine Tür in eine neue
Wirklichkeit aufgestossen – er hat sie zum Teil seiner Geschichte
gemacht. Das macht einen Unterschied auch und gerade in diesem
Leben. In der Kirchengeschichte wurde in diesem Zusammenhang oft
von «Heiligung» gesprochen: ein Begriff, der viele
Missverständnisse provoziert hat und manchmal mit einem
christlichen Perfektionismus verbunden wurde, der die Vermeidung
von Fehlern zum höchsten Ziel erklärt. Das ist aber kaum, was Jesus
und die frühe Jesusbewegung im Sinn hatte. Manuel und Stephan
diskutieren über ein alternatives Verständnis von «Heiligung», das
nicht dazu führt, weniger Fehler zu machen, sondern eher dazu, mehr
Fehler zu machen – weil man mehr wagt, weil man inspiriert und
ermächtgigt wurde, sich nicht in einem allzu berechenbaren Leben
einzurichten, sondern im Namen Gottes aufzubrechen… Also:
Waghalsigkeit und Fehlerfreundlichkeit als Kennzeichen der
Nachfolge Jesu?
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Über diesen Podcast
Eine Miniserie über die Glaubensgrundlage des christlichen Glaubens
von Manuel Schmid und Stephan Jütte. Ein Podcast der EKS in
Kooperation mit dem Reflab.
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