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Episoden
24.12.2024
44 Minuten
Zwischen Trump-Wahl, Ampel-Aus und Mauerfall-Feiern schlendern
Tessniem und Steffen durch Berlin und reflektieren den Stand der
Dinge am Ende ihrer Suche. Die letzte Folge von „Looking for
Freedom‟ widmet sich der Realpolitik: Sie betrachten das „Project
2025‟ und Elon Musks Effizienzbehörde - welchen Einfluss haben
libertäre Ideen auf die neue US-Regierung? Und wie sieht es in
Deutschland aus? Der Soziologe Elias Hechinger hat das
rechtslibertäre Magazin „eigentümlich frei‟ untersucht und
berichtet im Gespräch, wie sich die deutschsprachige Szene in den
letzten 25 Jahren entwickelt hat. Und der Soziologe Andreas Kemper
gibt den beiden einen Überblick über Netzwerke und wichtige
Akteur*innen des autoritären Libertarismus – und über die
Verbindung von Rechtsextremismus und Marktradikalität. Er schlägt
vor, dem Rechtslibertarismus das libertäre Denken nicht zu
überlassen. Am Ende steigen Tessniem und Steffen in ein Flugzeug –
müssen sie ihre Suche nach der Freiheit noch einmal ganz neu
denken? Zu Gast Andreas Kemper ist Soziologe und Publizist. Seine
Arbeitsschwerpunkte finden sich im Spektrum zwischen Rassismus,
Antifeminismus und Klassismus. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher
und journalistische Texte. Insbesondere seine Recherchen zur
Ideologie und zu Netzwerken der AfD erhalten große Aufmerksamkeit.
Andreas Kemper: „Rechte Euro-Rebellion. Alternative für Deutschland
und Zivile Koalition e.V.‟ Andreas Kemper: „Privatstädte. Labore
für einen neuen Manchesterkapitalismus‟ Elias Hechinger ist
Soziologe und forschte zur Verbindung von Rechten und Libertären.
Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für
Forstwirtschaft Rottenburg. Zum Weiterlesen: William S. Burroughs:
„Die Städte der roten Nacht‟ David Graeber: „Piraten. Auf der Suche
nach der wahren Freiheit‟ Eva Kienholz: „Eine kurze Geschichte der
AfD. Von der Eurokritik zum Remigrationsskandal‟ Sebastian
Pittelkow, Katja Riedel: „Rechts unten. Die AfD: Intrigen,
heimliche Herrscher und die Macht der Geldgeber‟ Kevin Roberts:
„Dawn's Early Light: Taking Back Washington to Save America‟
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17.12.2024
40 Minuten
Nach Dubai haben Tessniem und Steffen es diesmal zwar nicht
geschafft. Aber sie haben das autoritär geführte Paradies
neoliberaler Finanz-Influencer in dieser Folge doch im Blick: Wie
sich in Sozialen Medien das Investieren zu einer Jugendkultur
entwickelt hat und wie sich bei vielen Protagonist*innen
Wirtschaftstipps mit rechtslibertärer Ideologie verschränken,
darüber sprechen sie mit der Wirtschaftsjournalistin Judith Henke.
Dabei klären Tessniem und Steffen zentrale Fragen libertärer
Wirtschaftstheorie: Was ist Fiat-Geld? Warum Gold? Wie zahlt man
nach dem von Libertären erwarteten Wirtschaftscrash beim Bäcker?
Mit dem Historiker Quinn Slobodian blicken sie auf die Anfänge des
Anarcho-Kapitalismus und auf die neoliberalen Verschränkung von
Demokratieskepsis und Wirtschaft, auf Wirtschaftstheoretiker wie
Friedrich August Hayek und Ludwig von Mises. Tragen die ihren Ruf
als Stichwortgeber rechter Parteien zu Recht? Und warum benennt
Javier Milei einen Hund nach dem Ökonomen Murray Rothbard? Zu Gast:
Judith Henke ist studierte Volkswirtin und Wirtschaftsjournalistin.
Derzeit ist sie Redakteurin beim „Handelsblatt‟ im Team Geldanlage
& Märkte. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf Rohstoffen. 2023
hostete sie den Wirtschaftspodcast „True Deals‟. Quinn Slobodian
ist ist ein kanadischer Historiker und Professor für Internationale
Geschichte an der Boston University. Sein Forschungsschwerpunkt ist
die Geschichte des Neoliberalismus. Quinn Slobodian: „Globalisten.
Das Ende der Imperien und die Geburt des Neoliberalismus‟ Zum
Weiterlesen: Thomas Biebricher: „Die politische Theorie des
Neoliberalismus‟ Caspar Dohmen: „Finanzwirtschaft Wie alles
zusammenhängt‟, Alexander Hagelüken: „Das Ende des Geldes, wie wir
es kennen. Der Angriff auf Zinsen, Bargeld und Staatswährungen‟
Friedrich August Hayek: „Der Weg zur Knechtschaft‟ Karsten Mause
u.a. (Hrsg.): „Politik und Wirtschaft. Ein integratives Kompendium‟
Ludwig von Mises: „Human Action: A Treatise on Economics‟
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10.12.2024
39 Minuten
Rechtslibertäres Gedankengut wirkt nicht nur bei den großen
politischen Entwürfen, sondern auch auf der Mikroebene. Deshalb
gehen Tessniem und Steffen heute: ins Gym! Selbstdisziplin,
Selbstüberwindung, Wettkampf – hier trennt sich für Aktivisten der
Manosphere, die eine wahre Männlichkeit gegen Feminismus und
Queerness zu vertreten glauben, der Alpha vom Loser. Auch die
Bewegung der Incels und antifeministische Vordenker wie Andrew Tate
bedienen sich rechtslibertärer Denkmuster – im Kern steht die
gewaltvolle Durchsetzung eigener Bedürfnisse über die maximale
Abwertung des Anderen, konkret: Frauen. Tessniem und Steffen
sprechen mit der Autorin Susanne Kaiser über politische
Männlichkeiten. Und im Gespräch mit Soziologin Mareike Bauer
erfahren sie, dass nicht nur Männer am aggressiven Antifeminismus
Anteil haben. Was bewegt Tradwives oder rechte Crunchy Moms – und
wie verstehen sie Freiheit? Zu Gast: Susanne Kaiser ist
Journalistin und Autorin und lebt in München. Als Wissenschaftlerin
arbeitete sie zum Nahen Osten, zum Islam in Europa und zum
Machtverhältnis zwischen Männern und Frauen. Ihre beiden letzten
Bücher beschäftigten sich mit Antifeminismus und organisiertem Hass
gegen Frauen. Susanne Kaiser: „Politische Männlichkeit. Wie Incels,
Fundamentalisten und Autoritäre für das Patriarchat mobilmachen‟
Susanne Kaiser: „Backlash. Die neue Gewalt gegen Frauen‟ Mareike
Fenja Bauer ist Soziologin und lebt in Berlin. Sie promoviert
derzeit an der European New School of Digital Studies und
beschäftigt sich in ihrem Dissertationsprojekt mit
antifeministischen Influencer*innen. Zum Weiterlesen: Aus Politik
und Zeitgeschichte (ApuZ): „(Anti-)Feminismus‟, Heft 17/2018,
verfügbar hier: Julia Ebner: „Massenradikalisierung. Wie die Mitte
Extremisten zum Opfer fällt‟ Vero Kracher: „Incels. Geschichte,
Sprache und Ideologie eines Online-Kults‟ Rolf Pohl: „Feindbild
Frau - Männliche Sexualität, Gewalt und die Abwehr des Weiblichen‟
Klaus Theweleit: „Das Lachen der Täter: Breivik u.a.. Psychogramm
der Tötungslust‟
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03.12.2024
45 Minuten
Ist Deutschland ein freies Land? Nein, sagen Anhänger*innen der
Reichsbürgerideologie – und setzen sich selbst als vermeintliche
Souveräne. Tessniem und Steffen machen sich auf nach Bad
Lobenstein, Treffpunkt einer mutmaßlichen rechtsterroristischen
Vereinigung aus dem Reichsbürger-Milieu: der „Patriotischen Union‟
um Heinrich Prinz Reuß, die gewaltsam einen Systemwechsel
herbeiführen wollte. Im Gespräch mit dem Soziologen Jan Rathje
kommen wir dem Freiheitsbegriff der Reichsbürgerszene auf die Spur
– und auch Verbindungen zu rechtspopulistischen und
rechtslibertären Akteur*innen. Aber es gibt auch andere Bewegungen,
die neue Staaten schaffen wollen – auf Bohrinseln und am Ufer
der Donau. Quinn Slobodian erklärt, wie sezessionistische Gruppen
und Befürworter von Sonderzonen im Sinne rechtslibertärer
Akteur*innen die internationale Ordnung zugunsten uneingeschränkter
Wirtschaftsfreiheit aufbrechen. Zu Gast Jan Rathje ist
Politikwissenschaftler. Lange leitete er Projekte zu
Verschwörungsideologien und Antisemitismus für die Amadeu Antonio
Stiftung, derzeit forscht er beim Center für Monitoring, Analyse
und Strategie (CeMAS). Jan Rathje: „Reichsbürger, Selbstverwalter
und Souveränisten. Vom Wahn des bedrohten Deutschen‟ Quinn
Slobodian ist ist ein kanadischer Historiker und Professor für
Internationale Geschichte an der Boston University. Sein
Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte des Neoliberalismus. Quinn
Slobodian: „Kapitalismus ohne Demokratie‟ Zum Weiterlesen: Tobias
Ginsburg: „Die Reise ins Reich. Unter Rechtsextremisten,
Reichsbürgern und anderen Verschwörungstheoretikern‟ Christoph
Schönberger, Sophie Schönberger: „Die Reichsbürger.
Ermächtigungsversuche einer gespenstischen Bewegung‟ Andreas Speit
(Hrsg.): „Reichsbürger. Die unterschätzte Gefahr‟ Detaillierte
aktuelle Berichterstattung zu den Prozessen um die Gruppe Reuß und
andere aktuelle Reichsbürger-Prozesse gibt es z.B. bei Legal
Tribune Online:
https://www.lto.de/recht/themen/recht/r/reichsbuerger Einen
ausführlichen Beitrag zum Thema findet ihr auch auf der Seite der
bpb hier.
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26.11.2024
46 Minuten
An der Berliner Volksbühne gehen Tessniem und Steffen auf
Spurensuche: Hier drehte sich bei den ersten „Hygiene-Demos‟ gegen
die Corona-Maßnahmen im März 2020 alles um den Begriff „Freiheit‟.
Die Querdenken-Bewegung war auch Ausgangspunkt der Forschung von
Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey. Ihr Buch „Gekränkte Freiheit‟
hat den Ausdruck „libertärer Autoritarismus‟ geprägt, der die
Überlegung der Kritischen Theorie zum autoritären Charakter
weiterdenkt. Im Gespräch mit Carolin Amlinger erkunden Tessniem und
Steffen die Dialektik der Freiheit, autoritäre Rebellionen – und
was das marktförmige Mindset in weiten Teilen der Gesellschaft
damit zu tun hat. Gast: Carolin Amlinger ist Soziologin und
Literaturwissenschaftlerin und lehrt an der Universität Basel. Ihr
Buch „Gekränkte Freiheit‟ (2022, gemeinsam mit Oliver Nachtwey),
eine Analyse postmoderner Protestbewegungen um die Corona-Pandemie,
wurde breit rezipiert und war nominiert für den Preis der Leipziger
Buchmesse. Ihre Arbeiten setzen sich mit dem Postfaktischen und
postmodernen Denkwelten auseinander. 2021 erschien ihre Studie
„Schreiben. Eine Soziologie literarischer Arbeit‟. Carolin
Amlinger, Oliver Nachtwey: „Gekränkte Freiheit. Aspekte des
libertären Autoritarismus‟ Zum Weiterlesen: Theodor W. Adorno:
„Studien zum autoritären Charakter‟ Steffen Greiner: „Die Diktatur
der Wahrheit. Eine Zeitreise zu den ersten Querdenkern‟ Andreas
Reckwitz: „Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel
der Moderne‟ Sven Reichardt (Hrsg): „Die Misstrauensgemeinschaft
der Querdenker. Die Corona-Proteste aus kultur- und
sozialwissenschaftlicher Perspektive‟
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Tipp der Redaktion
Von Elon Musk bis Querdenken – in den letzten Jahren hat sich eine Denkströmung den Begriff „Freiheit‟ angeeignet, die immer mehr an Einfluss gewinnt, auch in Deutschland: libertärer Autoritarismus oder Rechtslibertarismus. Dort bedeutet Freiheit vor allem Freiheit des Geldes – und für die, die sich durchsetzen können. Tessniem Kadiri und Steffen Greiner nehmen euch mit in die Welt von Mikrostaaten auf hoher See, Reichsbürgern in Bunkern und Finfluencern in Dubai.
Über diesen Podcast
Freiheit – Selbstbestimmung, Punkrock, Urlaub für immer? Nicht
unbedingt! Von Elon Musk bis Querdenken – in den letzten Jahren hat
sich eine Denkströmung den Begriff „Freiheit‟ angeeignet, die immer
mehr an Einfluss gewinnt, auch in Deutschland: libertärer
Autoritarismus oder Rechtslibertarismus. Dort bedeutet Freiheit vor
allem Freiheit des Geldes – und für die, die sich durchsetzen
können. Tessniem Kadiri und Steffen Greiner nehmen euch gemeinsam
mit Expert*innen mit auf eine Reise in die radikalisierte Freiheit
- in die Welt von Mikrostaaten auf hoher See, Reichsbürgern in
Bunkern und Finfluencern in Dubai. Und stellen die Frage: Ist
die Freiheit noch zu retten? Begleitet Tessniem Kadiri und Steffen
Greiner in neuen Folgen von Looking for Freedom, einer
Produktion von Wake Word Studios im Auftrag der Bundeszentrale für
politische Bildung. Abonniert den Podcast und verpasst keine Folge
mehr! Mehr Infos findet ihr hier:
https://www.bpb.de/mediathek/podcasts/
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