Podcaster
Episoden
01.12.2025
58 Minuten
In dieser Folge diskutieren wir den "Bahnwärter Thiel" von
Gerhart Hauptmann, eine novellistische Studie über Technik und
Natur. Thiel ist ein gewissenhafter und pflichtbewusster Mensch,
der ein bescheidenes Leben als Bahnwärter führt. Bis ein Zug
seinen geliebten Sohn überfährt und er zum wahnsinnigen Mörder
wird. Wir sprechen über Konsequenzen des unaufhaltsamen
technischen Fortschritts auf das Leben, aber auch darüber, welche
Rolle der Mythos bei alldem spielt.
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15.11.2025
1 Stunde 4 Minuten
In dieser Folge sprechen wir über "Die gelbe Straße" von Veza
Canetti, ein episodenhafter Roman, der das Leben im Mikrokosmos
eines Viertels in Wien beschreibt. In mehreren nur lose
miteinander verbundenen Geschichten zeichnet Canetti ein
literarisches Stimmungsbild der 1930er Jahre. Dabei sind die
auftretenden Figuren häufig skurrile Außenseiter am Rande der
Gesellschaft. Mit einem sozialkritischen Blick, aber ohne
moralisches Urteil zeigt die Autorin sie in all ihrer
Widersprüchlichkeit und Ambivalenz. Dadurch kommt das Abgründige
und Groteske genauso zur Geltung wie eine außergewöhnliche
Menschlichkeit.
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01.11.2025
1 Stunde 20 Minuten
In dieser Folge widmen wir uns den "Letzten Tagen der Menschheit"
von Karl Kraus, ein monumentales Drama über den Ersten Weltkrieg.
Das Stück gilt als unaufführbar, in einer enormen Anzahl an
Szenen zeichnet Kraus ein Stimmungsbild der späten
Habsburgermonarchie. Aus Gesprächen auf der Straße,
Zeitungsmeldungen, Gedichten etc. entsteht dadurch eine so
humorvolle wie bitterböse Collage, die sich größtenteils aus
wahren Begebenheiten zusammensetzt. Durch die außergewöhnliche
sprachliche Präzision wird somit das Phrasenhafte dieser Dialoge
entlarvt, das die Unmenschlichkeit und das Grauen des Krieges
hinter schalen Floskeln zu verdecken versucht.
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15.10.2025
1 Stunde 12 Minuten
In dieser Folge sprechen wir über Texte von Peter Altenberg, über
impressionistische Skizzen und Momentaufnahmen aus dem
Alltagsleben um 1900. Altenberg gilt als ein prototypischer
Vertreter eines Caféhausliteraten in der Wiener Moderne, das Café
Zentral ist sein Lebensmittelpunkt, sogar seine Post lässt er
sich dorthin liefern. Er verbringt als stadtbekanntes Original
seine Tage bei seinem Stammtisch und schreibt auf, was er um sich
herum beobachtet oder was ihm gerade einfällt. Seine Szenen sind
humorvoll und kurz, sie wollen den Eindruck einer Situation
einfangen. Diese Art des authentischen Schreibens und der Hang
zur Fragmentarisierung stehen beispielhaft für ein Lebensgefühl,
das in der Moderne umgreift.
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01.10.2025
1 Stunde 18 Minuten
In dieser Folge haben wir zum ersten Mal einen Gast in unserem
Podcast: Florian Heimhilcher. Mithilfe seiner soziologischen
Expertise nähern wir uns der "Rückkehr nach Reims" von Didier
Eribon. Ähnlich wie schon bei Édouard Louis ist auch dieses
autobiographische Buch ein Versuch, gesellschaftliche Strukturen
zu beschreiben, die einen gewissen Habitus in einem Milieu
bestimmen. Eribon entstammt ursprünglich einer armen
Arbeiterfamilie, er ist einer der wenigen, die den sozialen
Aufstieg in eine intellektuelle Elite schaffen. Durch das
Erzählen seiner individuellen Geschichte veranschaulicht er auch
kollektive Erfahrungen, die hier in philosophische Theorien
eingebettet werden. Es geht dabei um die politische Klassenfrage,
sozialen Determinismus und das Gefühl von Scham.
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Über diesen Podcast
Der neue Literaturpodcast mit Jakob Goubran und Raffael Leitner.
Wir wollen in diesem Podcast gemeinsam über Bücher diskutieren, die
uns interessant und in der heutigen Zeit wichtig erscheinen.
Hierfür suchen wir uns jeweils abwechselnd ein Werk aus, das wir
dann gemeinsam in einer Folge besprechen. Dabei erheben wir keinen
Anspruch auf eine vollständige oder richtige Interpretation, wir
wollen auch keine Literaturgeschichte systematisch abarbeiten,
sondern einfach anregende Gespräche über Kunst führen. Cover ©
Jakob Goubran Musik © Raffael Leitner
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