Viele Opfer, keine Täter?

Viele Opfer, keine Täter?

Episoden

E7 – Versöhnung: Kann Taiwan die gespaltene Erinnerung überwinden?
09.12.2024
1 Minute
Fred Chin und Fan Yun sind zu unterschiedlichen Zeiten und auf unterschiedliche Arten zu Opfern der jahrzehntelangen Diktatur in Taiwan geworden. Fred Chin wurde Anfang der 1970er-Jahre unschuldig zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Fan Yun wurde Ende der 1980er-Jahre massiv von der Geheimpolizei überwacht. Beide verbindet hingegen eine Erfahrung: Keiner der damaligen Täter oder ihre Nachfahren haben sich in den Jahrzehnten seit dem Ende der Diktatur zu einer Entschuldigung durchringen können.  Damit bleiben wichtige Fragen ungeklärt: Was trieb die Täter von damals an? War es Angst? Überzeugung? Waren sie widerwillig oder gleichgültig? Was denken sie heute über die Taten von damals? Und können unter diesen Umständen überhaupt Versöhnung oder ein gesellschaftlicher Konsens über die Vergangenheit entstehen? In dieser Folge berichten Christina Sadeler und Tobias Sauer im Gespräch mit Carola Dorner: - Welche Folgen die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen Anfang 2024 für die Fortsetzung der Vergangenheitsaufarbeitung haben - Wie andere Länder im Vergleich zu Taiwan mit dem Erbe ihrer Diktaturen umgegangen sind - Warum Fred Chin nach seiner Freilassung aus der Haft beinahe zum Mörder geworden wäre - Welche Wünsche und Hoffnungen Cheng Chu-mei, Fan Yun und Fred Chin für die Zukunft haben - Welche Lehren die Opfer der Diktatur aus ihren Erfahrungen für die weitere politische Entwicklung ziehen Die Interviewpartner dieser Folge: - Cheng Chu-mei, Tochter des Journalisten Nylon Cheng, der für Meinungsfreiheit kämpfte und sich aus Protest gegen die Erstürmung der von ihm geleiteten Redaktion das Leben nahm; Leiterin der Nylon Cheng Liberty Foundation and Memorial  - Fred Chin, der als Student unschuldig zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt wurde und heute als Zeitzeuge durch das National Human Rights Museum führt - Fan Yun, Abgeordnete der DPP im Legislativ Yuan und Opfer von Überwachungsmaßnahmen - Pan Mei, Aktivistin der Taiwan Youth Association for Transitional Justice Weiterführende Informationen: - Klaus Bardenhagen 2024: Die wichtigste Insel der Welt: Was Sie wissen müssen, um Taiwan zu verstehen. Freiburg: Herder. - David Demes/Frédéric Krumbein 2024: Taiwan: Asiens erstaunliche Demokratie. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. - Gunter Schubert 2024: Kleine Geschichte Taiwans. München: C.H.Beck. - Stephan Thome 2024: Schmales Gewässer, gefährliche Strömung: Über den Konflikt in der Taiwanstraße. Berlin: Suhrkamp. - Christina Sadeler 2024: Taiwan: and the winner is… democracy! Herzlichen Dank für die eigens komponierte Musik bei ⁠⁠Baldwin Giang⁠⁠ und für das Logo bei ⁠⁠2byWu&Chen⁠⁠! Die Recherchereise von Christina Sadeler nach Taiwan wurde unterstützt durch das ⁠⁠Taiwan Fellowship Programm⁠⁠ des taiwanischen Außenministeriums. Die Recherchereise von Tobias Sauer wurde ermöglicht durch das Deutsch-Asiatische Programm der ⁠⁠Internationalen Journalisten-Programme⁠⁠. “Viele Opfer, keine Täter” wurde finanziell unterstützt von der ⁠⁠Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur⁠⁠. Vielen Dank vor allem bei allen Gesprächspartnern vor Ort in Taiwan! Eine Produktion von ⁠⁠Über Geschichte⁠⁠.
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E6 – Prägungen: Formt die Diktatur bis heute die Gesellschaft in Taiwan?
09.12.2024
56 Minuten
Meinungsumfragen unter Taiwanerinnen und Taiwanern haben in den vergangenen Jahrzehnten deutliche Verschiebungen der Identitäten gezeigt. Der Anteil derjenigen, die sich ausschließlich als taiwanisch verstehen, ist stark gestiegen, der Anteil derjenigen, die sich ausschließlich als chinesisch verstehen, ist auf einen fast nicht mehr messbaren Bereich gesunken. Noch immer gibt es auch die Gruppe von Menschen, die sich als Beides verstehen, wofür es eine Vielzahl an Gründen und Interpretationen gibt. Aber haben diese Veränderungen auch etwas mit der Art und Weise zu tun, wie sich die Menschen in Taiwan mit ihrer Geschichte auseinandersetzen? In dieser Folge berichten Christina Sadeler und Tobias Sauer im Gespräch mit Carola Dorner: - Warum die Frage, wie sich die Menschen in Taiwan identifizieren, geopolitische Konsequenzen hat - Welche Positionen die Kuomintang (KMT), die Demokratische Fortschrittspartei (DPP) und die Kommunistische Partei Chinas im Hinblick auf die Beziehungen zwischen Taiwan und China haben - Warum in Schulen einst kaum über taiwanische Geographie und Geschichte gesprochen wurde, und warum sich das geändert hat - Warum es wichtig ist, sich auch die Diktaturerfahrungen der Indigenen in Taiwan anzuschauen und wie sie bis heute um politische Rechte und ihr kulturelles Erbe kämpfen Die Interviewpartner dieser Folge: - Savungaz Valincinan, Aktivistin der Indigenous Youth Front - Ispalidav Ciang, junger indigener Aktivist in Taiwan - Fan Yun, Abgeordnete der DPP im Legislativ Yuan und Opfer von Überwachungsmaßnahmen - Pan Mei, Aktivistin der Taiwan Youth Association for Transitional Justice - Stephan Thome, Autor und Schriftsteller in Taiwan Weiterführende Informationen: - Klaus Bardenhagen 2024: Die wichtigste Insel der Welt: Was Sie wissen müssen, um Taiwan zu verstehen. Freiburg: Herder. - David Demes/Frédéric Krumbein 2024: Taiwan: Asiens erstaunliche Demokratie. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. - Gunter Schubert 2024: Kleine Geschichte Taiwans. München: C.H.Beck. - Stephan Thome 2024: Schmales Gewässer, gefährliche Strömung: Über den Konflikt in der Taiwanstraße. Berlin: Suhrkamp. - Indigenous Youth Front, Taiwan - Café Lumaq, Taipeh Herzlichen Dank für die eigens komponierte Musik bei ⁠⁠Baldwin Giang⁠⁠ und für das Logo bei ⁠⁠2byWu&Chen⁠⁠! Die Recherchereise von Christina Sadeler nach Taiwan wurde unterstützt durch das ⁠⁠Taiwan Fellowship Programm⁠⁠ des taiwanischen Außenministeriums. Die Recherchereise von Tobias Sauer wurde ermöglicht durch das Deutsch-Asiatische Programm der ⁠⁠Internationalen Journalisten-Programme⁠⁠. “Viele Opfer, keine Täter” wurde finanziell unterstützt von der ⁠⁠Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur⁠⁠. Vielen Dank vor allem bei allen Gesprächspartnern vor Ort in Taiwan! Eine Produktion von ⁠⁠Über Geschichte⁠⁠.
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E5 – Politisierung: Warum streitet Taiwan um die Vergangenheit?
09.12.2024
55 Minuten
Hoch über den Dächern Taipehs blickt der einstige Diktator, General und Anführer der Partei Kuomintang (KMT) nach Westen. Auf dem riesigen Platz – groß, wie ihn wohl nur Diktaturen errichten – weht die taiwanische Flagge. Eine Gruppe Touristen hat sich eingefunden. Sie fotografieren die Halle, in der die Kolossalstatue des Diktators wacht, und die Soldaten, die in einer Zeremonie die Flagge einholen und erneut hissen. Orte wie die Chiang Kai-shek Memorial Hall stehen sinnbildlich für den gespaltenen Umgang der taiwanischen Gesellschaft mit der Vergangenheit. Während einige für den Abriss der Halle oder ihre Umwidmung in eine Halle der Demokratie plädieren, wollen andere an diesem Ort die Erinnerung an Chiang Kai-shek wachhalten. Doch worin liegt diese Polarisierung begründet? In dieser Folge berichten Christina Sadeler und Tobias Sauer im Gespräch mit Carola Dorner: - Wie die beiden wichtigsten politischen Parteien Taiwans, die KMT und die DPP, zur Aufarbeitung der Vergangenheit stehen und warum sich das Thema leicht politisch instrumentalisieren lässt - Warum ein genauer Blick in die Praktiken der Diktatur, etwa durch das Ill-Gotten Party Assets Settlement Committee, auf Widerstand stößt - Was unter Transitional Justice zu verstehen ist - Welche Empfehlungen die Transitional Justice Commission gab - Wie sich der Umgang mit der Vergangenheit zwischen Taiwan und Deutschland unterscheidet Die Interviewpartner dieser Folge: - Cheng Chu-mei, Tochter des Journalisten Nylon Cheng, der für Meinungsfreiheit kämpfte und sich aus Protest gegen die Erstürmung der von ihm geleiteten Redaktion das Leben nahm; Leiterin der Nylon Cheng Liberty Foundation und Memorial Museum - Fan Yun, Abgeordnete der DPP im Legislativ Yuan und Opfer von Überwachungsmaßnahmen - Hsu Yu-wei, Commissioner des Ill-Gotten Party Assets Settlement Committee - David Lin, Commissioner des Ill-Gotten Party Assets Settlement Committee - Stephan Thome, Autor und Schriftsteller in Taiwan - Su Ching-hsuan, Politikwissenschaftler der Universität Pingtung - Yeh Hong-lin, ehemalige amtierende Leiterin der Transitional Justice Commission Weiterführende Informationen: - Klaus Bardenhagen 2024: Die wichtigste Insel der Welt: Was Sie wissen müssen, um Taiwan zu verstehen. Freiburg: Herder. - David Demes/Frédéric Krumbein 2024: Taiwan: Asiens erstaunliche Demokratie. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. - Gunter Schubert 2024: Kleine Geschichte Taiwans. München: C.H.Beck. - Stephan Thome 2024: Schmales Gewässer, gefährliche Strömung: Über den Konflikt in der Taiwanstraße. Berlin: Suhrkamp. - Christina Sadeler 2023: ⁠Vergangenheitsbewältigung in Taiwan: Wieder ein Chiang an der Macht⁠. - lll-Gotten Party Assets Settlement Committee - Abschlussbericht der Transitional Justice Commission (CN) Herzlichen Dank für die eigens komponierte Musik bei ⁠⁠Baldwin Giang⁠⁠ und für das Logo bei ⁠⁠2byWu&Chen⁠⁠! Die Recherchereise von Christina Sadeler nach Taiwan wurde unterstützt durch das ⁠⁠Taiwan Fellowship Programm⁠⁠ des taiwanischen Außenministeriums. Die Recherchereise von Tobias Sauer wurde ermöglicht durch das Deutsch-Asiatische Programm der ⁠⁠Internationalen Journalisten-Programme⁠⁠. “Viele Opfer, keine Täter” wurde finanziell unterstützt von der ⁠⁠Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur⁠⁠. Vielen Dank vor allem bei allen Gesprächspartnern vor Ort in Taiwan! Eine Produktion von ⁠⁠Über Geschichte⁠⁠.
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E4 – Akteneinsicht: Der lange Kampf um Aufklärung über die Diktatur in Taiwan
09.12.2024
50 Minuten
Kurz nachdem Fan Yun im Jahr 2020 in das taiwanische Parlament gewählt wurde, erhielt sie eine beunruhigende Nachricht. Die Polizei habe über sie während ihrer Zeit als Präsidentin einer Studierendenvereinigung eine Akte angelegt. Wenn sie wolle, könne sie sich die anschauen. Fan Yun traute ihren Augen kaum. Die Akte war viele hundert Seiten stark und enthielt detaillierte Aufzeichnungen. Gespräche wurden so minutiös wiedergegeben, dass nur Personen aus dem engsten Freundeskreis die Informationen an den Staat weitergegeben haben konnten. Nur wer? Diese Frage blieb für Fan Yun offen. Die Namen und Funktionen aller Informanten waren geschwärzt.  Die Frage, wie mit Kollaborateuren aus der Zeit der Diktatur umzugehen ist und welche Akten zugänglich gemacht werden sollen, spaltet die taiwanische Gesellschaft. Doch dem ging zunächst ein jahrzehntelanger Kampf und detektivische Aktenarbeit voraus, um die Wahrheit überhaupt ans Licht zu bringen. In dieser Folge berichten Christina Sadeler und Tobias Sauer im Gespräch mit Carola Dorner: - Wie Institutionen wie das National Human Rights Museum in Taiwan Informationen über die Vergangenheit aufarbeiten - Welche Akten zur Verfügung stehen und welche nicht - Wie die 228 Memorial Foundation arbeitet und was sie herausgefunden hat - Welche Positionen es in Bezug auf das Recht auf Akteneinsicht gibt - Ob sich die Situation in Taiwan mit der in Deutschland nach der Revolution von 1989 vergleichen lässt Die Interviewpartner dieser Folge: - Cheng Chu-mei, Tochter des Journalisten Nylon Cheng, der für Meinungsfreiheit kämpfte und sich aus Protest gegen die Erstürmung der von ihm geleiteten Redaktion das Leben nahm; Leiterin der Nylon Cheng Liberty Foundation and Memorial Museum - Fan Yun, Abgeordnete der DPP im Legislativ Yuan und Opfer von Überwachungsmaßnahmen - Fred Chin, der als Student unschuldig zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt wurde und heute als Zeitzeuge durch das National Human Rights Museum führt - Hsueh Hua-yuan, Historiker und Direktor der 228 Memorial Foundation - Huang Lung-hsin, Abteilung für Ausstellungen und Bildung des National Human Rights Museums - Pan Mei, Aktivistin der Taiwan Youth Association for Transitional Justice  - Su Ching-hsuan, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Pingtung Weiterführende Informationen: - Klaus Bardenhagen 2024: Die wichtigste Insel der Welt: Was Sie wissen müssen, um Taiwan zu verstehen. Freiburg: Herder. - David Demes/Frédéric Krumbein 2024: Taiwan: Asiens erstaunliche Demokratie. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. - Gunter Schubert 2024: Kleine Geschichte Taiwans. München: C.H.Beck. - Stephan Thome 2024: Schmales Gewässer, gefährliche Strömung: Über den Konflikt in der Taiwanstraße. Berlin: Suhrkamp. - National Human Rights Museum, Taiwan - Memorial Foundation of 228 - Yu, Pei-yun (Text) / Zhou, Jian-xin (Illustration) 2024: Tsai Kun-lin – A Graphic Novel from Taiwan. Baobab Books. “Untold Her Story”. Ein Film von Zero Chou (2022). Herzlichen Dank für die eigens komponierte Musik bei ⁠⁠Baldwin Giang⁠⁠ und für das Logo bei ⁠⁠2byWu&Chen⁠⁠! Die Recherchereise von Christina Sadeler nach Taiwan wurde unterstützt durch das ⁠⁠Taiwan Fellowship Programm⁠⁠ des taiwanischen Außenministeriums. Die Recherchereise von Tobias Sauer wurde ermöglicht durch das Deutsch-Asiatische Programm der ⁠⁠Internationalen Journalisten-Programme⁠⁠. “Viele Opfer, keine Täter” wurde finanziell unterstützt von der ⁠⁠Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur⁠⁠. Vielen Dank vor allem bei allen Gesprächspartnern vor Ort in Taiwan! Eine Produktion von ⁠⁠Über Geschichte⁠⁠.
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E3 – Erinnerungsorte: Warum sind sie in Taiwan so umstritten?
09.12.2024
56 Minuten
Südwestlich von Taipeh, in der Nähe des Ortes Daxi, erinnert ein skurriler Ort an die Jahrzehnte der Diktatur in Taiwan. Hunderte Statuen des einstigen Diktators Chiang Kai-shek wurden hier im Cihu-Skulpturenpark aufgestellt. Oft stehen sie in Gruppen zusammen. Fast wirkt es, als wäre Chiang Kai-shek ins Gespräch mit sich selbst vertieft. Die meisten dieser Statuen standen ursprünglich in oder vor Schulen oder Verwaltungsgebäuden. Doch der Umgang mit ihnen war nach dem Ende der Diktatur der KMT umstritten. Sollten sie bleiben, wo sie sind? Sollten sie zerstört werden? Vielfach entschieden sich Entscheidungsträger für einen Kompromiss – und verfrachteten sie nach Cihu. So waren sie aus den Augen, aber wer dem ehemaligen Diktator die Ehre erweisen wollte, konnte dies im gepflegten Park in Cihu weiterhin tun. Der Umgang mit den Chiang Kai-shek Statuen ist nicht die einzige Bruchlinie, die sich in der taiwanischen Gesellschaft im Umgang mit der autoritären Vergangenheit zeigt. Auch in den Museen wird deutlich, dass die Gesellschaft bislang keinen Konsens in der Bewertung der Geschichte gefunden hat. Trotzdem wurden eine Reihe wichtiger Gedenkstätten und Ausstellungsorte errichtet, mit dem Ziel, die Relevanz der Vergangenheit für die Gegenwart zu vermitteln.  In dieser Folge berichten Christina Sadeler und Tobias Sauer im Gespräch mit Carola Dorner: ​- Wie Besucher des Parks in Cihu die Vergangenheit bewerten ​- Warum in der Chiang Kai-shek Memorial Hall in Taipeh die gespaltene Erinnerung mit Händen zu greifen ist ​- Warum das National Human Rights Museum erst auf Druck von Opfern errichtet wurde ​- Welche Narrative die Debatten in Taiwan prägen Die Interviewpartner dieser Folge: ​- Besucher des Cihu-Skulpturenparks ​- Fred Chin, der als Student unschuldig zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt wurde und heute als Zeitzeuge durch das National Human Rights Museum in Taiwan führt ​- Pan Mei, Aktivistin der Taiwan Youth Association for Transitional Justice ​- Stephan Thome, Autor und Schriftsteller in Taiwan - ​Fan Yun, Abgeordnete der DPP im Legislativ Yuan, die als Studentin massiv überwacht wurde Weiterführende Informationen: ​- Klaus Bardenhagen 2024: Die wichtigste Insel der Welt: Was Sie wissen müssen, um Taiwan zu verstehen. Freiburg: Herder. ​- David Demes/Frédéric Krumbein 2024: Taiwan: Asiens erstaunliche Demokratie. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. - ​Gunter Schubert 2024: Kleine Geschichte Taiwans. München: C.H.Beck. - ​Stephan Thome 2022: Pflaumenregen (Roman). Berlin: Suhrkamp.Stephan Thome 2024: Schmales Gewässer, gefährliche Strömung: Über den Konflikt in der Taiwanstraße. Berlin: Suhrkamp. - ​National Chiang Kai-shek Memorial Hall: Ausstellungen Taiwan’s long walk to freedom of speech ​und Chiang Kai-shek and the Republic of China - ​National Human Rights Museum Taiwan - ​Cihu Skulpturenpark Herzlichen Dank für die eigens komponierte Musik bei ⁠⁠Baldwin Giang⁠⁠ und für das Logo bei ⁠⁠2byWu&Chen⁠⁠! Die Recherchereise von Christina Sadeler nach Taiwan wurde unterstützt durch das ⁠⁠Taiwan Fellowship Programm⁠⁠ des taiwanischen Außenministeriums. Die Recherchereise von Tobias Sauer wurde ermöglicht durch das Deutsch-Asiatische Programm der ⁠⁠Internationalen Journalisten-Programme⁠⁠. “Viele Opfer, keine Täter” wurde finanziell unterstützt von der ⁠⁠Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur⁠⁠. Vielen Dank vor allem bei allen Gesprächspartnern vor Ort in Taiwan! Eine Produktion von ⁠⁠Über Geschichte⁠⁠.
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Über diesen Podcast

Vierzig Jahre lang herrschte in Taiwan eine brutale Diktatur. Seit den 1990ern hat sich das Land zu einer lebendigen Demokratie entwickelt. Doch wie Bevölkerung, Politik und Regierung mit der Vergangenheit umgehen sollten, ist im Land umstritten. Manche wollen einen Schlussstrich ziehen. Andere kämpfen für radikale Aufklärung aller Verbrechen. Und viele Opfer hoffen auf Entschuldigung. Ist Versöhnung möglich? Der Blick nach Taiwan lehrt uns in Deutschland auch etwas über den Umgang mit Diktaturen hierzulande. Und er hilft, Taiwan besser zu verstehen, auch jenseits von kurzen Meldungen.

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