Podcaster
Episoden
08.10.2025
26 Minuten
Das Oktoberfest ist ein Fest der Superlative: fast sieben Millionen
Besucher*innen, sieben Millionen ausgeschenkte Maß Bier, Tonnen an
verzehrten Brathendln – und damit auch Haufen an Müll und ein enorm
hoher Energieverbrauch. Doch 16 Tage Feiern und Spaß sind kein
Freifahrtschein, um alle guten Vorsätze in Sachen Nachhaltigkeit
über Bord zu werfen. Wie nachhaltig könnte das größte Volksfest der
Welt eigentlich sein und werden? Und wo sind die Stellschrauben?
Dr. Nana Koschnick, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Sammlung
Stadtkultur des Münchner Stadtmuseums, bringt das Thema auf den
Punkt: Das Oktoberfest ist wie ein Brennglas für die Stadt, denn
hier werden gesellschaftliche Entwicklungen besonders sichtbar. Sie
zeigt, wie sich die Wiesn in den letzten Jahrhunderten entwickelt
hat. Während Besucher*innen im 19. Jahrhundert eigene Bierkrüge
dabei hatten, stehen wir heute vor Bergen von Glasbruch und der
Frage: Wie kann die Wiesn bis 2028 klimaneutral werden?
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01.10.2025
26 Minuten
Jedes Jahr im Spätsommer ist das Oktoberfest in aller Munde und
flutet sämtliche Social Media-Feeds. Dabei war nur, wer auch dazu
postet. Kann es sein, dass das auch um 1900 schon galt, als es zwar
noch keine Posts gab, dafür aber – ganz klassisch – Post? Dr.
Marius Wittke, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Münchner
Stadtmuseums, gibt einen Einblick in die Zeit, als die Post- und
Grußkarte ein simples, günstiges und vor allem schnelles Mittel der
Kommunikation war. Denn in ihrer Blütezeit wurde die Post in
München täglich bis zu neun Mal zugestellt! Wie hat sich das
Oktoberfest das neue Massenmedium zu Nutze gemacht, welche Motive
erfreuten sich der größten Beliebtheit und wie groß ist der
Unterschied zur heutigen Zeit wirklich? Im Gespräch mit der
Humangeografin Dr. Elisabeth Sommerlad geht es um die mediale
Inszenierung der Wiesn, sei es durch die Jahrmarktsfotografie um
1900 oder den heutigen "Instagram Gaze". Und formt Social Media,
wie wir das Oktoberfest wahrnehmen und feiern?
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24.09.2025
23 Minuten
"Auf eine friedliche Wiesn!" – das sind jedes Jahr die Worte des
Münchner Oberbürgermeisters, wenn er das Oktoberfest durch das
Anstechen des ersten Bierfasses eröffnet. Jeden Herbst strömen
Millionen Menschen aus der ganzen Welt auf die Festwiese in
München. Aber wie weltoffen kann ein Fest, das sich Tradition auf
die Fahnen schreibt, wirklich sein – und gibt es auch
Schattenseiten? Dr. Simon Goeke, wissenschaftlicher Mitarbeiter der
Sammlung Stadtkultur des Münchner Stadtmuseums, gibt Einblick in
die Entstehungszeit des Oktoberfests, in der viele unterschiedliche
Bevölkerungsgruppen geeint werden sollten. Schafft aber die
Identifizierung mit einer Gruppe automatisch auch "das Andere"? Wir
blicken zurück in eine Zeit, in der das „Andere“ auf dem
Oktoberfest präsentiert wurde – und die auch noch gar nicht so
lange vergangen ist, wie man glauben könnte.
Kulturwissenschaftlerin Dr. Simone Egger erklärt, weshalb das
Oktoberfest und bayerische Tradition auch international so
anschlussfähig sind.
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24.09.2025
26 Minuten
Um die neusten Wunder der Technik zu bestaunen und sich
weiterzubilden in Themen wie Anatomie, Geografie und Biologie geht
man … aufs Oktoberfest? Was uns heute absurd vorkommt, war früher
Realität. Die Wiesn hat über die Jahrhunderte viele ihrer
Attraktionen bewahrt, aber einige davon sind in Vergessenheit
geraten. Dr. Kathrin Schönegg, Leitung der Sammlung Fotografie des
Münchner Stadtmuseums, erklärt, welche Funktion Jahrmärkte früher
hatten: In einer Zeit, in denen Bildung, Reisen und neue Technik
einer reichen Oberschicht vorbehalten waren, waren Jahrmärkte wie
das Oktoberfest ein wichtiges Informationsmedium für die breite
Masse. Die Präsentation war sogar so aktuell, dass Nutzen oder
Gefahren bestimmter Erfindungen noch gar nicht bekannt waren.
Weshalb das Konzept der Tradition mittlerweile die größere Rolle
spielt und ob wir es hier nicht vielleicht auch mit einer Erfindung
zu tun haben, beantwortet Literaturwissenschaftler Dr. Philip Reich
von der Universität Heidelberg.
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17.09.2025
24 Minuten
Wer heutzutage auf die Wiesn geht, tut das meist in Dirndl oder
Lederhosen – so wie fast alle anderen Wiesnbesucher*innen. Denn
Oktoberfest und Tracht, das sind zwei Dinge, die traditionell schon
immer miteinander verbunden sind. Oder? Die Tracht erlebt derzeit
ein Revival, aber so allgegenwärtig wie heutzutage war sie noch
nie. Zusammen mit Dr. Isabella Belting, Leitung der Sammlung
Mode/Textilien des Münchner Stadtmuseums, finden wir heraus, wer
die Tracht auf die Wiesn gebracht hat, warum sie lange Zeit verpönt
war, was die Jugend stattdessen getragen hat und welches Großevent
dazu beigetragen hat, das Dirndl wieder salonfähig zu machen.
Kulturwissenschaftlerin Dr. Simone Egger erklärt, was Tracht mit
Heimatverbundenheit zu tun hat und ob sie auf der Wiesn jede*r
tragen darf.
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Über diesen Podcast
Staffel 2: Tradition oder Mythos? In unserer neuen Staffel
"Zeitschleifen. Wiesn rewind" tauchen wir mit euch ein in über 200
Jahre Oktoberfestgeschichte – mit zahlreichen Überraschungen,
Wendungen und unbekannten Geschichten. Seit über 200 Jahren feiert
München im Spätsommer das größte Volksfest der Welt: die Wiesn. Mit
Millionen Besucher*innen, Tracht, Bier, Brathendl – und dem Gefühl,
Teil einer bayerischen Tradition zu sein. Aber Moment mal: War das
Oktoberfest wirklich schon immer so, wie wir es heute kennen? Oder
steckt hinter der angeblich uralten Tradition ein ganz anderer
Anfang? Die Antworten findet ihr in der neuen Staffel von
"Zeitschleifen. Wiesn rewind", dem Podcast des Münchner
Stadtmuseums. Staffel 1: Die Inflation treibt die Preise durch die
Decke, auf den Straßen marschieren wieder Nazis, Frauen müssen um
ihre Rechte kämpfen, Menschen sind erschöpft und voller Sorge, dass
Maschinen ihre Arbeitsplätze wegnehmen, parallele Krisen verlangen
uns alles ab. Gab es das nicht alles schon mal? Der Autor Mark
Twain soll einmal gesagt haben, "Geschichte wiederholt sich nicht,
aber sie reimt sich". Während sich also Orte, Menschen und Details
ändern, würde doch immer wieder Ähnliches passieren. Was lässt sich
lernen von Menschen, die zu anderen Zeiten an ähnlichen Punkten
standen? Darum geht es in der ersten Staffel von "Zeitschleifen",
dem Podcast des Münchner Stadtmuseums. Relevant, relatable und mit
erstaunlichen Parallelen – in sechs Folgen bekommt ihr kompaktes
Wissen und eine historische Einordnung zu Themen, die uns als
Gesellschaft gerade (wieder) bewegen.
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